Bildschirmzeit

Apple gegen Apps zur Bekämpfung von Smartphone-Sucht

Seitdem Apple ein eigenes Tool für die Bildschirmzeit in iOS eingebaut hat, geht das Unternehmen gegen Apps im App-Store vor, die ähnliche Funktionen bieten. Nun beschweren sich App-Hersteller über Apples Vorgehen.

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Allen Bildschirmzeit-Werkzeugen ist eines gemein: Sie sollen suchtartiges Verhalten bekämpfen, das bei Nutzern auftritt. Das betrifft natürlich nicht nur Kinder sondern auch viele Erwachsene, die hoffen, dass ihnen Apps helfen, ihr Verhalten zu erkennen und zu beeinflußen.

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Nach einem Bericht der New York Times hat Apple im letzten Jahr 11 Apps gegen Smartphone-Sucht entweder aus dem App Store geworfen oder den Entwicklern empfindliche Funktionsänderungen aufgebürdet.  Dabei bezieht sich die Zeitung auf Apps zur Begrenzung der Nutzungsdauer und auf Anwendungen, mit denen Eltern das Nutzungsverhalten ihrer Kinder beeinflußen können.  Und das scheint nur die Spitze eines Eisbergs zu sein, denn die New York Times beschäftigte sich nur mit dem Top 17 dieses Genres.

Seit iOS 12 gibt es im Betriebssystem selbst eine Funktion, mit der die Bildschirmzeit begrenzt werden kann. Natürlich betonte Apple, dass dies nicht der Grund sei, weshalb gegen andere Apps vorgegangen wird, die im gleichen Bereich tätig sind.

Apple meinte gegenüber der New York Times, dass das Unternehmen alle Apps gleich behandle, auch wenn sie mit den eigenen Dienstleistungen konkurrierten. Es seien vielmehr Datenschutzgründe gewesen, die zu den Einschränkungen und Rauswürfen führten. Die Apps würden zu viele Informationen von den Geräten der Nutzer empfangen. Angeblich kommt mit macOS 10.15 die Funktion Bildschirmzeit auch auf den Desktop.

Nun hat es zwei Anbietern gereicht. Kidslox und Qustodio haben bei der Wettbewerbsbehörde der Europäischen Kommission Beschwerde eingereicht.

Das ist übrigens nicht die einzige Beschwerde, die in diesem Zusammenhang gegen Apples App-Store vorliegt. Spotify hatte sich bei der EU-Wettbewerbskommission beschwert, dass Apple Music prominent im App Store gezeigt wird und Spotify eine Provision von 30 Prozent der Abogebühren entrichten muss, wenn Nutzer über ihre App ein Abo für den Musikstreamingdienst abschließen. Das würde Spotify dazu zwingen, einen höheren Abopreis zu verlangen der dann aber nicht mehr konkurrenzfähig wäre zu Apple Music. Natürlich kann Spotify die Kunden auch dazu bringen, das Abo außerhalb der iOS-App abzuschließen. Das macht auch Netflix mittlerweile so.

In den Niederlanden prüft die zuständige Behörde ACM (Autoriteit Consument & Markt), ob Apple seine Marktmacht im App Store missbraucht, um Anbieter niederländischer Nachrichten-Apps zu diskriminieren - also seine eigenen Apps so darstellt, dass die Angebote von Mitbewerbern schlechter gefunden werden.

Auch US-Senatorin Elizabeth Warren will die die Macht der großen Technologieunternehmen brechen und hat sich darunter auch Apple vorgeknöpft. Nach Warren's Vision wäre es Apple nicht erlaubt, sowohl eigene Apps anzubieten als auch den App Store selbst zu betreiben.

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