„It was twenty years ago“ – Teil 73

iLife ’03 und weitere Superlative

Ende 2002 schrieb Apple rote Zahlen und wollte die Windows- Anwender für sich gewinnen. Obwohl das Unternehmen an allen Ecken sparte, blieb es auch 2003 dem Motto „Innovation“ treu.

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Als Apple am 17. Oktober 2002 endgültig in die roten Zahlen rutschte, wurde deutlich, wie stark die Konjunkturschwäche selbst Cupertino getroffen hatte. Obwohl das neue Betriebssystem Mac OS X 10.2 „Jaguar“ von den Kunden gut angenommen wurde und das Multimedia-Framework QuickTime in Version 6 im Oktober die 25-Millionen- Marke knackte, blieben aber tatsächliche Innovationen aus. Da half es wenig, dass mit dem Update auf Mac OS X 10.2.2 das Journaling File System eingeführt wurde. Mit ihm konnte zwar bei Systemabstürzen die Konsistenz des Dateisystems ohne zeitaufwändige Überprüfungen sichergestellt werden, standardmäßig aber war das Journaling abgeschaltet, um den Datentransfer nicht unnötig zu verlangsamen. Aktivieren ließ sich „Elvis“, so der Codename für die neue Funktion, hingegen nur per Terminal-Kommandozeile. Und auch das am 2. Januar 2003 per Pressemitteilung vorgestellte iSync, mit dem Kontaktinformationen im Adressbuch und im iCal-Kalender zwischen dem Mac und Peripheriegeräten synchronisiert werden konnten, überzeugte zunächst nur wenige.

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Probleme mit Power- Macs und eMacs

Hinzu kam, dass diverse Produktionsfehler vom Mac-Hersteller eingestanden werden mussten. So stellte sich im Oktober 2002 heraus, dass die ersten in diesem Jahr ausgelieferten eMacs bei extern angeschlossenem Monitor einen dunklen Bildschirm am eMac (17") zeigten. Apple garantierte eine schnelle Reparatur. Weniger hilfreich zeigte sich das Unternehmen bei einem Geräuschproblem der erst am 13. August 2002 vorgestellten PowerMacs. Diese zeichneten sich äußerlich vor allem durch verspiegelte Laufwerksklappen, „Mirrored Drive Doors“ genannt, aus und besaßen an Auspuffrohre erinnernde Öffnungen, über die fünf eingebaute Lüfter ihre Abwärme abgaben. Doch neben angenehmen Temperaturen im Gehäuseinneren erzeugten diese auch bis zu 63 dB Lärm. „Das entspricht dem Straßenlärm einer Großstadt“, stellte die Computerzeitschrift c’t irritiert fest. Auch ein Firmware-Update brachte keine Lösung. Erst die am 28. Januar 2003 vorgestellten neuen PowerMac-Modelle, darunter auch ein Single-Core-Einsteigermodell für 1499 US-Dollar, waren laut Pressesprecher Georg Albrecht wieder „sehr leise“.

Schnelleres WLAN: AirPort Extreme

Die neuen PowerMacs setzten fort, was Apple im Januar 2003 begonnen hatte. Zur Keynote der Macworld Expo am 7. Januar 2003 präsentierte Steve Jobs stolz eine neue WiFi-Generation, basierend auf dem 802.11g-Standard, die mit bis zu 54 MBit/s bis zu fünfmal schneller war als die Vorgängergeneration mit 802.11b. Da Apple diesen Standard als erstes in seine Produkte einbaute, gab man ihm einen Namen: AirPort Extreme war geboren und mit ihm die erste Air- Port Extreme Basisstation, die äußerlich der vorausgehenden AirPort Base Station ähnelte. Etwas schlanker und mit mehr Anschlüssen ausgestattet, bot die AirPort Extreme Basisstation aber für 199 US-Dollar bis zu 50 Anwendern Zugriff auf das drahtlose Netzwerk und zudem einen USB-Anschluss, um daran angeschlossene Drucker über das Netz anzusprechen.

Januar der Superlative

Die von Steve Jobs abgehaltene Keynote zur Macworld Expo 2003 wurde daneben zu einer Vorstellung der Superlative. Denn Apple präsentierte nicht nur das mit 12" kleinste Notebook der Welt in einem Aluminiumgehäuse, sondern auch den weltweit ersten Laptop mit einem 17"-Bildschirm. Das PowerBook Pro 17" zeigte sich mit gerade einmal 26 mm Bauhöhe flacher als der 15"-Bruder aus Titanium. Erreicht wurde dieses „Wunder“ nicht nur durch eine kompaktere Bauweise, sondern auch durch Verwendung von gehärtetem Aluminium als Baumaterial. Provokant stellte Jobs fest: „Viele Anwender werden sich jetzt fragen, wozu sie überhaupt noch einen Desktop Computer benötigen.“ Denn das große PowerBook Pro besaß nicht nur – wie das 12"-Modell – schnelles WLAN mit 54 MBit/s, sondern auch FireWire-800-Schnittstellen und integriertes Bluetooth. Mit einem 1 GHz G4-Prozessor, GeForce 440Go- Grafikkarte, SuperDrive und 1440 x 900 Pixeln Auflösung sprach es jeden Pro- Nutzer an und wusste mit einem besonderen Gimmick aufzuwarten: Erstmals war die Tastatur beleuchtet und passte die Beleuchtung an die Außenlichtstärke an. Mit vorinstalliertem Jaguar konnte man das PowerBook Pro 12" für 1799 US-Dollar erwerben, das 17“-Modell hingegen kostete 3299 US-Dollar.

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