Mac-Reinigung in wenigen Schritten (1/2)

Eines ist offensichtlich: Ohne dauerndes Reparieren, Optimieren und Herumbasteln am System kann kein Mac-Anwender mehr leben. Das jedenfalls vermitteln zahllose Zeitschriften- und Webseiten-Artikel. Sie bauen das Bild eines ständig kränkelnden und pflegebedürftigen Mac auf. Doch wieviel Pflege braucht der kleine Apfel tatsächlich?

Reparaturmarathon

Die Antwort ist einfach: Nicht viel. Die oft genannte Reparatur der Berechtigungen ist spätestens seit dem wenig störanfälligen Mac OS X 10.3 weit weniger bedeutsam als allgemein angenommen. Ganz unwichtig ist sie dennoch nicht: Hinter ihr steckt ein komplexes System von Zugriffsrechten für Ordner und Dateien, das Benutzer von Dateien anderer Benutzer fernhält und dafür sorgt, dass sich verschiedene Betriebsprogramme bei ihrer Ausführung nicht gegenseitig in die Quere kommen.

Dieser Berechtigungshaushalt kann aus den Fugen geraten, wenn unvorhersehbare Fehler auftreten: Systemabstürze etwa oder ein Stromausfall, ja, auch schlampig programmierte Installationsroutinen. So gehört zur Grundreinigung eines jeden Mac auch eine Korrektur dieser Rechte. Das gelingt mithilfe des Festplatten-Dienstprogramms nach Klick auf das Systemvolume und Auswahl der Schaltfläche Volume-Zugriffsrechte reparieren – ein voriger Klick auf Volume-Zugriffsrechte überprüfen ist unnötig. Dass dieser Schritt vor jedem Systemupdate durchgeführt werden müsse, wie zahlreiche Blogger empfehlen, ist jedoch ein Mythos: Bestehende Berechtigungen werden in der Regel vom Mac-OS-X-Update-Mechanismus ignoriert, können also gar nicht zu Fehlern führen.

Festplattenfehler aufspüren

Aber nicht nur die Rechte, auch die auf der Festplatte gespeicherten Dateien können durcheinander geraten. Wer im Festplatten-Dienstprogramm für die eingebauten Festplatten unter Format: die Anzeige Mac OS Extended mit dem Zusatz (Journaled) findet, kann davon ausgehen, dass Dateien immer korrekt und vollständig gespeichert werden. Die Journaling genannte Sicherung sorgt dafür, dass Abstürze nicht zu Fehlern im Inhaltsverzeichnis einer Festplatte führen. Das Dateisystem bleibt dadurch stets konsistent. Deswegen zählt auch eine Nutzung der Volume reparieren-Funktion nicht zur ständigen Pflege eines Mac.

Defragmentieren?

Unter Windows-Freaks beliebt ist das Defragmentieren der Festplatte. Es soll den Zugriff auf Dateien beschleunigen, die sich nach und nach auf diverse Festplattenteile verteilt haben. Seit Mac OS X 10.3 müssen Mac-Anwender dem allerdings keine Aufmerksamkeit mehr schenken: Das Betriebssystem sortiert selbsttätig bei jedem Öffnen Dateien bis 20 MB um, sodass eine Defragmentierung automatisiert im Hintergrund abläuft.

Im Auge behalten sollten Benutzer jedoch den S.M.A.R.T.-Status ihrer Festplatte: Er wird im Festplatten-Dienstprogramm nach Auswahl einer Festplatte (nicht eines Volumes) unten angezeigt und repräsentiert eine in Festplatten verbaute Technik, die Hardwarefehler frühzeitig erkennt. Wer also jeden zweiten Monat (bei ständigem Hantieren mit zahllosen großen Dateien auch häufiger) nachsieht, ob der Status noch Überprüft lautet, lässt seinem Mac genügende Pflege angedeihen und lebt auf Nummer sicher.

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