Wärmebildkamera für das iPhone: Die besten Modelle
Flir verbindet Wärmebildaufnahme mit herkömmlichen Fotos für Aufnahmen mit besser erkennbaren Details. (Bild: Flir) Die Flir One Edge Pro lässt sich dank WLAN getrennt vom iPhone bedienen. (Bild: Flir) Die Hikmicro Mini2Plus V2 ist das Hosentaschenmodell der Wärmebildkameras für das iPhone. Das Produktfoto ist etwas verwirrend: Rechts siehst du die Kamera an einem iPhone, links ist sie erheblich vergrößert, um ihre Details zu zeigen. (Bild: Hikmicro) Das Budgetmodell Flir One 3. Gen ist für Heimanwendungen meist ausreichend. (Bild: Flir)
Eine Wärmebildkamera fürs iPhone ist mehr als ein nettes kleines Gadget. Du kannst sie auch produktiv in verschiedenen Bereichen einsetzen: bei der Haussanierung, in der Elektronik, im Outdoor-Bereich oder auch bei der Suche nach vierbeinigen Freunden. Mit einer entsprechenden Kamera lassen sich Wärmesignaturen sichtbar machen, etwa zur Leckage-Ortung oder zur Temperaturmessung.
Doch kann das iPhone das einfach so? Nein. Zumindest nicht mit der eingebauten Kamera. Eine dedizierte Wärmebildkamera für das iPhone ist notwendig, wenn du echte Thermografie nutzen möchtest. Wir stellen dir die besten Modelle vor und erklären, warum du nicht einfach die Wärmebildkamera per App nachrüsten kannst.
Warum eine App allein nicht reicht
Im App Store finden sich zahlreiche Anwendungen, die eine Wärmebildkamera fürs iPhone versprechen. Diese erzeugen jedoch nur Farbfilter-Effekte auf normalen Bildern oder Videos. Solche Apps können keine echten Wärmedaten erfassen, da das iPhone keine integrierte Infrarotsensorik besitzt.
Für echte thermografische Aufnahmen ist spezielle Hardware nötig, die per Lightning- oder USB-C-Anschluss mit dem iPhone verbunden wird. Diese externen Wärmebildkameras besitzen eigene Sensoren, die echte Temperaturunterschiede sichtbar machen können. Nur mit einer App ist das schlicht unmöglich.
Die besten Wärmebildkameras fürs iPhone
Wie bei so ziemlich allem Handyzubehör ist auch der Markt für Wärmebildkameras fürs iPhone sehr groß und teilweise unübersichtlich. Die Modelle unterscheiden sich dabei bei der Auflösung, der Genauigkeit der Messung (thermische Empfindlichkeit, angegeben in Millikelvin), dem Formfaktor und natürlich auch dem Preis.
Wir stellen dir drei Modelle und ihre Vor- und Nachteile vor.
1. FLIR ONE Gen 3
Die Marke Flir ist eine bekannte Größe auf dem Markt der Wärmebildkameras. Die Firma stellt nicht nur Kameras für den Heimgebrauch her, sondern auch für industrielle und militärische Anwendungen. Die Flir One Wärmebildkamera ist dabei das Einstiegsgerät, was sich auch am vergleichsweise günstigen Preis zeigt.
Sie wird direkt ans iPhone angeschlossen (Lightning oder USB-C) und bietet eine thermische Auflösung von 80x60 Pixeln, kein besonders beeindruckender Wert. Auch die Genauigkeit von ±3°C ist im Vergleich zu anderen Modellen eher mau. Hier zeigt sich, dass es sich um ein Budget-Gerät handelt.
Angesprochen wird diese Kamera mit der kostenlosen Flir One App, die einen sehr guten Funktionsumfang mit einer hilfreichen Tippsektion bietet. So kann man auch als Laie viel aus der Wärmebildkamera herausholen.
Vorteile:
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Anschluss lässt sich anpassen - du musst dein iPhone also nicht aus der Hülle nehmen
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Gute und umfangreiche App
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robuste Bauweise, soll Stürze aus 1,5 Metern schadlos überstehen
Nachteile:
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Sehr mäßige thermische Auflösung von 80x60 Pixeln
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Verzögerungen bei schnellen Bewegungen möglich
Die Flir One der dritten Generation findest du unter anderem hier auf Amazon.
2.Hikmicro Mini2Plus V2
Diese Wärmebildkamera ist so klein, dass du sie in deiner Hemdtasche mitnehmen kannst. Trotzdem steckt in der Hikmicro Mini2Plus V2 einiges an ziemlich imposanter Technik. Eine thermische Auflösung von 256 x 192 Pixeln, einer Genauigkeit von unter 40 mK und der Temperaturbereich von -20 bis 350°C sind für die meisten Anwendungen mehr als ausreichend.
Dank manueller Fokussierung kannst du mit dieser Kamera auch gut die Wärmesignatur kleinster Bauteile checken, wie zum Beispiel Kondensatoren auf einer Platine. Lediglich die Lightning-Verbindung durch einen Adapter ist nicht besonders clever gelöst.
Auch Hikmicro hat eine eigene App für seine Wärmebildkameras für das iPhone entwickelt.
Vorteile:
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Gute thermische Auflösung
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Hohe Genauigkeit in der Temperaturmessung
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sehr kompakte Bauweise
Nachteile:
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Relativ teuer
3. FLIR ONE Edge Pro
Die Flir One Edge Pro hat einen großen Vorteil gegenüber den meisten Wärmebildkameras für das iPhone: Statt direkt an den USB- oder Lightning-Anschluss des iPhones gesteckt zu werden, nutzt diese Kamera eine WLAN-Verbindung. So kannst du die Flir One Edge Pro separat zum iPhone bewegen. Bei Bedarf lässt sie sich aber auch direkt an dein iPhone oder iPad klemmen.
Die thermische Auflösung beträgt hier 160 x 120 Pixel, die Genauigkeit liegt bei unter 70 mK. Wie andere Kameras der Flir One Serie kombiniert das Gerät Wärmebildaufnahme und das Bild der ebenfalls eingebauten herkömmlichen Kamera. Dadurch kannst du deutlich besser erkennen, was du auf dem Videofeed siehst.
Vorteile:
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drahtlose Anwendung
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Profi-Funktionen in der App
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Gute Kombination aus Wärme- und Sichtbild
Nachteile:
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Deutlich teurer
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Akkulaufzeit von 2,5 Stunden
Wie funktioniert eine Wärmebildkamera für das iPhone?
Wärmebildkameras nutzen Infrarotsensoren um die abgegebene Infrarotstrahlung eines Gegenstandes oder Lebewesen zu messen und daraus eine Temperatur abzuleiten. Die Darstellung erfolgt farblich, kältere Bereiche sind dabei Blau bis Schwarz und wärmere Rot bis Weiß.