- (Bild: Nils Jacobsen/Montage)
- (Bild: Screenshot)
- (Bild: Apple)
Die große Trendwende bleibt zunächst aus. Bei Vorlage der jüngsten Quartalszahlen hat Apple zwar bewiesen, dass auf das iPhone weiter Verlass ist, doch die anderen Konzernsparten schwächeln. Vor allem der Ausblick zeigt klar, dass das Wachstum in Cupertino versiegt ist. Aktionären droht ein weiteres Geschäftsjahr des Wartens.
Endlich zu Ende: Nach einem Jahr der konstanten Gewinnrückgänge war es Ende Oktober endlich so weit – mit Verkündung der jüngsten Quartalszahlen wurde auch unter das enttäuschende Geschäftsjahr 2013 ein Schlussstrich gezogen.
Noch einmal hatte Apple weniger verdient, obwohl es wieder mehr umgesetzt hatte: Trotz 1,5 Milliarden Dollar höheren Erlösen blieben doch 700 Millionen weniger in den Kassen des iKonzerns hängen. Das vierte Geschäftsquartal war damit das perfekte Spiegelbild des neuen Apple-Dilemmas: Die Margen brechen weg. Satte 4,7 Milliarden Dollar weniger verdiente der iPhone-Hersteller 2013, obwohl es 14,4 Milliarden Dollar mehr erlöste!
Apples Ausblick lässt Weihnachtsquartal auf Vorjahresniveau erahnen
Kommt nach zwölf Monaten der beständigen Rücksetzer, die in der Spitze 300 Milliarden Dollar Aktionärskapital vernichteten, 2014 nun die Trendwende? Das war die große Hoffnung, mit der sich Apple-Aktionäre von Quartal zu Quartal durchhangelten, dass spätestens mit Anbruch des nächsten Geschäftjahres alles besser werden würde.
Doch der Ausblick auf das Weihnachtsquartal – das erste des Fiskaljahres 2014 und der mit Abstand wichtigste Dreimonatszeitraum – ließ davon nichts erkennen. Der Ausblick auf die laufenden Geschäfte, der bei Apple inzwischen den Charakter der eigentlichen Bilanzverkündung hat, lässt vielmehr ein fast deckungsgleiches Konzernergebnis wie im vergangenen Weihnachtsquartal erahnen.
Moment der Ehrlichkeit: Wachstum ist ausgereizt
Nach dem eigenen Umsatzausblick, der zwischen 55 und 58 Milliarden Dollar angesetzt wurde, wird Apple zwischen Anfang Oktober und Ende Dezember nur zwischen 0,5 und 4,9 Prozent mehr umsetzen, doch die sinkende Gewinnmarge frisst den Zuwachs gleich wieder weg – es wird so viel verdient wie im Vorjahr.
Die 2013er-Bilanz verbunden mit dem Ausblick aufs Weihnachtsquartal kommt damit gleichzeitig einem Moment der Ehrlichkeit gleich, den viele Apple-Aficionados vor einem Jahr niemals für möglich gehalten hatten. Das von vielen Fanboys gern verleugnete Stück Wahrheit, auf das ich in der ersten AAPL-Kolumne vor bereits mehr als zehn Monaten lange vor der betriebswirtschaftlichen Bestätigung hingewiesen hatte, lautet: Die große Wachstumsstory von Cupertino scheint damit ausgereizt.
Wall Street reagiert achselzuckend auf besser als erwartete Quartalszahlen
Entsprechend fiel die Reaktion dann auch aus: Die Quartalszahlen, selbst ein Nonevent, weil in der Form größtenteils erwartet, bewegten die Apple-Aktie nicht merklich. Vorher pendelte die Aktie um die 530 Dollar, acht Handelstage später werden noch 512 Dollar bewilligt. Dabei kann man Apple und CEO Tim Cook in den vergangenen Monaten keinen Vorwurf machen: Beide Produktlaunches – die neuen iPhones im September, die neuen iPads im Oktober – wurden generalstabsmäßig umgesetzt.
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Tim Cook holt in diesen Tagen das Maximale aus der existierenden Produktlinie heraus – das iPhone 5s und das iPad Air sind state of the art-Produkte, die den Goldstandard im Smartphone- und Tablet-Segment neu definieren. Allein: Der Smartphone-Markt nähert sich der Sättigung, während Tablets für 129 Dollar beim Discounter um die Ecke verramscht werden – es ist klar, dass Apple von dieser neuen Konkurrenzsituation in der Bilanz Blessuren davonträgt.
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