Organisatorische Dysfunktion

Apple hat ein Problem mit KI

Apples Assistentin Siri und die KI-Technologien des Unternehmens wurden durch organisatorische Fehler und Konkurrenzdenken ausgebremst.

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Wo sind eigentlich Apples KI-Funktionen? Siri ist doch schon da, werden einige sagen, doch besonders gut ist der Sprachassistent nicht. Das hat offenbar Gründe, die in der Organisation von Apple stecken, wie ein Bericht von The Information (Paywall) nahelegt.

Das Team, das an Siri arbeitete, hatte sich offenbar aufgrund von Revierkämpfen und Streitigkeiten über die Ausrichtung des Assistenten "in ein Chaos verwandelt", heißt es in dem Bericht, der sich auf Aussagen ehemaliger Apple-Mitarbeiter stützt.

Darüber hinaus wollte die Apple-Führung nicht in die Entwicklung von Werkzeugen zur Analyse der Nutzung von Siri investieren, und die Entwickler waren nicht in der Lage, grundlegende Details zu ermitteln, z. B. wie viele Personen den virtuellen Assistenten wie oft nutzten. Die Daten, die über Siri gewonnen wurden, wurden einfach nicht genutzt, und einige ehemalige Mitarbeiter bezeichneten sie als "Zeit- und Geldverschwendung".

Viele Apple-Mitarbeiter verließen das Unternehmen aufgrund der langsamen Entscheidungsfindung und des konservativen Ansatzes bei neuen KI-Technologien, heißt es in dem Bericht. Sie gingen mehrheitlich zu Google.

Projekte zum Relaunch von Siri und konkurrierende Projekte

Im Jahr 2019 untersuchte das Siri-Team ein Projekt, um den virtuellen Assistenten von Grund auf neu zu schreiben, mit dem Codenamen "Blackbird", heißt es in dem Bericht von The Information.

Blackbird konkurrierte mit der Arbeit von zwei leitenden Mitarbeitern des Siri-Teams, die dafür verantwortlich waren, dass Siri Anfragen verstehen und beantworten konnte. Diese Personen drängten auf ihr eigenes Projekt mit dem Codenamen "Siri X" zum 10-jährigen Jubiläum des virtuellen Assistenten.

Dieses Projekt verfolgte das Ziel, dass die Verarbeitung aus Datenschutzgründen auf das Gerät verlagert werden sollen. Was fehlte? Der leichtgewichtige, modulare Ansatz von Blackbird.

Das Team, das an Apples Mixed-Reality-Headset arbeitet, soll sich dem Bericht zufolge enttäuscht von Siri gezeigt haben und es vorgezogen haben, eine eigene alternative Methode zur Steuerung des Geräts über Sprachbefehle zu entwickeln. Dies wurde mittlerweile wieder aufgegeben.

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Ich verstehe ehrlich gesagt die Kritik an Siri nicht. Ich sitze im Auto und diktiere SMS oder WhatsApp. Ich bin im Garten und beantworte Nachrichten per Siri. Ich sage Siri den Song zu erkennen, Aktionen (z.B. für Smart Home Geräte) auszuführen oder einfach Begriffe zu suchen. Ich sage Siri welche PlayList sie spielen soll, ob sie lauter oder leiser machen oder den nächsten Song spielen soll. Ich lasse sie Termine anlegen, Notizen schreiben oder den Wecker stellen.
Was genau (sinnvolles) kann Siri denn bitteschön nicht?

Siri ist einfach eine Katastrophe. Andere Betriebssysteme sind viel viel weiter. Ich muss mich bei einem Sprachassistenten auf gewisse Eingaben auch verlassen können. Das ist bei Siri leider nicht der Fall. Wo ist da die Qualität von Apple? Wie gesagt, ich bin leider sehr enttäuscht von Siri.

Ok. Können Sie da präzisieren auf was man sich nicht verlassen kann? Ich finde die Erkennung beim Diktieren z.B. nahezu fehlerfrei.

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