Forschung auf Bond-Niveau

Es zerstört sich selbst: Universität entwickelt Agenten-Smartphone

Es hört sich an wie in einem Bond-Film und es weist tatsächlich Ähnlichkeiten auf. Ein Smartphone, das sich selbst zerstört, haben jetzt Forscher in Saudi Arabien entwickelt. Es soll vor allem Regierungen und Wirtschaftsvertretern dienlich sein, die nicht möchten, dass sensible Informationen in die Hände Dritter gelangen.

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An der König Abdullah Universität in Saudi Arabien wurde nun ein Smartphone entwickelt, das sich absichtlich selbst zerstört. Bislang gibt es einen Prototypen, der prima in ein Smartphone oder ähnliche Gadgets integriert werden könnte. Auf Knopfdruck kann dieses die Innereien des Geräts zerstören.

Kunststoff breitet sich aus

Genutzt wird eine Kunststoff-Ebene, die sich innerhalb von Sekunden in Ihrer Größe versiebenfachen kann. Dazu wird es auf eine Temperatur oberhalb von 80 Grad Celsius erhitzt. Es geschieht dann eine chemische Reaktion. Man muss allerdings das Gerät nicht etwa in einen Kochtopf werfen und erhitzen. Es erzeugt die Hitze höchstselbst, und zwar über über Elektroden, die die Energie dazu aus dem Akku des Geräts entnehmen. Indem sich das Kunststoff ausbreitet, zerstört es umliegende Bauteile und macht diese unbrauchbar.

Es gibt schon jetzt Sicherheitsmethoden, die uns erlauben, ein Smartphone aus der Ferne zu löschen, sollte es uns gestohlen werden. Diese Erfindung geht noch einen drastischen Schritt weiter, indem sie das Gerät physikalisch zerstört.

Elektroingenieur Muhammad Mustafa Hussain, der an dem Projekt beteiligt ist, hat gegenüber dem Wissenschaftsmagazin Spectrum den Käuferkreis präzisiert: Zu den ersten Kunden, so Hussain, sollen Geheimdienste, Konzerne, Banken, Hedgefonds und viele andere mehr gehören, die sensible Daten sammeln.

Selbstzerstörung mit Fernauslöser

Das Team hat unterschiedliche Methoden erprobt, wie man das Gerät auch per Fernauslöser zur Zerstörung bringen kann. So wurde erprobt, wie ein GPS-Sensor, der auf einen bestimmten Radius programmiert ist, die Zerstörung auslöst, nachdem das Gerät außerhalb der Sicherheitszone transportiert wurde. Eine andere Methode zerstörte das Gerät, sobald jemand die Rückseite öffnete. Ein Drucksensor sorgte in diesem Fall für das Auslösen der Selbstzerstörung.

Das Bauteil hat zwar noch keine Serienreife erreicht, man sei aber in diesem frühen Stadium bereits sehr weit. Man rechnet mit Kosten von umgerechnet 15 US-Dollar, die das Bauteil kosten soll. Man könnte es auch nachträglich in Laptops einbauen.

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Das nenne ich mal Nachhaltigkeit: Dann wird das Galaxy Note 7 doch noch einem sinnvollen Zweck zugeführt...

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