Andere Kriterien für Produktionen

Apple TV+: Qualität statt Gender-Mainstream?

Apple setzt bei TV+ auf Qualität statt auf den demographischen Faktor. Die Ideen für Produktionen zielen nicht auf bestimmte Gruppen der Gesellschaft ab. Im November startet Apples Videostreaming-Angebot. Wired sprach mit einem von Apples verantwortlichen Programmdirektoren über den Anspruch des iPhone-Herstellers an seine Produktionen. Es ist überraschend, dass wie das Unternehmen vorgeht.

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Viele Sendeanstalten suchen sich eine Zielgruppe aus und versuchen Produkte maßgerecht auf diese zuzuschneiden. Wenn das funktioniert, ist das prima. Denn dann lässt sich diese demographische Gruppe (z. B. Männer zwischen 18 und 34) genau ansprechen, und womöglich mit Werbung gewinnen. Wenn nicht, dann sind die Ressourcen schnell verschwendet und man erzielt womöglich genau den gegenteiligen Effekt.

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Apple sucht nicht nach dem demographischen Faktor

Nun gab Zack Van Amburg gegenüber Wired an, dass Apple sich nicht nach dem demographischen Faktor richte bei seinen Produktionen. Man säße nicht in den Büros und warte darauf, die nächste Erfolgsshow für Frauen zu produzieren, die älter als 32 sind, oder Männer anzusprechen, zwischen 18 und 34. Man definiere sein Programm durch „Qualität“, so Van Amburg.

Keine Werbung, keine Demographie?

Im regulären Fernsehprogramm läuft in der Regel Werbung. Entsprechend schauen Senderverantwortliche oft neben der reinen Einschaltquote auch auf die Durchdringung in der passenden Zielgruppe. Stimmt die, lassen sich höhere Einnahmen über Werbung erzielen.

Doch Apple plant zum jetzigen Zeitpunkt keine Werbung, und ist also auf diese Einnahmen nicht angewiesen. Aber auch Netflix und Amazon kommen noch ohne Werbung aus. Es gibt hin und wieder Programmtipps, die vor dem Beginn einer Serie oder eines Films abgespielt werden. Sich durch Abo-Gebühren zu finanzieren, räumt den Anbietern die Freiheit ein, auf Werbung verzichten zu können. Entsprechend ist ein demographisches Sendekonzept nicht zwingend notwendig.

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For All Mankind auf sieben Staffeln ausgelegt?

Es ist bereits bekannt, dass Apple viele seiner Serien vorproduzieren lässt. Auch „For All Mankind“ soll Apple in der zweiten Staffel geordert haben. Doch der Beitrag bei Wired verrät noch ein Detail zur Serie von Ronald D. Moore. Das Team soll die Handlung schon zu Beginn auf sieben Staffeln ausgelegt haben. Bleibt abzuwarten, ob diese dann auch produziert werden.

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Die Frage ist doch ganz einfach. Lassen wir die Fakten sprechen: Es gibt mehrere Platzhirsche mit einem insgesamt Überangebot an alten Filmen. Um sich von der Konkurrenz abzusetzen werden eigene Produktionen eingestreut. Die Preise liegen um die 10 bis 15 Euro/Monat.

Die Platzhirsche kann man nicht verdrängen, wenn man eben dieses Konzept auch fährt. Oder es wird ein langer Prozess mit ungewissem Ausgang.

Aus der Nutzersicht kann niemand alle Angebote sehen. Man wählt aus, wird hier und dort begeistert sein - aber auch enttäuscht, Lebenszeit für miese Filme verschwendet zu haben. Es ist ja nicht von vornherein klar, ob einem die Story, die Schauspieler etc gefallen. Das bekommt man ja erst nach einer gefühlten halben Stunde mit. Und ärgert sich dann, wo man sich anfangs doch auf einen schönen Film gefreut hat.

Fassen wir also zusammen:
1. Der Preis muss geringer sein, sodass viele den Betrag auch noch neben den bisherigen Abos (und der GEZ) abdrücken wollen.
2. Mittelmäßigkeit geht gar nicht.
3. Ausschließlich Exklusivität - also nur auf dem Abo zu sehen.
4. Gute Schauspieler und gute Regisseure und gute Drehbuchautoren, die allgemein bekannt sind.
5. Ein Angebot für Einsteiger - ein Jahr kostenlos bei einem Gerätekauf

Und genau das hat Apple gemacht. Im Ergebnis werden die Abonnentenzahlen stark steigen, auch weil man auf eine über 100.000.000 mächtige Kundenbasis zurückgreifen kann, die alle ein oder mehrere Geräte des Herstellers haben. Eigenwerbung kann darüber laufen und kostet so gut wie nichts.

Also nicht nur Qualität, wie hier im Artikel in den Fokus gerückt, ist das Erfolgsrezept, sondern ein ganzes Geflecht an Ursachen, die ihre Wirkung nicht verfehlen werden. 5 Euro im Monat für stundenlangen TV-Genuss wird jeder bezahlen, dem gute Filme und gute Unterhaltung wichtig sind. Schon ein Glas Bier kostet ebenso viel. Der Genuss ist in dem Fall aber schnell verflogen, wenn er sich überhaupt einstellt.

Letztlich geht es auch um Verdrängung der Konkurrenz. Ich denke aber, dass man mit diesem Konzept Verdrängung und Parallelität umsetzt, je nachdem, wie viel Zeit der Nutzer für das Schauen von Filmen an Zeit investieren will. In meiner Familie sind es ein bis zwei Folgen am Tag, denn wenn man gegen 16 Uhr ins haus kommt bleibt nicht mehr viel vom Tag.

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