Singapur zwingt Apple zu Anti-Betrugs-Maßnahmen bei iMessage. Das südostasiatische Land hat dem iPhone-Hersteller bis zum 30. November eine Frist gesetzt, um Nachrichten zu blockieren oder zu filtern, die Regierungsbehörden imitieren. Die Maßnahme soll den wachsenden Online-Betrug eindämmen, wie die Straits Times berichtet.
- Singapur zwingt Apple, iMessage-Nachrichten zu blockieren, die Regierungsbehörden imitieren.
- Frist bis 30. November 2025 wegen über 120 gemeldeten Betrugsfällen.
- Apple muss Profilnamen unbekannter Absender weniger prominent anzeigen.
Neue Regeln gegen Regierungs-Spoofing
Singapurs Innenministerium hat Apple und Google eine Implementierungsrichtlinie im Rahmen des Online Criminal Harms Act erteilt. Die Unternehmen müssen verhindern, dass iMessage-Konten und Gruppenchats Namen verwenden, die singapurische Regierungsbehörden oder die offizielle „gov.sg“-Absender-ID nachahmen. Beide Konzerne haben bereits ihre Bereitschaft zur Umsetzung signalisiert.
Die Behörden begründen den Schritt damit, dass iMessage nicht die Schutzmaßnahmen des registrierten SMS-Absender-ID-Systems unterstützt. Seit Juli 2024 nutzen legitime Nachrichten singapurischer Regierungsstellen die „gov.sg“-Kennung, um die Echtheit zu gewährleisten. Da iMessage-Nachrichten nicht über dasselbe ID-Register laufen, können Betrüger identische oder ähnliche Kennungen verwenden.
Über 120 Polizeimeldungen zu Betrug
Das Ministerium verwies auf mehr als 120 Polizeimeldungen, in denen Betrüger registrierte Absender-IDs imitiert hatten. Die neuen Vorschriften sollen Nutzende besser vor solchen Täuschungsversuchen schützen.
Das Online Criminal Harms Act ist ein Gesetz Singapurs zur Bekämpfung von Online-Kriminalität und Betrug. Es ermöglicht Behörden, Tech-Unternehmen zu verpflichten, Schutzmaßnahmen gegen schädliche Inhalte zu implementieren. Das Gesetz zielt darauf ab, Nutzende vor Betrug, Identitätsdiebstahl und anderen digitalen Verbrechen zu schützen.
Apple muss nun sicherstellen, dass Profilnamen unbekannter iMessage-Absender entweder gar nicht oder weniger prominent als die zugehörigen Telefonnummern angezeigt werden. Diese Regelung soll den Nutzenden einen klareren Blick auf die Identitätsinformationen geben, die am schwierigsten zu manipulieren sind. Nachrichten oder Gruppenchats, die Regierungskennungen zu imitieren scheinen, müssen vollständig blockiert oder so gefiltert werden, dass Empfänger sie nicht sehen.
Technische Anpassungen erforderlich
Apples Compliance erfordert Änderungen an der Anzeigelogik und dem Namensverhalten von iMessage in Singapur. Dies schafft eine Ausnahme von der langjährigen Praxis der Plattform, sich auf ungeprüfte, nutzerdefinierte Absendernamen in Einzel- und Gruppennachrichten zu verlassen. iMessage verwendet derzeit kein Absender-ID-Register oder externes Namensverifikationssystem.
Die neuen Regeln markieren einen der ersten Fälle, in denen eine Regierung eine obligatorische Filterung für bestimmte Kategorien von Anzeigenamen innerhalb von Apples Nachrichten-Ökosystem verlangt. Bei Nichteinhaltung der vorgeschriebenen Kontrollen drohen den Unternehmen Strafen.
Breitere Auswirkungen auf die Plattform
Diese Entwicklung zeigt, wie Regierungen zunehmend von Tech-Konzernen verlangen, ihre Plattformen an lokale Gesetze und Sicherheitsanforderungen anzupassen. Singapurs Ansatz könnte als Vorbild für andere Länder dienen, die ähnliche Probleme mit Nachrichten-Betrug haben.
Die Maßnahme unterstreicht auch die Herausforderungen, denen sich Apple bei der Balance zwischen Benutzerfreundlichkeit und Sicherheitsanforderungen verschiedener Märkte gegenübersieht. Während iMessage für seine Einfachheit und Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschätzt wird, zeigen solche Vorfälle die Notwendigkeit zusätzlicher Schutzmaßnahmen auf.







