Strafe gegen Chiphersteller

Wird das iPhone bald teurer? Qualcomm mit saftiger Strafe in Korea belegt

Apples Zulieferer Qualcomm wurde in Korea von der Kartellbehörde mit einer saftigen Strafe bedacht. Fast eine Milliarde US-Dollar soll das Unternehmen zahlen. Es ist nicht die erste Strafe. Der Gedanke liegt nahe, dass dadurch die iPhone-Preise steigen könnten.

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Es ist eine einfache Rechnung. Wenn in der Wirtschaft Kosten entstehen, werden diese meist auf den Kunden abgewälzt. So auch bei einer Strafe Qualcomms? Kartellbehörden in Südkorea haben Verstöße des Unternehmens im Wettbewerbsrecht identifiziert – nicht zum ersten Mal. Das Unternehmen soll nun 1,03 Trillionen Won bezahlen (rund 830 Millionen Euro).

Apple-Zulieferer zahlt nicht ausreichend Lizenzgebühren

Der Grund für die Bestrafung sei unter anderem, dass Qualcomm nur für zentrale Patente Lizenzgebühren an Smartphone-Hersteller entrichte und sich nicht an die Regeln zur Vertragsaushandlung halte. Darüber hinaus gäbe es weitere Beschwerden. Das Unternehmen soll in seinen Chips Patente zur Anwendung bringen, und nicht für alle Lizenzgebühren entrichten. Dabei verdient das Unternehmen seinerseits aber den Großteil seiner Umsätze über Lizenzgebühren. Weitere Untersuchungen in den USA und Europa bedrohen außerdem die Geschäftstätigkeit der Firma.

Qualcomm ficht vor Gericht

Das Unternehmen betont, sich so zu verhalten, wie es seit Jahrzehnten in der Industrie Usus sei. Bislang hat man vor Gericht häufig Entscheidungen zu seinen Gunsten erlebt. Doch noch immer wird über eine Strafe in Korea aus dem Jahr 2009 gestritten, sowie eine weitere aus 2015 in China. Dort wurde der Apple-Zulieferer mit einer Geldstrafe in Höhe von umgerechnet circa 915 Millionen Euro belegt.

Die Umsätze Qualcomms sind möglicherweise auch unabhängig vom Ausgang etwaiger Verfahren gefährdet. Kunden wie Samsung oder LG könnten Preise nachverhandeln wollen, heißt es bei der Agentur Bloomberg.

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