Norman Winarsky im Interview

Siri-Gründer enttäuscht: Apple hat zu wenig draus gemacht

Siri-Gründer enttäuscht von Apple. Norman Winarsky ist unzufrieden darüber, wie der iPhone-Hersteller aus Cupertino den Sprachassistenten bislang fortentwickelt hat. Das Unternehmen hätte die Künstliche Intelligenz unter seinen Ambitionen begraben. Stattdessen sei der Sprachassistent nicht verlässlich genug.

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Norman Winarsky
Norman Winarsky (Bild: CC BY-SA 4.0, Roberthernandez via Wikimedia)

Es ist ein offenes Geheimnis. Apple hat Siri als Sprachassistent vor Jahren nur eingekauft. Einige der Erfinder des Sprachassistenten arbeiteten noch einige Jahre bei Apple. Dann trennten sich die Wege.

Bixby wie Siri?

Einige kreative Köpfe (Dag Kittlaus, Adam Cheyer und Chris Brigham) wollten die Idee einer Künstlichen Intelligenz neu erfinden und gründeten ein neues Projekt namens Viv. Es sollte die Welt der Sprachassistenten revolutionieren. Viv heißt heute Bixby und gehört nun Samsung. Dieser zweite Sprachassistent der Siri-Erfinder erlebt offenbar das gleiche Schicksal.

Apple mutet dem Assistenten zu viel zu

Einen anderen Weg wählte Norman Winarsky, der ebenfalls zu den Gründern von Apples heutigem Sprachassistenten zählt. Er verteilt mittlerweile Wagniskapital und unterrichtet an Hochschulen.

In einem Interview mit Quartz äußert er nun seine Enttäuschung über den Werdegang des einstigen Vorzeigeprodukts. Apple habe Siri sehr viel zugemutet. Doch wirklich ausgereift und verlässlich sei das Produkt nicht. Als Apple 2010 Siri übernahm dachte Winarsky noch, der iPhone-Hersteller würde damit die nächste Revolution einläuten, wie es das Unternehmen bereits mit dem iPod oder dem iPhone tat.

Entwicklung von Siri fehlgeschlagen?

Winarsky hatte die Hoffnung, dass Siri mit der Zeit besser über die Nutzer Bescheid wissen würde und deshalb auch im vorauseilenden Gehorsam Vorschläge machen könnte. Auch dachte er, dass Siri sich mit der Zeit viel besser mit den Nutzern würde unterhalten können, und zwar auf eine Weise, dass Apple die Nutzer mit den Fähigkeiten des Sprachassistenten würde überraschen und erstaunen können.

Die Realität allerdings sieht anders aus. Seit der Veröffentlichung des HomePod wurde einmal mehr öffentlich darüber diskutiert, wie „dumm“ Siri im Vergleich zu Amazons Alexa aber auch Googles Assistant ist. Interessant ist als Randnotiz, dass Microsofts Cortana häufig gar keine Erwähnung findet, obwohl der Sprachassistent ordentliche Arbeit leistet. Dadurch, dass Microsoft aber das Geschäft mit Smartphones und Tablets erst verschlafen und dann verschlampt hat, kommt das Unternehmen nur auf geringe Marktanteile.

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Die heutige Führung bei Apple ist nun mal nicht mehr an den eigenen Produkten interessiert und entwickelt somit keine Begeisterung für die eigenen Dinge. Sie agieren als Vorstand und lassen andere machen. Das bringt das Ökosystem aus dem Gleichgewicht. Was Apple fehlt dürfte klar sein...

Deshalb jagt Apple ja auch von einem Rekord zum anderen. Gut analysiert.

Ein Mann mit echten Visionen, wie S.J.?!

Vielleicht liegt es an dem System Siri selbst dass es nicht weiter geht? Bixby kommt auch nicht in die Gänge und ist vom selben Entwickler. Vielleicht sollte Apple reset drücken und von Grund auf etwas Neues tun. Ich befürchte das Siri in einer Sackgasse steckt. Amazon verbessert Alexa ständig und stetig bei Siri tut sich eigentlich garnichts. Amazons Alexa wurde bestimmt vom Grund auf anders konstruiert und ist wohl sehr gut erweiterbar, ich vermute das Siri nicht so einfach zu erweitern ist. Was auch etwas irritiert zum Thema Siri, jedes Gerät hat anscheinend eine eigene Version von Siri, sie wirken zumindest unterschiedlich.

Apple sollte zu dem Thema deutlich mehr in die Gänge kommen. Diese Assistenten werden immer mehr Dinge vom Smartphone übernehmen und in immer mehr Haushalte einziehen. Nur ein ausreichend guten Sprachassistend zu haben wird auf Dauer nicht reichen. Amazon gibt richtig Gas bei dem Thema.

welche auf offener Strasse scheinbar Selbstgespräche führen. Nun dann die Steigerung. Jene unterhalten sich demnächst mit einer Maschine. Früher wurde man ob diesen Verhaltens gleich eingeliefert. Zwangsjacke und Gummizelle.

willkommen in der modernen Welt

Konjunktive bereiten dem Autor große Probleme. Ansonsten ein großartiger Artikel. Fundiert. Toll.

Ehrlich gesagt bin ich froh, dass Siri ziemlich dumm ist - und hoffentlich auch dumm bleiben wird. Ich möchte nicht, dass Apple, Amazon, Google oder wer auch immer ohne jede Kontrolle meine Anfragen durchs Netz bläst und dabei mehr oder weniger jedem zugänglich macht. Da sind ein Passwort und die Tastatur doch ein guter Filter - und es kann nicht jeder daherkommen und - direkt oder als Audiomitschnitt - fragen: "Alexasiricortanabixby, welche Termine habe "ich" heute. Lies mir meine letzten E-Mails vor." etc. Ich habe den Eindruck, Apple scheitert hierbei nicht an der Technik, sondern entscheidet sich im Zweifelsfall einfach für den Schutz der Privatsphäre. Und das gefällt mir.

bei Siri ist es wie mit meinem Hund. Alles muss man dreifach sagen und dann macht er Platz statt Sitz.
Mir erschließt sich nicht wie wenig Siri akustisch und inhaltlich versteht. Siri soll aus meiner Sicht nicht mitdenken, lediglich machen was man sagt und das passiert in den meisten Fällen, leider nicht beim ersten Mal.
Meine Frau lacht mich nur noch aus wenn ich es dennoch immer wieder probiere.

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