Zu Recht nicht im Kino?

Filmkritik: JOBS - Der Film

Der Film über Steve Jobs’ Leben mit Ashton Kutcher in der Hauptrolle hat es nicht nur deshalb nicht in die deutschen Kinos geschafft, weil das Interesse zu gering wäre – es ist einfach kein guter Film.

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Ashton Kutcher ist kein guter Steve Jobs. Auf den ersten Bildern und auch im tatsächlichen Film kommt er ihm zwar optisch sehr nah, allzu oft wirkt er aber eher wie eine Steve-Jobs-Karikatur. Andere Figuren sind teilweise noch weit weniger treffend besetzt worden, das soll hier aber keine weitere Rolle spielen, geht es doch schließlich um Jobs.

Next? Was ist das?

Genau hier versagt der Film auf ganzer Linie. „Jobs“ erzählt Fakten nach, die den Zuschauer viel zu selten an die Person Steve Jobs heranbringen. Frappierendstes Beispiel dafür sind die Jahre, in den Jobs nicht für Apple tätig war. Der Film zeigt gerade noch, wie Jobs nach seinem Rauswurf wütend und schreiend im Auto nach Hause braust. Wie aus diesem Mann aber der Mann wurde, den Apple Jahre später unbedingt wieder an Bord haben wollte, diese Erklärung fehlt vollends.

„Jobs“ zeigt Jobs in seinem Garten, nicht aber, was er bei seiner nächsten IT-Firma Next geleistet hat. Zugegeben: Next war nicht ansatz- weise so erfolgreich wie Apple, dennoch hat ihn seine Zeit dort definitiv geprägt und zu einem zumindest anderen, wenn nicht gar besseren Anführer gemacht. Die Next-Jahre sind einer der Grundsteine für das spätere Wirken von Jobs und werden hier praktisch völlig vernachlässigt.

Zu viele Ungenauigkeiten

Für einen echten Mac-Fan ist der Film untauglich, es sei denn, der „Mac-Head“ möchte sich alle paar Minuten über Fehler aufregen. Der Film zeigt Steve Wozniak als Teil des Mac-Teams und wirft auch einiges im Zusammenhang mit der Apple- Klage gegen Microsoft durcheinander. Solche Fehler kann man sich einfach nicht erlauben. Nicht in einem Film, der primär von echten Fans gesehen werden wird. Fans, die diverse Zeilen des Film sprechen können, noch bevor die Sätze im Film fallen, weil sie genau wissen, was Jobs wann gesagt hat.

Geschichte des iPod

Überhaupt wirkt „Jobs“ eher wie ein Film über die Genesis des iPod. Die Erzählung beginnt mit einem internen Apple-Event (Townhall Meeting), auf dem Jobs seinen Angestellten erstmalig den iPod prä- sentiert. Dann springt der Film in die College-Jahre zurück und zeigt die Jahre bis kurz vor der Einfüh- rung des iMacs. Man sieht noch, wie Jobs und Jony Ive darüber diskutieren.

Die diversen spannenden Dinge, die danach noch kamen und Apple heute definieren, fehlen dann komplett. Kein OS X, kein iTunes, kein iPhone, keine Unibody-Macs, kein iPad und auch kein Apple TV.

Vergebene Chance

Ja, es ist ein Hollywood-Film. Ja, Filmemacher nehmen sich künstlerische Freiheiten. Nein, niemand hat eine Dokumentation erwartet. Trotzdem wurde dieser Film am Zielpublikum vorbei produziert: Tausende, wenn nicht gar Millionen von Apple-Fans, die wie Konzertgänger alle alten und neuen Hits der Lieblingsband abfeiern wollen.

Kutchers Jobs-Film ist eine vergebene Chance. Dem geneigten Apple-Fan bleibt nur, auf die noch kommende „offizielle“ Verfilmung der Jobs-Biografie von Walter Isaacson zu warten. In der Zwischenzeit sei „Pirates of Silicon Valley“ emp- fohlen. Ein Film über das Werden und die Rivalität von Steve Jobs und Bill Gates aus dem Jahr 1999. Dieser gefiel Steve Jobs selbst so gut, dass er den Jobs-Darsteller Noah Wyle an seiner statt die Macworld New York im selben Jahr eröffnen ließ.

Sebastian Schack

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Es ist noch einfacher.
Ashton Kutcher ist keine Schauspieler !

Naja ich werde mir mal meine Eigene Meinung Bilden wenn ich ihn gesehen habe.

Ich hab ihn mir aus Frankreich mitgebracht und muss sagen, so super schlecht wie er überall gemacht wird, finde ich ihn gar nicht.
Aber klar, ein guter Film ist auch was anderes.

kein Link funktioniert!!!!!
naja wir hoffen auf 2014 wo bei Maclife besser testet.

(hahahhahhha)

Wann kann man den Film auf Deutsch sehen?

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