Enthält Affiliate-Links [Was ist das?]„Google ist verrückt“

Epic Games: „Apple muss gestoppt werden“

Epic-Games-CEO Tim Sweeney sorgt erneut für Furore mit Aussagen über Apple und Google und hat gleichzeitig einen ungewöhnlichen Vorschlag.

Von   Uhr

Ein kleiner Rückblick: Vor mehr als einem Jahr begann der Streit zwischen Epic Games und Apple (sowie Google). Der Publisher hat die beiden Techriesen provoziert, indem Free-to-Play-Hit Fortnite eine direkte Bezahlfunktion erhielt und damit die Abgaben an die Unternehmen umging. Sowohl Apple als auch Google entfernten Fortnite aus ihren App Store. Im Fall von Apple ging man weiter und löschte schließlich sogar Epic Games' Developer-Account. Der Streit ging vor Gericht. Epic Games musste 6 Millionen US-Dollar Schadensersatz an Apple zahlen, während der iPhone-Hersteller Links zu externen Zahlungsmethoden erlauben musste. 

Jetzt kostenfrei ausprobieren: Mac Life+

Mehr Apple-Wissen für dich.

Mac Life+ ist die digitale Abo-Flatrate mit exklusiven, unabhängigen Tests, Tipps und Ratgebern für alle Apple-Anwenderinnen und Anwender - ganz egal ob neu mit dabei oder Profi!

Mac Life+ beinhaltet

  • Zugriff auf alle Online-Inhalte von Mac Life+
  • alle digitalen Ausgaben der Mac Life, unserer Sonderhefte und Fachbücher im Zugriff
  • exklusive Tests, Artikel und Hintergründe vorab lesen
  • maclife.de ohne Werbebanner lesen
  • Satte Rabatte: Mac, iPhone und iPad sowie Zubehör bis zu 15 Prozent günstiger kaufen!

✔ SOFORT gratis und ohne Risiko testen: Der erste Monat ist kostenlos, danach nur 4,99 Euro/Monat.
✔ Im Jahresabo noch günstiger! Wenn du direkt für ein ganzes Jahr abonnierst, bezahlst du sogar nur 2,99 Euro pro Monat.

„Stoppt Apple“ – „Google ist verrückt“

Nun war Epic Games CEO Tim Sweeney in Südkorea, um in Seoul an der Gobal Conference for Mobile Application Ecosystem Fairness teilzunehmen. Gegenüber Bloomberg traf er einige interessante Aussagen. Ihm zufolge sperrt Apple Milliarden Nutzer:innen in einen Store und Zahlungsabwicklung. Zudem lässt sich Apple mit Regierungen ein, die Nutzer:innen überwachen und ihnen die politischen Rechte nehmen. Daher muss Apple gestoppt werden: 

Google verdiente sich auch einen starken Tadel von Sweeney, der den Ansatz kritisierte und verrückt nennt, Gebühren für Zahlungen zu erheben, die es nicht selbst verarbeitet. Der Gründer von Epic Games lobte Korea dafür, dass es mit seiner jüngsten Gesetzgebung den Kampf gegen wettbewerbswidrige Praktiken geführt hat, und sagte: „Ich bin sehr stolz darauf, mich mit euch gegen diese Monopole zu stellen. Ich bin stolz darauf, bei euch zu stehen und zu sagen, dass ich Koreaner bin.“

Ein einheitlicher Store für alle Apps

Sweeney brachte gleichzeitig einen neuen Gedanken ins Spiel. Epic Games arbeitet bereits mit einigen Entwicklungsteams sowie Serviceanbietern zusammen, um ein System zu schaffen, das Nutzer:innen erlaubt, Software an einem Ort zu kaufen, die auf allen Geräten und Plattformen nutzbar ist. Ihm zufolge sei der aktuelle Markt zu stark fragmentiert:

Was die Welt jetzt wirklich braucht, ist ein einziger Store, der mit allen Plattformen funktioniert. Im Moment ist der Softwarebesitz zwischen dem iOS App Store, dem Android Google Play Marketplace, verschiedenen Stores auf Xbox, PlayStation und Nintendo Switch und dann dem Microsoft Store und dem Mac App Store fragmentiert.

Was hältst du von der Idee, einen einheitlichen App Store für alle Plattformen anzubieten? Wer soll ihn verwalten und frei von Schadsoftware halten? Ist das überhaupt realisierbar? Lass es uns in den Kommentaren wissen.

Diskutiere mit!

Hier kannst du den Artikel "Epic Games: „Apple muss gestoppt werden“" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.

Ich glaube der Epicgames CEO hat ein bisschen viel gesoffen vor dieser Konferenz

Diesen interessanten Kommentar gab es heute dazu von Micki auf MasTecNews:

"Man muss den AppStore und das Ökosystem mal von einer anderen Perspektive aus sehen:

Apple wollte kein SmartPhone, für das jeder Software anbieten kann. Apple wollte alle Software selber anbieten und ansonsten sollten Entwickler Web Apps schreiben, so war der ursprüngliche Plan. Apple hat das iPhone nur aufgrund von massiven Protesten aus der Entwicklergemeinde für Drittsoftware geöffnet, alleine diese Tatsache wird von den meisten in den ganzen Diskussionen verschwiegen.

Also gut, Apple entscheidet sich, Entwickler auf das iPhone zu lassen, aber stellt eben Bedingungen: Wenn ihr da schon drauf dürft, dann müssen eure Apps genauso hochwertig, sicher, familienfreundlich, usw. sein, wie Apps, die wir auch angeboten hätten, denn wir wollen nicht, das ihr unser schönes Ökosystem zerstört, so wie jedes Ökosystem der Welt bisher von Menschen zerstört wurde, wenn man ihnen freie Hand gelassen hat. Und so sind die AppStore Regeln entstanden und daher gibt es eine Review-Prozess und daher muss es eine AppStore Zwang geben, weil ohne kann man nichts davon durchsetzen. Denn wenn Apple jemanden da drauf lässt, was sie nicht tun müssen, dann eben nur zu ihren Bedingungen.

Aber dann stand die Frage der Kommerzialisierung im Raum. Wenn Kunden etwas kaufen, dass muss dieser Kauf genauso einfach und sicher sein, wie wenn sie sonst bei Apple kaufen. Das ist nur dann zu erreichen, wenn der Kauf über Apple abgewickelt wird, also muss der Kauf über Apple erfolgen. Und dann sagt sich Apple: Also wenn jemand Geld dadurch verdient, dass wir ihn auf unsere Plattform lassen, dann sollten wir auch am Verdienst beteiligt werden. Damit finanzieren wir dann auch den Store, den Review, die Dienste, die API Entwicklung, usw. Und was ist mit Freeware? Hmmm ... stimmt, an der verdienen wir rein gar nichts. Okay, dann muss eben jeder einen Entwickler Account für $99 pro Jahr haben und ansonsten müssen halt die verkaufsstarken kommerziellen App die Freeware querfinanzieren, das wird schon hinhauen.

Soweit so gut. Das ist ein super Angebot für jeden kleinen Entwickler, der einfach seine App dort anbieten und etwas Geld nebenher verdienen will und für genau diese Kundenkreis war das ganze Angebot primär auch ausgelegt gewesen. Doch jetzt kommen auf einmal die großen Multi-Milliarden-Dollarkonzerne und wie überall sonst auch, wollen die eine bevorzugte Behandlung, denn sie sind groß und mächtig und kann ja nicht sein, das für sie die gleichen Regeln wie für den Rest der Welt gelten. Tun sie ja bei Steuern auch nicht. Oder Arbeitsrecht. Oder Umweltrecht. Oder ... ihr wisst was ich meine. Die brauchen kein Apple, die wollen sich nichts vorschreiben lassen, die wollen vollen Zugriff und das Ökosystem komplett unter ihre Kontrolle bekommen oder falls nicht möglich, maximal ausschlachten, bevor sie es komplett zerstört haben und weiterziehen, wie die Wanderheuschrecken in Afrika.

Stellt euch das so vor: Valve hätte damals in Half Life (2) einen Store für alle die Modder eingebaut, über die Modder ihre Mods hätten anbieten können. Die meisten Mods wären kostenlos gewesen, aber ein paar hätten auch Geld gekostet. Natürlich hätte Valve vom Verdienst was abhaben wollen. Und ggf. hätte Valve auch gesagt "Wir wollen die Mods vorher bitte reviewen, denn wir wollen nicht jeden Dreck in unseren Mod-Store haben. Folglich müssen die Mods sich an bestimmte Regeln halten." Und das wäre für alle die kleinen Modder okay gewesen, jeder war damit zufrieden und dank diesen Inline-Store konnten sie ihre coolen Mods eine Millionenpublikum präsentieren, die sonst nie etwas davon erfahren hätten.

Aber dann kommt auf einmal ein Gigant wie Electronic Arts und die Ecke und sagt "Hey, das ist so ein gutes Geschäft, wir wollen auch Mods anbieten. Große Mods, auf professionellen Niveau, weil wir wollen auch was vom Kuchen abhaben." Nur für EA passt das gar nicht, dass Valve die Regeln bestimmt, was Mods tun dürfen und was nicht und EA sieht auch gar nicht ein, das Valve was von deren Umsätzen abbekommt. Ich meine, warum hat denn EA den EA Store gegründet, den sie heute unter der Marke Origin betreiben (die sie 1992 durch den Kauf von Origin Systems erworben haben)? Das haben sie deswegen gemacht, damit sie nicht über Steam gehen müssen und Valve nichts von ihren Umsätzen bekommt und sie sich den Regeln von Valve nicht fügen müssen.

Und um nichts weiter als das dreht sich der Streit zwischen Apple und Epic. Die großen Konzerne sind unzufrieden mit einem System, das auf kleine Entwickler bzw. kleine Unternehmen ausgerichtet ist, sei wollen ihre Sonderwurst haben, es muss nach ihre Regeln laufen und Umsätze abgeben geht halt gar nicht, alles meins, meins, meins. Natürlich wollen sie das Ökosystem nutzen, aber sie wollen es nicht finanzieren, sie wollen es ausschlachten, so wie Bergbaufirmen Bodenschätze ausschlachten, wo dann der Sack für $200 verkauft wird, die Arbeiter, die dessen Inhalt unter Einsatz ihres Lebens abgebaut haben bekommen davon zusammen $2, die sie sich teilen dürfen. So läuft das. 30% an die Arbeiter abtreten, ohne die es nichts davon geben würde, ich lach mich tot! Und wenn Apple dabei vor die Hunde gehen würde, wenn das iPhone dann nicht mehr profitable wäre (nicht sehr wahrscheinlich, aber nur mal angenommen das wäre der Fall), egal! Dann machen wir halt nur noch Software für Android oder nur noch für PC, es gibt immer andere Ökosysteme, die man weiter ausschlachten kann, wenn man das eine zu Fall gebracht hat, nicht deren Problem."

VOLL MEINE MEINUNG - ES STEHT EPIC GAMES JEDERZEIT FREI EIN EIGENES SYSTEM AUFZUBAUEN. Auch bei Amazon/ebay must Du einen Obulus abdrücken um deren Ökosystem zu nutzen.

Exzellente Antwort! Hut ab!

Hallo Juno Str,
danke für den Post … sehr guter Kommentar!

Ich wüsste nicht das irgendein Supermarkt auf der Welt, nichts am Verkauf der Produkte verdient. Warum soll es bei einem virtuellen Store anders sein. Die Infrastruktur des Stores muss ja auch finanziert werden.

Sweeneys Geschäftsmodell besteht vor allem darin über Kinder an die Geldbeutel der Eltern ranzukommen. Genau vor dieser Masche mit InApp-Käufen mit der Zielgruppe 6-15 Jährige sollte man vorgehen.

Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.