Meinung

Wie innovativ ist eigentlich Samsung?

Wie innovativ ist eigentlich Samsung? Vor kurzem präsentierte Samsung eine Reihe neuer Smartphones und weiterer Gadgets, die Apples iPhone Konkurrenz machen sollen. Nach dem ersten Blick gab es einige Fans beider Lager, die die üblichen Positionen einnahmen. Doch während manche jetzt behaupten, dass Samsung innovativer sei als Apple, lohnt sich ein genauerer Blick. Denn wirklich innovativ ist der koreanische Konzern „leider“ nicht. Wir wollen Ihnen in diesem Meinungsstück trotzdem ein paar Fakten liefern, die unserer Argumentation Nachdruck verleihen.

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Wie innovativ sind die neuen Galaxy-Smartphones? Alleine an dieser Frage kann man sich abarbeiten. Wir wollen es aber nicht dabei belassen, zumindest aber damit beginnen.

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Ist der Fingerabdruckscanner im Display innovativ?

Ein Feature, das bei zwei von drei S10-Modellen integriert ist, ist der Fingerabdruck-Sensor im Display. Auch bei Apples iPhone wurde eine Weile spekuliert, ob der Hersteller nicht so eine Funktion integrieren möchte. Apple hat sogar Patente für vergleichbare Funktionen eingereicht.

Entsprechende Prototypen von Herstellern, die wie Synaptics auch Trackpads für Laptops anbieten, gab es schon einige Jahre. Und doch hat sich niemand daran getraut. Es gab nämlich einige Hürden zu überwinden. Ist nun die Verwendung von Samsung innovativ? Leider nicht. Denn es gibt bereits seit letztem Jahr diverse Smartphone-Modelle, die solche Scanner nutzen, wie zum Beispiel das Vivo X21 oder das Huawei Mate 20 Pro. Die Technologie hat aber auch Ihre Grenzen. Denn ähnlich einem Home-Button muss man bei den Geräten den Finger auf einer bestimmten Stelle ablegen. Man kann also nicht überall auf dem ganzen Display das Gerät entsperren. Und an der Systematik hat sich leider nichts geändert. Das heißt Apples Touch ID mit der Secure Enklave hat immer noch entscheidende Vorteile in der Sicherheit.

Dass Samsung nun auch einen Fingerabdruck-Scanner im Display nutzt, ist kein Indiz für die Innovation des Unternehmens.

Sind die vielen Kameraobjektive innovativ?

Apples iPhone hat momentan zwei Kameraobjektive auf der Rückseite. Samsung hat auf den neuen S10-Modellen mal 3 (S10, S10+) und mal 2 (S10e) Objektive integriert. Doch schon letztes Jahr wurden auch Android-Smartphones mit vier Objektiven vorgestellt, auch von Samsung. Diese Zahl allerdings ist absolut kein Indikator, weder für Qualität noch für Innovation.

Denn die geschieht bei den Kameras vor allem auf Seite der Modulanbieter. Die Hersteller kaufen meist nur Module ein und passen die Software darauf an. Wenn man in diesem Bereich Innovation antrifft, dann zuletzt wahlweise bei Apple oder bei Google und die größte Innovation in diesem Bereich findet zuletzt vor allem im Bereich Software statt.

Sind Samsungs Smartphones-Kameras eine Innovation? Nein. Denn die Module nutzen die Technologie von Drittherstellern. Samsung kauft lediglich „gute Qualität“ ein und verfügt deshalb immer über gute Smartphone-Kameras.

Sind Samsungs Smartphone-Akkus innovativ?

Apple wird immer vorgeworfen, dass iPhone-Akkus viel zu klein seien. Samsung bietet hingegen oft größere Akkus in seinen Smartphones an. Doch die reine Kapazität ist leider kein Indikator für Innovation. Dazu kommt, dass die Hersteller die Produktion der Akkus dann bei Drittherstellern in Auftrag geben.

Apple hat demgegenüber insofern einen Innovationsvorteil, da das Unternehmen mehr Leistung bei geringerem Energieverbrauch realisieren kann. Das liegt an unterschiedlichen Faktoren, auch am Chip-Design. Die Batterien bei Apples Geräten wurden über Jahre in der Regel immer kleiner. Dazu meldete der Konzern aus Cupertino auch Patente in diesem Bereich an, die aber vor allem bei den Laptops des Konzerns auch in der Praxis Anwendung fanden.

Wie innovativ sind Samsungs Prozessoren?

Diese Frage zu beantworten ist so einfach nicht. Allerdings gibt es Indizien, die zeigen, dass Samsung bei seiner „Chipherstellung“ nicht federführend ist, im Gegenteil.

Ein Indiz, das vor allem die Innovation bei der „Fertigung“ betrifft, liefert gerade Apple mit seinen Entscheidungen in den letzten Jahren, ausschließlich auf TSMC als Chipproduzent zu setzen. Samsung bleibt außen vor, da es kommendes Jahr noch keine Serienproduktion im 5nm-Fertigungsprozess gewährleisten kann.

Doch es gibt auch andere Hinweise, dass Samsung noch nicht so innovativ ist beim „Chipdesign“. Das Unternehmen kauft für manche Smartphones nur Chips von der Stange. Für manche Märkte nutzt es aber seine eigenen Exynos-Chips, so auch bei den Galaxy-Modellen für den europäischen und speziell deutschen Markt. Die Chips haben in den letzten Jahren gezeigt, dass sie sowohl bei der Energieeffizienz als auch beim Leistungspotenzial sogar hinter den Chips von Qualcomm zurückblieben.

Ganz anders bei Apple. Das Unternehmen hat vor ein paar Jahren begonnen, eigene Prozessoren zu entwickeln. Offenbar hatten die Beteiligten um Tim Cook sowohl mehr Glück als Samsung, als auch mehr Ideen. Denn Apple produziert mittlerweile Chips für Smartphones und Tablets, die leistungsfähiger sind als 80 Prozent der Notebook-Chips am Markt. Ein Laptop mit ARM-CPU von Apple ist nur noch eine Frage der Zeit.

Innovation
Innovation (Bild: Martin Adams)

Kaufen mit Verstand

Ein Aspekt, bei dem man aber tatsächlich Samsungs Innovationslosigkeit ablesen kann, ist das Firmengeflecht. „Samsung Display“ ist noch eine Option für manche Hersteller, wenn es um Displays geht. Aber schon bei Speicherchips haben sich Firmen nach Alternativen umgesehen.

Samsung versuchte aber, zur Eier legenden Wollmilchsau zu werden und ist damit gnadenlos gescheitert. Marken wie Harman Kardon oder AKG gehören zur Firma. Kopfhörer, die das Unternehmen bei seinen Smartphones beilegt, verwendeten zuletzt Technologie von AKG. Die Innovation ist aber nicht Samsungs „Mist“ gewachsen. Natürlich kauft auch Apple Firmen auf, aber mit Verstand. Das Unternehmen aus Cupertino hatte Beats nicht wegen den Kopfhörern oder der Audiotechnologie übernommen, sondern wegen der Vertriebsstrukturen für das Musikstreaming. Apple hatte selbst bereits hochwertige Audiotechnologie in seinen Kopfhörern, viele Beobachter sagen sogar, dass die Beats-Technologie eher minderer Qualität sei.

Ganz besonders macht sich an der Übernahme von Viv bemerkbar, wie wenig Innovation bei Samsung vorherrscht. Viv heißt heute Bixby und ist lange keine Konkurrenz zu Siri oder Alexa oder dem Google Assistant. Viv wurde von Teilen der ehemaligen Siri-Väter entwickelt, nachdem diese Apple verlassen hatten. Was sich anfangs toll anhörte, konnte aber über mehrere Jahre nicht richtig in die Produkte Samsungs integriert werden. Natürlich ist es nicht selbsterklärend. Doch erst vor kurzem stellte Samsung Bixby auch in deutscher Sprache vor, drei Jahre nach der Übernahme der Viv-Technologie. Dass die Integration so viel Zeit benötigt, liegt auch daran, dass bei Samsung die Zahnräder nicht so sehr ineinander greifen, und natürlich auch, dass man die Folgen von derlei Einkäufen nicht absehen kann. Auch aus diesem Grund übernimmt Apple ungerne große Unternehmen mit vielen Mitarbeitern, die man erst lange mit den Mitarbeitern des eigenen Unternehmens koordinieren müsste.

Innovation sieht anders aus

Wenn Sie sich den Mac Pro im „Mülleimer“-Design ansehen, der mittlerweile leider zum Alteisen gehört, dann entdecken Sie aber auch dort Innovation. Und zwar entwickelten Apples Ingenieure ein sehr intelligentes Design zur Kühlung von PC-Komponenten, die „so ähnlich“ mittlerweile auch im iMac Pro oder in MacBook Pro zum Einsatz kommen. So erlaubt Apple hohe Leistung bei gleichzeitig geringer Geräuschentwicklung durch die Lüfter. Wenn man sich Laptops anderer Hersteller ansieht und deren Geräuschpegel und Stromkonsum misst, liegt Apple vorne.

Selbst solche „kleinen“ Innovationen lässt Samsung vermissen. Denn auch wenn oft auf den ersten Blick etwas „innovativ“ wirkt, dann ist es entweder „unausgereift“, „nicht neu” oder aber nur „eingekauft“. Dabei wäre es wirklich wichtig, wenn mehr Unternehmen wie Google oder Amazon in manchen Bereichen den Druck auf Firmen wie Apple oder Microsoft erhöhen. Denn Konkurrenz belebt das Geschäft.

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Ist zwar nett, aber mehr Recherche würd euch auch gut tun.

Fingerabdrucksensor, ja gab's letztes Jahr, aber diesmal ist es kein Optischer sondern mit Ultraschall. Genauer, unempfindlicher bei Schmutz, Wasser usw.

Akkus, Samsung verbaut seit 2 Jahren Akkus die viel weniger Kapazität über einen langen Zeitraum verlieren. 5% statt 20% in 2 Jahren. Note 7 Debakel hat auch was positives gehabt.

Aber was ist mit den anderen Samsung Innovationen, zb AMOLED usw?

Wer sagt denn, dass wir das nicht getan haben? Worauf wir hinweisen wollten ist - selbst wenn die Technologie eine andere ist –: Der Sensor ist von einem Fremdhersteller, in dem Fall Qualcomm und Samsung integriert ihn nur ins eigene Gerät. Als Apple Touch ID einrichtete hat es auch Komponenten gekauft, nur es hat eben diese auch optimiert und einen zusätzlichen Chip entwickelt, damit die Fingerabdruckdaten sicher in der Secure Enklave abgespeichert werden. Samsung hat erst nach einigen Jahren ein vergleichbares System genutzt. Aber noch immer sind die Touch ID Daten deutlich sicherer gespeichert.

Sie müssten für den Hinweis mit den Akkus schon einen Beleg beibringen.

AMOLED ist nicht Samsung-exklusiv. Es gibt mehrere Hersteller, auch Sony und LG, und weitere, die AMOLED herstellen.

Ich muss keinen Beleg beibringen mit den Akkus, ich habe nichts publiziert :)
Einfach bei S8 Vorstellungen googlen.

Hätte das Apple gemacht, wären die sich aus dem Amazing Bad nicht mehr rausgekommen.

Ja gut, dann müssen wir auch keine Diskussion miteinander führen und ich nehme Sie in Zukunft nicht mehr ernst.

Ein sehr nett geschriebener Text über das so tolle Samsung Unternehmen. Die kochen auch nur mit Wasser bzw. brennenden Akkus.... Für mich nutzt Samsung aber noch immer das falsche Betriebssystem ;-)

Nein, der Fingerabdrucksensor im Display ist original „0“ innovative. Macht aber auch nichts. Er soll machen wozu er da ist. Und den ganzen Face-Klimbim können sie ruhig rausnehmen, ebenso die unsinnige drahtlosladerei.

Leider wird in dem Artikel nicht definiert was eine Innovation sein soll. Dieser nicht genannte Maßstab wird aber im gesamten Artikel angelegt. Somit erscheinen manche Entscheidungen willkürlich trotz anschließender Begründung.

Ich bin jetzt auch nicht der größte Samsung Fan aber Samsung hat schon ander Dinge gemacht, als die beschriebenen. Samsung hat als erste Firma Amoled (wer hat’s erfunden?) eingebaut, Samsung hat als erste Firma ein Smartphone mit über 5 Zoll gebracht und hat somit den Trend zu großen Displays ausgelöst, Samsung brachte das erste faltbare Smartphone, auch wenn es nur Tage sind, das Display baut Samsung selbst. Samsung baut die besten Halbleiter, Festplatten und Displays. Samsung hat es zum Marktführer geschafft. Samsung hat Dex in die Smartphones und Tablets integriert, die Tablets haben außerdem einen speziellen Kindermodus, besitzen besseres Multitasking als die iPads. Alles nicht besonders innovativ aber beachtenswert. Samsung bietet im Gegensatz zu Apple ein gutes Preis/Leistungsverhältnis, wenn einige Zeit vergangen ist. Apple mag in vieler Hinsicht innovativer sein ist aber auch sehr, sehr, sehr viel teuerer. Samsung ist ein Multieletronikkonzern der eigentlich kaum mit Apple vergleichbar ist, oder bietet Apple auch Waschmaschinen an?

Meine derzeit größten Kritikpunkte an Apple sind: die Qualität hat stark nachgelassen, die Preise sind zu hoch, technischer Stillstand (lahmer WLAN Chip im iPhone X, Displays in der iPads, LCD statt OLED), teilweise veraltete Produkte und Design, die Softwarequalität, Siri ist nach 8 Jahren immer noch nicht benutzbar, zumindest nach meinem Empfinden, die Haltbarkeit und Zuverlässigkeit der Geräte, inkonsequente Schnittstellen in den Geräten (keine durchgängige Schnittstellen Startegie), die Verschlossenheit zu anderen Herstellern, die Abzocke bei den Speicherpreisen und iCloud, da fragt man sich was Apple da geritten hat, die Leute über die Speicheraustattung abzuzocken, das geht eigentlich garnicht, wie lange werden wir uns jetzt wieder das iPhone X Design antun müssen?

Soweit mir bekannt ist, wurde das erste AMOLED-Display im Nokia N85 verwendet.

Samsungs Displays sind gut, aber das Unternehmen kann sich ja nicht darauf ausruhen, dass es mal gute Displays gemacht hat.

Samsung hat die Waschmaschine nicht erfunden, sorry. Und die Mikrowelle oder den Fernseher auch nicht. Entsprechend finde ich es nicht innovativ und auch da würde dann ein Vergleich angestellt.

LG hat auf der CES einen OLED-Fernseher vorgestellt, der sich wie ein Teppich, oder besser wie eine Rolllade einrollen lässt. Das Gerät wird in einem Kasten geliefert und das Display kann auf Knopfdruck komplett verschwinden.

Also ich habe auch ein iPhone X und bin mit der WLAN-Leistung vollkommen zufrieden. Speedtest zeigt bei der WLAN-Verbindung, dass das Gerät die komplette Glasfaser-Bandbreite des Internetanschlusses auch schafft weiterzugeben.

Siri ist leider nicht so eingängig wie der Google Assistant und verzeiht nicht so viel wie Alexa. Ich finde Google bei Spracherkennung deutlich besser. Aber das Unternehmen hat auch viel mehr Daten. Bei Alexa gab es dafür dutzende Stilblüten, weil der Assistent schon mal Kinder erschreckt hat und anderes mehr. Unterm Strich kann man aber mit Siri viel tun. Bixby konnte bis vor kurzem nur zwei Sprachen und für die zweite Sprache hat der Assistent ein Jahr gebraucht.

Die Preise für iCloud sind keine Abzocke sondern branchenüblich. Sie bekommen bei Microsoft oder Dropbox und Box den Speicher nicht billiger. Bei Google haben Sie nur beliebig viel Speicher für Ihre Fotos, wenn Sie ein Pixel-Smartphone haben. Und Apple hat eben leider nur wenig eigene Infrastruktur, muss deswegen auf Google und Amazon zurückgreifen. Entsprechend kann es den Cloudspeicher auch nicht beliebig günstig machen.

Herr Legion

Hmmm hier schreibt wieder eine schlechtes über iPhone obwohl er ein Samsung Handy benutzt

Am Thema Innovation scheiden sich schon lange die Geister. Ich glaube nicht, dass EINE Definition Maßstäbe für die Qualität eines Artikels setzen kann, weil wieder irgend jemand eine andere Definition findet, die nach seiner Meinung richtiger ist.

Ich finde es jedenfalls sehr mutig (und richtig), dass einer von den zahlreichen Nachrichten- und Blogseiten dieses Thema einmal aufgreift, quasi nichts von anderen Seiten kopiert hat und einfach mal mit FAKTEN belegt hat, wie es um die Innovationsfähigkeit von Samsung bestellt ist.

Nach meiner Meinung deckt sich das mit vielen anderen Ereignissen, die zu beobachten waren. Ein Beispiel für mich wäre die erste Generation ihrer SmartWatch. Und auch das Falthandy fällt da rein.

Huawei hat es nach meiner Meinung besser gemacht, aber dennoch wird es ein Rohrkrepierer - und das nicht nur wegen dem Preis (für das Geld bekomme ich richtig viele andere hochwertige Geräte, die deutlich mehr Nutzerkomfort bieten). Für mich ist es wirklich fraglich, wie kratzfest ein außen angebrachtes Display (beidseitig!) ist, wie lange die Falte die mechanischen Einwirkungen ignorieren kann, was mit den Schutzhüllen ist (denn die gehen ja nun gar nicht!, oder nur transparent - doch wie sieht es dann mit der Darstellungsqualität aus und was passiert, wenn das Gerät einmal runterfällt - ohne Hülle. Der Anti-Hosentaschen-Effekt kommt noch dazu.

Kurz und knapp: Es ist eine (produzierte) Designstudie wie bei den Autoherstellern. Mehr nicht. Nach meiner Meinung ist die Zeit für solche Entwicklungen noch nicht reif genug. Andererseits bewundere ich die Chinesen, die wieder einmal gezeigt haben, dass sie eben nicht nur kopieren (was ja ständig im Mainstream und seinen davon beeinflussten Konsumenten behauptet wird).

Also: Gratulation zum Autoren. Für mich der Hinweis, dass man die MacLife doch nicht ganz abschreiben sollte. Ob einem letztlich die Inhalte gefallen, oder nicht dem eigenen Weltbild entsprechen ist dabei nebensächlich. Um Fakten kommt niemand herum. Guter Artikel in den meist ansonsten Gerüchte- und Vermutungs-Einheitsbrei aller Blogs und Nachrichten.

P.S.: Natürlich ist Samsung ein Multi-Konzern mit ganz vielen Sparten. Und sie liefern auch hier und da Spitzenkomponenten ab, die sich vor allem über den Preis ihre Marktanteile sichern. Aber wie bei allem "Multi" geht es zu Lasten von Speziellem. Sie können sich eben sehr schwer auf Spitzenprodukte konzentrieren, was sicher auch an der Historie der Firma liegt.

Wenn man wirklich die besten Produkte abliefern will muss man große Ressourcen dafür binden. Das geht dann im Fall eines Multis nicht, jedenfalls nicht bei komplexer Technik.

Bei Apple ist auch nicht alles Bestens. Das ist kein Geheimnis. Es liegt aber sicher eher daran, dass der Konzern seit dem iPod sich sehr stark gewandelt hat. Es mussten zig, wenn nicht gar Hunderte Teams umgruppiert werden, um die neuen Aufgaben zu bewältigen. Aus dem NUR-Mac-Hersteller ist heute ein deutlich größeres Portfolio entstanden, dass immer noch weiter umgebaut werden muss, da die Übermacht des iPhones irgendwann ihnen das Rückgrat brechen kann, denn jedes Produkt (und damit auch jede Produktkategorie) hat nur eine bestimmte Lebenszeit mit Anstieg - Maximum - Abstieg. Am iPod kann man es deutlich sehen. Auch der Mac ist seit Jahren Mengen-Umsatz-stabil, Zuwächse sind kaum erwähnenswert.

Das VIV-Beispiel im Artikel deutet ja schon an, dass solche Dinge viel Zeit brauchen, bis sich Optimierung-Erscheiningen einstellen, die zu Ergebnissen führen.

Das ganz kurz als Anhang zu meinem Beitrag.

Evolution statt Revolution! Das iPhone war ein Gamechanger. Plötzlich war Apple ein Handyhersteller, DER Handyhersteller. Von allen belächelt, wurde es schon bald nachgebaut. Nokia und Co verschwanden, trotz aus deren Sicht jährlichen großen Innovationen. Nur weder Samsung, noch Apple können solche großen Innovationsschübe einfach so abliefern. Da müssen viele Faktoren zusammenkommen. Steve Jobs hatte einen Riecher für das unmöglich Mögliche. Sowas nennt man Genie und Genies gibt es nun nicht wie Sand am Meer. Jetzt sind wir wieder dort, wo wir waren. Es wird einfach das technisch machbare irgendwie in ein Smartphone gepresst. Ein wirklich revolutionäre Idee entsteht so nicht mehr. Think different!

... wird wieder eine Revolution kommen, eine Idee die so einfach wie genial sein wird. Ein Klapp-Handy wird es sicher nicht sein. Bis dahin sollten wir genießen was wir haben und nicht verzweifelt einem Phantom nachjagen.
Vielleicht auch öfter mal die Geräte aus- und das Hirn einschalten und nicht auf jeden Mist hören, der einem in Stammtischmanier vorgebetet wird.

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