Apple-CEO Tim Cook signalisiert eine neue Strategie im KI-Bereich: Das Unternehmen ist offen für Übernahmen, die den Entwicklungsfahrplan für Künstliche Intelligenz beschleunigen könnten. Diese Aussage machte Cook gegenüber CNBC im Rahmen der Bekanntgabe der Quartalsergebnisse, die mit einem Umsatzwachstum von zehn Prozent die Erwartungen übertrafen.
- Apple-CEO Tim Cook erklärt Offenheit für KI-Übernahmen zur Beschleunigung des Entwicklungsfahrplans.
- Perplexity AI mit 18 Milliarden Dollar Bewertung gilt als heißester Übernahmekandidat.
- Apple kämpft mit Siri-Entwicklung und verliert wichtige KI-Experten an Meta.
Apple investiert massiv in KI-Entwicklung
Cook betonte, dass Apple seine KI-Investitionen „signifikant“ ausweitet und die Technologie als eine der „tiefgreifendsten Technologien unserer Zeit“ betrachtet. „Wir integrieren sie in unsere Geräte, Plattformen und das gesamte Unternehmen“, erklärte der Apple-Chef. Das Unternehmen habe bereits sieben Firmen in diesem Jahr übernommen und sei „offen für Fusionen und Übernahmen, die unseren Fahrplan beschleunigen“.
Diese Offenheit für größere Akquisitionen markiert einen bemerkenswerten Wandel in Apples traditioneller Übernahmestrategie. Bisher konzentrierte sich der Konzern hauptsächlich auf kleinere, spezialisierte Unternehmen, doch der Druck im KI-Bereich scheint neue Wege zu erfordern.
Perplexity AI als möglicher Übernahmekandidat
Bereits im Juni berichteten Medien über interne Diskussionen bei Apple bezüglich einer möglichen Übernahme von Perplexity AI. Das KI-Suchunternehmen wird mit 18 Milliarden US-Dollar bewertet, was es zur größten Akquisition in der Firmengeschichte machen würde – deutlich über dem bisherigen Rekord von drei Milliarden US-Dollar für Beats.
Perplexity AI ist ein KI-Suchunternehmen, das traditionelle Websuche mit künstlicher Intelligenz kombiniert. Die Plattform liefert nicht nur Links, sondern direkte, zusammengefasste Antworten auf Nutzeranfragen. Das Unternehmen wird derzeit mit 18 Milliarden US-Dollar bewertet und gilt als vielversprechende Alternative zu Google.
Perplexity AI hat sich als vielversprechender Partner für Apple etabliert, da beide Unternehmen in den vergangenen Monaten mehrfach über eine mögliche Integration der KI-Suchtechnologie in Safari und Siri diskutierten. Eine solche Partnerschaft könnte besonders relevant werden, falls Apples lukrativer Deal mit Google als Standard-Suchmaschine durch kartellrechtliche Entscheidungen beendet wird.
Herausforderungen bei der Siri-Entwicklung
Apple kämpft weiterhin mit der Entwicklung einer verbesserten, KI-gestützten Version von Siri. Das Projekt verzögerte sich bereits mehrfach, da die Technologie laut Craig Federighi, Apples Software-Chef, noch nicht „zuverlässig genug“ für eine breite Veröffentlichung ist. Cook bestätigte während des Earnings Calls: „Wir machen gute Fortschritte bei einer personalisierten Siri und verlagern eine beträchtliche Anzahl von Mitarbeitenden, um sich auf KI-Features innerhalb des Unternehmens zu konzentrieren.“
Berichte deuten darauf hin, dass Apple sogar erwägt, externe KI-Modelle von OpenAI oder Anthropic für die überarbeitete Siri zu nutzen, anstatt ausschließlich auf hauseigene Technologie zu setzen. Dies wäre ein ungewöhnlicher Schritt für ein Unternehmen, das traditionell auf vollständige Kontrolle über seine Kernprodukte setzt.
Personalverluste an Meta
Die KI-Herausforderungen werden durch den Abgang wichtiger Fachkräfte verschärft. In den vergangenen Wochen verlor Apple mehrere Schlüsselpersonen seines KI-Teams an Meta, was die Dringlichkeit für neue Strategien unterstreicht. Diese Abgänge verstärken den Eindruck, dass Apple im KI-Bereich hinter der Konkurrenz zurückliegt.
Gleichzeitig experimentiert Apple mit generativer KI für die Chip-Entwicklung. Johny Srouji, Apples Hardware-Chef, erklärte, dass generative KI-Techniken „enormes Potenzial haben, mehr Design-Arbeit in weniger Zeit zu schaffen und einen gewaltigen Produktivitätsschub bedeuten können“.