Ausprobiert

iOS 13.5 mit Kontaktverfolgung und Maskenmodus: Das musst du über das Corona-Update für dein iPhone wissen

Gestern erschien iOS 13.5 und iPadOS 13.5. Wir haben uns angesehen, was das Update bringt und ob man es sofort installieren sollte oder nicht.

Von   Uhr

Apple hat für iPhones iOS 13.5 und für iPads iPadOS 13.5 veröffentlicht. Einige nennen es schon jetzt die Updates des Jahres von Apple und heben die neuen Funktionen hervor, die sich vornehmlich an der Corona-Pandemie entlang orientieren. Maskenerkennung und Contact-Tracing-API sind hier die Stichworte. 

Jetzt kostenfrei ausprobieren: Mac Life+

Mehr Apple-Wissen für dich.

Mac Life+ ist die digitale Abo-Flatrate mit exklusiven, unabhängigen Tests, Tipps und Ratgebern für alle Apple-Anwenderinnen und Anwender - ganz egal ob neu mit dabei oder Profi!

Mac Life+ beinhaltet

  • Zugriff auf alle Online-Inhalte von Mac Life+
  • alle digitalen Ausgaben der Mac Life, unserer Sonderhefte und Fachbücher im Zugriff
  • exklusive Tests, Artikel und Hintergründe vorab lesen
  • maclife.de ohne Werbebanner lesen
  • Satte Rabatte: Mac, iPhone und iPad sowie Zubehör bis zu 15 Prozent günstiger kaufen!

✔ SOFORT gratis und ohne Risiko testen: Der erste Monat ist kostenlos, danach nur 4,99 Euro/Monat.
✔ Im Jahresabo noch günstiger! Wenn du direkt für ein ganzes Jahr abonnierst, bezahlst du sogar nur 2,99 Euro pro Monat.

Die wichtigsten Neuerungen in iOS 13.5
  • Kontaktverfolgung-API für staatliche COVID-19-Apps mit Opt-In-Funktion
  • Gesichtsmaskenerkennung für Face ID mit schnellerer Eingabe für Entsperrcode
  • Sicherheitspatch für Apples Mail-App

Gesichsmaskenträger und Face ID – eine schwierige Geschichte

Als über Gesichtsmasken gesprochen wurde, flammte ein Thema bei iPhone-Nutzern sofort auf: Dann geht doch bestimmt Face ID nicht mehr! Das ist vollkommen richtig, der Algorithmus zur Gesichtserkennung muss große Teile deines Antlitz sehen, damit er überhaupt eine Unterscheidung zwischen verschiedenen Menschen ausmachen kann. Und das klappt mit einer Gesichtsmaske, die Mund, Nase und Kinn verdeckt, nun einmal nicht. Darauf hat Apple recht schnell reagiert und schon in den Betaversionen von iOS 13.5 eine Gesichtsmaskenerkennung integriert. Die funktioniert zwar immer noch nicht in der Art, wie man es sich wünschen würde – das Gesicht mit Maske wird nicht erkannt – aber nun wird wenigstens bemerkt, dass hier jemand seine Mitmenschen schützen will und die alternative Codeeingabe startet sofort. 

Warum die Gesichtsmaskenerkennung in iOS Sinn macht

Apple nutzt Face ID nicht nur zum Entsperren der Geräte, sondern auch als Authentifizierungsmechanismus für Apple Pay. Und da viele von uns gerade die Annehmlichkeiten des kontaktlosen Zahlens mit dem iPhone entdecken, fällt auf: Face ID ist im Supermarkt nervig. Die neue Funktion umgeht Face ID bei Maskenträgern und bietet sofort die alternative Codeeingabe an. Das ist ausreichend schnell und funktioniert problemlos, wie Mac Life nach einem ersten Versuch attestieren kann.

Leider heißt das nicht, dass alle Apps auch so reagieren. Uns ist beispielsweise bei Authentifikations-Apps aufgefallen, dass dort Face ID nicht durch die Code-Eingabe ersetzt werden kann. Das gilt auch für manche Banking-Apps. Hier ist das Schutzinteresse so hoch, dass der einfache Entsperrcode keine Alternative ist.

Corona, Corona, Corona

Die zusammen mit Google entwickelte Tracing-Schnittstelle für die staatlichen COVID-19-App ist nun ebenfalls aktiv. Deutschen Nutzern hilft das noch nichts, weil die staatliche Corona-Kontaktverfolgungsapp noch nicht fertig ist. Sie wird diese Schnittstelle nutzen.

(Bild: Apple/Google)

Die Funktion arbeitet mit Bluetooth und stellt fest, wenn man einen gewissen Zeitraum in der Nähe eines mit Corona infizierten Menschen gewesen ist, der die App auch nutzt. Seinen Status muss der Infizierte in der App aber angeben. Dazu wird er vermutlich einen Barcode zum Einscannen vom Arzt erhalten. Ein Deaktivieren der Kontaktverfolgung ist jederzeit möglich. Vom Start weg ist die Kontaktverfolgungsschnittstelle übrigens deaktiviert – ihr müsst sie erst einschalten.

Eine wichtige Unterscheidung: Es handelt sich um eine Tracing-Schnittstelle und nicht um ein Tracking von Infizierten. Standortdaten werden damit nicht vermengt. Außerdem erhält der Staat oder Apple bzw. Google eure von den App erzeugten IDs nicht.

Noch was außer Corona?

Uns ist klar – das Wort Corona können viele nicht mehr hören und deshalb haben wir uns auf die Suche nach kleinen aber feinen Änderungen in iOS 13.5 und den iPad-Pendant iPadOS 13.5 gemacht und sind fündig geworden. 

Facetime-Gruppengespräche werden weniger hektisch

Wem das Vergrößern der Videokacheln in Facetime-Gruppengesprächen nervte, kann jetzt ganz beruhigt sein. In iPadOS 13.5 und iOS 13.5 lässt sich die Vergrößerung des aktuell sprechenden Nutzers ausschalten. So könnten Videotelefonate weniger hektisch verlaufen.

Notfallpass und Notfall-SOS werden kombiniert

Neu bei iOS 13.5 und watchOS 6.2.5 ist die Kombination zwischen Notfallpass und Notfall-SOS. Wie bei der Kontaktverfolgung kann der Anwender selbst bestimmen, ob er das überhaupt möchte. Wenn, dann werden über die neue Notfall-SOS-Funktion auch die Daten des Notfallpasses an die Retter verschickt. Das ist zum Beispiel bei Allergien sinnvoll.

Es gibt aber auch Kritik. Ob die Funktion generell so erfolgreich ist, wie man auf den ersten Blick meinen mag? Wieso sollten die Mediziner den vom Patienten selbst eingetippten Informationen vertrauen? Bei Blutgruppen wird vor einer Transfusion die Blutgruppe zum Beispiel immer neu bestimmt, selbst wenn der Patient seinen Impfpass bei sich tragen sollte.

Apple Music und Instagram vereint

In den neuen Betriebssystemen können Songtitel mit Cover-Art direkt auf Apple Music heraus auf Instagram geteilt werden. Dabei wird sogar automatisch ein animierter Hintergrund erstellt, um das Bild attraktiver erscheinen zu lassen.

Fehlerbeseitigungen und Sicherheitsupdates für die Mail-App

Wie in jedem Betriebssystem-Update gibt es auch in iOS 13.5  und iPadOS 13.5 wieder Fehlerbehebungen und Performance-Verbesserungen.

In den Releasenotes steht, dass einige Videostreams, die bisher auf iOS schwarz blieben, wieder vollständig dargestellt werden. Welche Streams das betraf, verriet Apple leider nicht. Apple hat außerdem einen Fehler im Share-Sheet für Apps beseitigt. Manchmal war der leer, sodass Nutzer Inhalte nicht teilen konnten.

Zwei besonders kritische Lücken in der Mail-App von iOS wurden ebenfalls behoben. Zuvor hatte sogar das BSI vor dem Einsatz der App gewarnt und ihre Deinstallation dringend empfohlen. Die Angriffsmethode war perfide. Es reichte eine manipulierte E-Mail an das Opfer, um das iPhone oder iPad übernehmen zu können. Diese musste in iOS 13 nicht einmal geöffnet werden. Die Lücke existiert übrigens schon seit iOS 6 und blieb bis vor kurzem Unentdeckt. Sie wurde bereits ausgenutzt, um Daten zu stehlen. Die von präparierten E-Mails ausgelösten Probleme wurden nun behoben, sodass die Mail-App mit iOS 13.5 und iPadOS 13.5 wieder gefahrlos eingesetzt werden kann. 

Sollte man iOS 13.5 und iPadOS 13.5 sofort aufspielen?

Wir kennen solche und solche Nutzer. Wer unbedingt die Mail-App verwenden will, sollte mit dem Update nicht zögern. In anderen Fällen ist das Update nicht unbedingt erforderlich, sondern ein Nice-to-have. Natürlich empfiehlt sich vor dem Aufspielen immer ein frisches Backup anzulegen. Einige Leser berichteten uns, dass es auf älteren iOS-Geräten durchaus zu Performance-Einbrüchen nach dem Ausführen des Updates kam. Ob das Indizierungsvorgänge sind, die mit der Zeit wieder abebben, oder es sich um ernste Probleme handelt, lässt sich noch nicht sagen.

Wie gefällt dir das Update, falls du es schon aufgespielt hast? Gibt es Probleme mit der Performance? Berichte uns mal!

Mehr zu diesen Themen:

Diskutiere mit!

Hier kannst du den Artikel "iOS 13.5 mit Kontaktverfolgung und Maskenmodus: Das musst du über das Corona-Update für dein iPhone wissen" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.

Ok. Also die Tracing-Funktion kann dann in Verbindung mit der staatlichen Corona-App bestimmen, ob jemand in der Nähe einer infizierten Person war. ID-Daten sollen nicht verwendet werden. Ein Tracking auch nicht. Aber wie weiß denn dann die nachinstallierte App, dass ich oder ein anderer mit Corona infiziert wurde?

Schau mal bitte das Schaubild im Artikel!

Ah, glatt übersehen... Danke!
Das hat man davon, wenn man versucht "Werbebereiche" in einem Artikel einfach zu übersehen... Ab und zu ist dann wohl auch Artikel-Content in den Bildern dabei ;)

Ganz einfach, wenn du zu Arzt gehst, Fieber hast usw.. Dann kann man zurück verfolgen mit welcher Person zu Kontakt hattest.

Jetzt wird klar, woher die "zweite Welle" kommen wird: Durch die Tracing-APPs. Denn diese werden hunderttausende Fehlalarme produzieren, da man Bluetooth oft auch durch die nächste Wand empfängt - Viren aber nicht. Was für ein Geschenk für die Politik und was für ein Argument für die nächste Wirtschaftsvernichtung namens "Lockdown"!!!! Finger weg von den Apps!

Jetzt wird klar, woher die "zweite Welle" kommen wird: Durch die Tracing-APPs. Denn diese werden hunderttausende Fehlalarme produzieren, da man Bluetooth oft auch durch die nächste Wand empfängt - Viren aber nicht. Was für ein Geschenk für die Politik und was für ein Argument für die nächste Wirtschaftsvernichtung namens "Lockdown"!!!! Finger weg von den Apps!

Bluetooth ist längst nicht so dumm wie mancher Smartphone-Besitzer.

Hmmm... Ja. Ich stimme zu. Doch warum weisen dann so viele Tech-/Sicherheits-/Medizin-Experten auf die möglichen Fehler hin?

Hat Apple Ihrer Meinung nach schon jemals etwas falsch gemacht? :)

Die 2. Welle kommt nur dann, wenn derjenige der die Warnung erhalten hat sich danach testen lässt und ein positives Ergebnis bekommt: dann geht er auch in eine offizielle Statistik ein. Wenn er nur die Warnung bekommt und tut nichts, ist und bleibt es Privatsache!

Sehe ich auch so wie ma100000. Die Entscheidung ob und wie reagiert wird liegt zunächst beim App-Nutzer. Für mich würde eine Benachrichtung bedeuten das ich mich Testen lasse, auf Symptome achten und für eine hoffentlich kurze Zeit mich von Risikopersonen fernhalte...

Soviel zum Datenschutz bei Apple! Ähmmm.... Wo liegt da der Unterschied nun zu Google?

Soviel zum Datenschutz bei Apple! Ähmmm.... Wo liegt da der Unterschied nun zu Google?

Ich liebes es überwacht zu werden! Und ich liebe Apple. Apple weiß schon was gut für uns ist!!!

..... und dafür dürfen Sie auch noch die Apple-Preise zahlen...!

Die BT-API würde doch auch gut mit anderen Viren funktionieren... bei einer längeren Speicherung.

Wenn bei diversen ungeschützten Gang Bang Partys nach wenigen Monaten plötzlich jemand eine HIV Infektion (oder HepC oder Syph...) feststellt, könnte sie/er/es somit die anderen informieren.

Dieses Tracing ist doch ein Witz, denn ich bekomme ja "Warnungen" erst dann, wenn es zu spät ist, ich also schon Kontakt mit einer infizierten Person hatte.
Ich möchte aber eine Warnung vor einer infizierten und damit für mich gefährlichen Person, damit es gar nicht erst zu einer Ansteckung kommt.

Was Sie meinen hat nichts mit der App zu tun. Mal kurz (oder vorher) nachgedacht: Wenn eine Person nicht weiss das sie infiziert ist, wie kann sie dann andere Warnen?

Ich habe iOS 13.5 aufgespielt und die Tracing Funktion ist standardmäßig OFF.
Ich werde sie nie auf ON stellen und gut ist es.

Seit ich das neue Update draufgezogen habe, muss ich über Leistungseinbrüche klagen. Dies fällt insbesondere bei Spielen auf, die vorher flüssig liefen. Gleichzeitig stehe ich vor dem Problem, dass ich auf die Mail App angewiesen bin, die mir vorher große Probleme bereitet hat. Langsam frage ich mich, warum ich auf Apple umgestiegen bin...

Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.