Apples Blick in die Zukunft

iPhone X im Test: So schlägt sich das neue Luxus-iPhone im Alltag

Um neue iPhones wird für gewöhnlich ein riesiger Rummel gemacht. Das ist in den letzten Jahren etwas abgeebbt, weil Bilder von endlosen Schlangen vor den Apple Stores ausblieben. Das lag zum einen daran, dass Apple logistisch einiges verändert hat und Online-Besteller meist eher an ihre Geräte kamen als „Ansteher“.  Zum Anderen gab es aber auch lange kein wirklich neues iPhone. iPhone 6s, 7 und 8 waren letztlich, auf den ersten Blick, nicht viel mehr als Updates des iPhone 6. Wirklich große Neuerungen über das „höher, schneller, weiter“ hinaus blieben aus. Anders ist das mit dem iPhone X, dem ersten wirklich komplett neuem Gerät seit 2014.

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Und entsprechend schob Apple die Hype-Maschine auch an. Zum Beispiel dadurch, dass man Youtuber und Instagramer noch deutlich vor gestandenen und in den vorherigen Jahren bevorzugten Tech-Journalisten mit Testgeräten versorgte. Vielleicht ist das aber auch nötig, um der Welt zu erklären, dass das iPhone X einfach „cool“ ist und dass man bitte nicht so sehr auf das Preisschild achten möge.

Apple ist, das merkt man in der Außenkommunikation, aber auch in Gesprächen mit Apple-Mitarbeitern, besonders stolz auf das neue iPhone. Wie einst „Mac OS X“, das Steve Jobs als das Betriebssystem für die nächste Dekade ankündigte, soll auch das iPhone X den Tenor für die kommende Zeit angeben. Apple versteht das iPhone X als Aufbruch in eine neue iPhone-Generation.

Zum ersten Mal seit 2014 hat Apple das Design des iPhone wirklich grundlegend überarbeitet. Die Home-Taste mit Touch ID ist passé. Dafür prangt auf der Vorderseite ein (fast) vollflächiges Display.
Zum ersten Mal seit 2014 hat Apple das Design des iPhone wirklich grundlegend überarbeitet. Die Home-Taste mit Touch ID ist passé. Dafür prangt auf der Vorderseite ein (fast) vollflächiges Display. (Bild: Mac Life)

iPhone X: Das Gerätedesign

Das Design des iPhone X ist beeindruckend, aber längst nicht ohne Fehler. Apple beschreibt beispielsweise den Übergang vom Chromerahmen zum Display als „seamless“, also nahtlos. Dabei merkt man diesen Übergang recht deutlich, wenn man mit dem Finger darüber streicht. Der Chrome-Rahmen an sich erinnert stark an den ersten iPod, zieht Kratzer aber hoffentlich nicht ähnlich magisch an.

Apple verkauft das iPhone X in zwei Farbvarianten: silber und schwarz (space gray). Als jahrelanger Verfechter der „space gray ist nicht schwarz genug“-Fraktion muss ich zugestehen: Die silberne Variante sieht nicht nur besser aus als erwartet, sondern sogar besser als die dunklere Version. Das silberne iPhone X strahlt und sticht auch gerade wegen des Chrome-Rahmens hervor. Das Modell in „space gray“ wirkt dagegen fast ein wenig langweilig.


Das Super-Retina-OLED-Display im iPhone X ist tatsächlich das beste Smartphone-Display, das wir bislang gesehen haben.
Das Super-Retina-OLED-Display im iPhone X ist tatsächlich das beste Smartphone-Display, das wir bislang gesehen haben. (Bild: Mac Life)

Ein Display zum Verlieben

Wie es sich für eine wirklich neue iPhone-Generation gehört, hat Apple vieles geändert. Den A11-Bionic-Chip mit seinen gigantischen Leistungsdaten kennen wir zwar schon aus dem iPhone 8 und dem iPhone 8 Plus, das Display aber ist völlig neu. Zum ersten Mal verbaut Apple ein OLED-Display in einem iPhone – und das, obwohl Apples LCD-Bildschirme aus den vergangenen Jahren stets die Messlatte für die Industrie etwas weiter nach oben zu legen vermochten.

Warum also der Wechsel? OLED-Display können dünner gefertigt werden als LCD-Bildschirme – und die Erfahrung lehrt uns, dass das schon Grund genug für Apple sein könnte. OLED-Display-Hersteller haben aber mit einer ganzen Reihe von Tücken zu kämpfen. Samsung hat eine ganze Reihe von Smartphones im Angebot, deren OLED-Displays „übersättigt“ wirken. Die Bildschirme in Googles aktuellem „Pixel XL 2“ haben Probleme mit Betrachtungswinkeln und nicht zuletzt mit Einbrenn-Effekten. Und das Display „V30“ von LG wird nicht gleichmäßig beleuchtet.

Apples Displays stehen nach ersten Tests in allen Bereichen besser da – aber gegen Einbrenn-Effekte wird Apple langfristig nichts unternehmen können. Diese sind bei OLED-Displays quasi technisch bedingt.

Interessanterweise fertigt Apple diese augenscheinlich überlegenen Displays nicht selbst, sondern kauft sie ein. Bei Samsung. Natürlich als Spezialanfertigung. Das 5,8-Zoll-Display ist dabei sogar noch etwas größer als das in den Plus-iPhones (5,5 Zoll). Dafür ist das Seitenverhältnis ein anderes: Der Bildschirm im iPhone X ist schmaler, dafür aber deutlich länger. So ist das iPhone X dann auch mehr ein größeres iPhone 8 als ein kleineres iPhone 8 Plus – zumindest fühlt es sich im direkten Vergleich so in der Hand an. Vergleichbar ist der Wandel mit dem damaligen Sprung vom iPhone 4s zum iPhone 5, bei dem das Display ja auch nur etwas in die Länge gewachsen ist.

Ein weiterer technischer Unterschied ist der Einsatz sogenannter PenTile-Pixel. Jeder Pixel auf den Displays teilt sich rote, grüne und blaue Subpixel mit den direkt angrenzenden Pixeln. Im Vergleich dazu haben LCD-Displays in der Regel je einen roten, grünen und blauen Subpixel pro Pixel. PenTile-Displays neigen dazu, weniger scharf und etwas verwaschener auszusehen. Zumindest war das in Vergangenheit so. Denn hätte man uns nichts von den PenTile-Pixeln erzählt, hätten wir sie mit bloßem Auge in Apples  iPhone-X-Display nicht erkannt oder vermutet. Apple erklärt dazu, dass man eine ganze Reihe von Technologien kombiniere, um dies zu erreichen – Details dazu wollte man aber nicht mit uns teilen.

In einem Bereich ist aber selbst Apple nicht vor den vermeintlichen Schwächen von OLED-Displays gefeit: Wirklich gut sieht das Display nur aus, solange man halbwegs gerade darauf schaut. Guckt man aus zu spitzem Winkel auf den Bildschirm, wird eine klare Blautönung sichtbar. Selbst dann sticht das iPhone-X-Display jedoch die meisten anderen Displays aus. Nicht nur mit einem besseren Betrachtungswinkel, sondern mit einer deutlich verträglicheren Blauverfärbung. Für die meisten Menschen wird das im Alltag aber keine Rolle spielen – schließlich nutzt man sein iPhone ja meist frontal.

Im direkten Vergleich mit dem iPhone 8 Plus wirkt das Display des iPhone X etwas kühler und weicher. Das fällt aber tatsächlich nur dann wirklich auf, wenn man beide Geräte nebeneinander legt.

Wie auch das iPhone 8 verfügt das iPhone X über ein „True Tone Display“. Das bedeutet, dass das iPhone das Umgebungslicht registriert und die Farbtemperatur des Displays entsprechend anpasst, so dass der Bildschirm natürlicher wirkt. Vergleichbar mit einem weißen Blatt Papier, das man einmal bei Kerzenschein und einmal unter einer Leuchtstoffröhre betrachtet.

Interessant ist, dass ein iPhone X, das direkt neben einem iPhone 8 liegt, in der Regel ein andere Farbtemperatur aufweist als eben jenes iPhone 8. Wir vermuten, dass die Sensoren im iPhone X entweder etwas anders kalibriert oder vielleicht auch einfach präziser sind. Denn in praktisch allen Fällen wirkt die Farbtemperaturwahl des iPhone X „besser“, also „natürlicher“.

Apple zeigt sich ganz besonders stolz darauf, dass das iPhone-X-Display „Dolby Vision HDR“ unterstützt, also die neuen HDR-iTunes-Filme wiedergeben kann. Während der Effekt auf einem Fernseher noch relativ deutlich zu sehen ist, ist er auf dem iPhone allerdings eher eine Randnotiz.

Die "Flappe" vom oberen Rand stört in der täglichen Nutzung eigentlich nur bei Filmen oder Apps im Vollbildmodus und Querformat.
Die "Flappe" vom oberen Rand stört in der täglichen Nutzung eigentlich nur bei Filmen oder Apps im Vollbildmodus und Querformat. (Bild: Mac Life)

Die Flappe

Kommen wir zum vermutlich größten designtechnischen Streitpunkt: der „Flappe“ am oberen Ende des Displays. Sie bedeutet vor allem für die Entwickler einiges an Arbeit. Denn Apps, die nicht für das iPhone-X-Display angepasst sind, bekommen einfach einen schwarzen Rahmen verpasst und füllen so längst nicht das ganze Display aus.

Apps, die nicht speziell für das iPhone X angepasst wurden, jedoch das „Auto Layout“-System von iOS verwenden, füllen zwar den Bildschirm, der Benutzer muss aber mit einigen Merkwürdigkeiten leben: schlecht erreichbare Steuerelement im oberen Bereich oder Elemente, die hinter dem Akkuladestatus-Indikator verschwinden. Die Liste mit Apps, die derartige Probleme haben, ist lang, darunter auch ein paar durchaus namhafte wie Spotify, Instagram oder Google Maps. Man darf aber davon ausgehen, dass die allermeisten dieser Probleme in den kommenden Wochen behoben sein werden.

Wirft man einen Blick zurück, erkennt man aber auch, dass dies bei manchen Apps deutlich länger dauern wird. Noch heute begegnen einem Apps, deren Grafiken und Layout nicht an die neuen Displaygrößen (von 2014!) angepasst sind …

Aber auch bei vollständig angepassten Apps ist nicht alles golden. Unterschiedliche Programmierer und Designer gehen unterschiedlich mit dem neuen Bildschirm um, so dass kein einheitliches, App-übergreifendes „Gefühl“ für das iPhone X aufkommt. Hier werden zwei Dinge passieren: Entwickler werden voneinander lernen und Apple wird klarere Vorgaben machen.

Ähnliche Probleme tun sich im Querformat auf. Hier tritt die Flappe weit mehr in Erscheinung. Verliert man sie im Hochkantformat schnell aus dem Blick, beziehungsweise gewöhnt sich an sie, „frisst“ sie sich im Querformat in den Bildschirminhalt. Flankiert wird sie von einer Leiste an der dann unteren langen Seite des Geräts, die Inhalte überlagert und darauf hinweist, dass man an dieser Stelle wischen kann, um zum Homescreen zurück zu gelangen (dazu später mehr). Auch dieses Problem wird Apple lösen. Hoffentlich bald.

Die verschwundene Home-Taste

Der erste Tag mit dem neuen iPhone X war in Sachen Home-Taste ein Desaster. Immer wieder, gerade wenn man in Apps unterwegs ist, patscht man vergeblich an die Stelle, wo das 10 Jahre lang konditionierte Hirn eine Home-Taste vermutet, hält irritiert inne und wischt erst dann nach oben. Denn das, eine Wischgeste vom unteren Rand des Displays nach oben, ist der Ersatz für das Drücken der Home-Taste. Ab dem zweiten Tag war diese Geste aber bereits voll in das Wisch- und Touch-Repertoire integriert und seit dem vierten Tag fühlt es sich merkwürdig an, die Home-Taste auf dem iPad zu betätigen.

Schmerzlicher ist da fast der Verlust einer anderen Geste: des doppelten Antippens der Home-Taste für die Einhandbedienung des iPhones. Hierüber fährt man den Inhalt des Displays etwa ein Drittel weiter nach unten und kommt so auch an die App-Icons oder Bedienelemente, die sonst außerhalb der Daumenreichweite liegen. Apple hat diese Funktion durch eine Wischgeste ersetzt, die man zunächst in den Bedienhilfen aktivieren muss. Danach kann man mit einem Wischen vom unteren Rand des Displays nach unten den Einhandmodus aktivieren.

Unter dem Strich ist der Verlust der Home-Taste allerdings ein weit geringeres Drama als vermutet oder als Beispielsweise der Wegfall der Kopfhörerbuchse im Jahr zuvor, den viele iPhone-Kunden bis heute nicht verwunden haben.

Face ID lässt sich lächerlich einfach einrichten. Zweimal mit der Nase einen Kreis in die Luft malen – fertig.
Face ID lässt sich lächerlich einfach einrichten. Zweimal mit der Nase einen Kreis in die Luft malen – fertig. (Bild: Mac Life)

Das Gesicht als Schlüssel

Möglich wurde die Abschaffung der Home-Taste, in die ja auch Touch ID zu Authentifizierung als rechtmäßiger Nutzer integriert war, erst durch Face ID. Böse Zungen behaupten anders herum: Weil Apple partout die Home-Taste loswerden wollte, musste etwas anderes her. Wer Face ID aber erst einmal genutzt hat, neigt deutlich mehr dazu, Apples Version Glauben zu schenken.

Die Einrichtung von Face ID ist beinahe lächerlich einfach. Während man mit Touch ID mehrere Finger mehrfach wieder und wieder auf den Sensor legen musste, neigt man jetzt zwei Mal den Kopf in jede Richtung (dazu zeichnet man am besten einen Kreis mit der Nase in die Luft) bis ein grüner Ring auf dem Display geschlossen ist – fertig ist man mit dem Setup. Face ID lernt aber im Laufe der Zeit dazu und wird besser dabei, das entsprechende Gesicht zu erkennen. Technisch gesehen ist das Setup von Face ID also nie beendet. Man muss aber eben nicht weiter aktiv werden.

Dieses Dazulernen ist übrigens auch der Trick, weshalb Face ID zum Beispiel nicht dadurch zu irritieren ist, dass man sich einen Bart wachsen lässt. Das System bekommt schließlich mit, wie der Bart jeden Tag etwas mehr zum Vorschein kommt und „gewöhnt“ sich an den Anblick. Andersherum könnte es unter Umständen interessanter werden. Wenn man sich einen bereits „gelernten“ Bart abrasiert, wird Face ID vermutlich kurz stutzen und zusätzlich nach der PIN zur Bestätigung fragen.

In geschlossenen Räumen funktioniert Face ID praktisch ohne Fehl und Tadel. Selbst bei leicht verdecktem Gesicht, beispielsweise im Bett liegend, macht Face ID nicht schlapp.

Probleme treten gelegentlich draußen in prallem Sonnenlicht auf. Nämlich immer dann, wenn die Sonne direkt auf das Display (und damit auf die Infrarotsensoren im Kamerasystem) strahlt.

Eine Unzulänglichkeit, die in der Realität aber für die meisten Menschen kaum Auswirkungen haben wird. Denn wenn die Sonne mit voller Kraft auf das Display strahlt, kann man darauf sowieso nichts mehr erkennen, so dass man das iPhone ohnehin etwas aus dem Licht drehen und Face ID den Job somit erleichtern wird.

Nicht vergessen darf man dabei, dass auch Touch ID so seine Macken hat. Versuchen Sie ma,l Ihr iPhone mit Handschuhen, einer Narbe als Überbleibsel einer Schnittwunde am Finger oder mit schrumpeligen Fingern nach einiger Zeit in der Badewanne oder ein paar Runden in der Schwimmhalle zu entsperren …

Alternativ scheint es in „schwierigen“ Lichtverhältnissen zu helfen, das iPhone X näher an das Gesicht zu bewegen. Apple gibt an, dass Face ID am besten in einem Abstand von 25 bis 50 Zentimetern funktioniert.

Face ID kommt allerdings mit ein paar interessanten Einschränkungen. So funktioniert es beispielsweise nicht, wenn man das iPhone X im Querformat oder kopfüber hält. Face ID erwartet also, dass das Gesicht mehr oder weniger „korrekt“ zum Kamerasystem ausgerichtet ist.

Und dann ist da noch die Zwillingsnummer: Ja, wenn man zwei genetisch identische Menschen, eineiige Zwillinge also, vor dem iPhone X platziert, wird auch dem „falschen“ Zwilling Zugang zum Gerät gewährt. Das liegt in der Natur der Sache. Wer also einen bösen Zwilling hat, sollte Face ID vielleicht lieber deaktivieren und auf einen PIN-Code setzen. Wer aber ernsthaften Schaden durch das unerlaubte Entsperren seines Smartphones durch Menschen in der Nähe zu erwarten hat, war aber auch schon mit Touch ID schlecht beraten. Denn das Replizieren von Fingerabdrücken ist längst nicht mehr so aufwändig, wie noch vor fünf oder gar zehn Jahren.

Mindestens so interessant wie das Zwillingsproblem ist jedoch die Tatsache, dass Face ID grundsätzlich sicherer ist als Touch ID. Laut Apple lag die Wahrscheinlichkeit, dass ein fremder Fingerabdruck zufällig akzeptiert wird (also dem eigenen ähnlich genug ist) bei 1:50.000. Die Wahrscheinlichkeit, dass Face ID ein falsches Gesicht akzeptiert – eineiige Zwillinge ausgenommen – läge indes bei 1:1.000.000. Möglich wird dies dadurch, dass Face ID eben nicht nur Fotos abgleicht. Das frontseitige Kamerasysteme wurde um Infrarot-Projektoren und -Sensoren erweitert, so dass das iPhone X auch einen räumlichen Eindruck hat. So entsteht eine Art 3D-Abdruck des gescannten Gesichts und Face ID lässt sich – zumindest in unseren Tests – tatsächlich nicht durch vorgehaltene Fotos auf einem anderen iPhone oder ausgedruckte Gesichter täuschen.

Das ist auch der Grund, weshalb Face ID keine Probleme mit den meisten Brillen und Sonnenbrillen hat: die mehr als 30.000 unsichtbaren Infrarot-Punkte, die beim Scannen auf das Gesicht projiziert werden, scheinen durch die Gläser durch. Nur bei Brillen, die Infrarotlicht blockieren, steigt Face ID mit hoher Wahrscheinlichkeit aus.

Nachdem man Face ID eingerichtet und angelernt hat, fühlt sich dieser echte technologische Fortschritt im Übrigen bald wie ein Rückschritt an. Die Benutzung von Face ID erinnert stark an die Zeit, in der niemand sein Telefon durch einen PIN-Code gesichert hatte. Man nimmt sein iPhone zur Hand, wischt einmal von unten nach oben über den Bildschirm und ist „drin“. Face ID, das vermutlich sicherer als die meisten PIN-Codes ist, fühlt sich in der Praxis regelmäßig so an, als wären gar keine Sicherheitsmechanismen vorhanden. Wahrscheinlich ist dies das größte Lob, das man Apple an dieser Stelle geben kann.

Zur Gesichtserkennung verwendet Apple einen Infrarot-Projektor, der über 30.000 einzelne Infrarot-Punkte auf dem Gesicht verteilt.
Zur Gesichtserkennung verwendet Apple einen Infrarot-Projektor, der über 30.000 einzelne Infrarot-Punkte auf dem Gesicht verteilt. (Bild: Apple)

Die einzige echte Schwäche von Face ID im Alltag zeigt sich bei der nicht erwarteten Nutzung des iPhone X. Zum Beispiel, wenn man das iPhone auf dem Tisch liegen hat. Man muss sich ziemlich weiter über das Gerät beugen, bis Face ID das iPhone X entsperrt. Daran muss man sich gewöhnen.

Im Auto hingegen funktioniert das Entsperren ohne Probleme, solange das iPhone X so in einer Halterung platziert ist, dass man es auch als Navigationssystem nutzen könnte. Dann reicht tatsächlich ein kurzer Blick zur Seite, um das Gerät zu entsperren.

Eine weitere Limitierung von Face ID ist, dass man nur ein Gesicht registrieren kann. Das klingt zunächst natürlich logisch, denn man verfügt eben nur über ein Gesicht. Es ist allerdings nicht unüblich, dass man bei einem Touch-ID-iPhone einen Finger des Partners registriert. Eltern haben außerdem häufig einen ihrer Finger auf dem iPhone des Nachwuchses registriert. Beides nicht aufgrund zu gering ausgeprägten Vertrauens, sondern einfach, weil es Situationen gibt, in denen das praktisch sein kann. iPhone-X-Nutzer müssen dazu nun ihren PIN-Code weiterreichen.

Bleibt die Frage nach der Geschwindigkeit beim Entsperren. Schließlich haben wir an dieser Stelle mehrfach zu Protokoll gegeben, dass Face ID uns nur überzeugen wird, wenn es mindestens so zuverlässig und schnell funktioniert wie Touch ID. Tatsächlich muss man sich umgewöhnen. In den ersten Tagen fühlt sich Face ID langsamer an als Touch ID. Vor allem in echten Alltagssituationen: man greift das iPhone X vom Tisch oder holt es aus der Hosentasche, zum Beispiel. In Wahrheit muss man sich nur eine minimal andere Handhabung des Geräts angewöhnen. So kann man die Entsperren-Geste (das Wischen von der unteren Displaykante nach oben) durchaus schon vollführen, wenn Face ID das Gesicht noch nicht erkannt, das Gerät also noch nicht entsperrt hat. Bis man das Gerät dann in die endgültige Position zur Nutzung bewegt hat, ist es dann in der Regel schon entsperrt. Nach ein paar Tagen bereits gibt es in der Praxis keine spürbaren Unterschied mehr. Im Gegenteil: Das Entsperren des iPad Pro mit Touch ID fühlt sogar etwas langsamer an.

Datenschutzrelevante Einstellungen lassen sich in den Face-ID-Einstellungen vornehmen.
Datenschutzrelevante Einstellungen lassen sich in den Face-ID-Einstellungen vornehmen. (Bild: Mac Life)

Face ID und die Privatsphäre

Nach der Präsentation des iPhone X erreichten uns viele Anfragen zu dem Thema, was denn wohl mit den Face-ID-Daten passieren würde. Die Antwort, nach allem was wir wissen, ist: nichts. Genauso wie auch schon zuvor die von Touch ID gesammelten Fingerabdruckdaten, verlassen auch die von Face ID erfassten Gesichtsinformationen nicht das Gerät. Face ID selbst erzeugt nicht einmal Fotos vom Nutzer. Die eigentliche Kamera wird nur während der Einrichtung genutzt, damit man sich selbst im Display sehen und kontrollieren kann, wohin man den Kopf noch neigen muss, um das Setup abzuschließen.

Apple nutzt ähnliche, in Teilen sogar identische Sicherheitsmechanismen bei Face ID wie zuvor auch bei Touch ID. Wer also bislang sein iPhone ohne schlechtes Gewissen per Touch ID entsperrt hat, sollte sich an dieser Stelle keine größeren Sorgen über Face ID machen. Wer hingegen schon bei Touch ID skeptisch war und lieber auf einen PIN-Code gesetzt hat, den wird auch Face ID nicht überzeugen können.

Ist das iPhone X per Face ID entsperrt, werden auf dem Sperrbildschirm auch Inhalte von Push-Nachrichten angezeigt.
Ist das iPhone X per Face ID entsperrt, werden auf dem Sperrbildschirm auch Inhalte von Push-Nachrichten angezeigt. (Bild: Mac Life)

Erweiterte Face-ID-Nutzung

Noch überzeugender wird Face ID, wenn man nicht nur die originäre Funktion, das Entsperren des Geräts, in Betracht zieht. So bringt Face ID auch direkt ein neues Datenschutz-Feature mit sich. Wenn sich jemand Fremdes das iPhone X greift, sieht er auf dem Display eingegangene Push-Benachrichtigungen. Allerdings nicht deren Inhalt. Wenn der rechtmäßige Eigentümer das Gerät in die Hand nimmt, erweitert sich die Anzeige der Push-Benachrichtigungen und man sieht beispielsweise eine Vorschau der eingegangene iMessage-Nachrichten.

Diese verkürzte Darstellungsform der Benachrichtigungen konnte man schon lange als Sicherheitsfunktion in iOS aktivieren. Dann konnte man aber auch selbst den Inhalt nur lesen, wenn man das iPhone entsperrte und die entsprechende Nachricht oder App öffnete. Mit dem iPhone X und Face ID wird dies deutlich komfortabler und es gibt keinen Grund – und letztlich auch keine Möglichkeit – diese Funktion nicht zu benutzen.

Ähnliche praktisch ist das automatische Ausfüllen von Login-Feldern auf Websites oder in Apps. Dies geschieht ganz ohne Zutun des Benutzers, wenn passende Login-Daten im Schlüsselbund vorhanden sind. Dann nämlich erscheint für einen kurzen Moment das Face-ID-Logo in der Bildschirmmitte und einen weiteren kurzen Moment später ist man angemeldet. Was wie eine kleine Spielerei klingt, erleichtert den Alltag am Gerät jedoch ungemein.

Außerdem funktionieren alle Apps, die bislang mit Touch ID zusammengespielt haben, automatisch auch mit Face ID. Denn tatsächlich hatten diese Apps auch bislang nicht Touch ID wirklich integriert, sondern haben vielmehr beim System dahinter, also iOS, um eine Authentifizierung gefragt. iOS gibt dann quasi nur noch ein „OK“ zurück. Das tat es bislang auf Basis von Touch ID und nun eben auf Basis von Face ID. Die App bekommt davon nicht einmal etwas mit.

Zusätzlich kann man „Aufmerksamkeitssensible Funktionen“ am iPhone X aktivieren, beziehungsweise deaktivieren, denn sie sind ab Werk eingeschaltet. Hierüber registriert das iPhone X, ob man gerade auf den Bildschirm guckt und dimmt dann beispielsweise das Display nicht nach der voreingestellten Zeit. Wenn man dem iPhone X gerade seine Aufmerksamkeit schenkt und eine Benachrichtigung eingeht, wird man etwas dezenter darauf hingewiesen, weil das iPhone X „weiß“, dass man es auch so mitbekommt.

Einige Apps, auch von Apple, sind noch nicht ganz an das iPhone-X-Display angepasst. Man achte auf die oberen Ecken …
Einige Apps, auch von Apple, sind noch nicht ganz an das iPhone-X-Display angepasst. Man achte auf die oberen Ecken … (Bild: Mac Life)

Bugs und Kinderkrankheiten

Jedes radikal neue iPhone kam mit einer ganzen Reihe an Bugs. Besonders ausgeprägt waren diese beim iPhone 4 („Antennagate“). Das iPhone X verfügt soweit wir das bislang einschätzen können über keinerlei hardwareseitige Schwächen. Softwareseitig müssen Apple und App-Entwickler noch etwas nachlegen. Dass noch längst nicht alle Apps an das iPhone-X-Display angepasst sind, haben Sie bereits weiter oben gelesen. Aber auch Apple selbst muss noch einige Schwächen beseitigen.

Beispielsweise endet die Tastatur nicht mehr am unteren Ende des Bildschirms, sondern deutlich darüber, so dass darunter eine menge Weißraum, also nicht genutzte Fläche, zum Vorschein kommt. Aus ergonomischer Sicht ist es sinnvoll, die Tastatur ein Stück nach oben zu versetzen, damit man das iPhone X auch beim Tippen sicher halten kann. Schön geht allerdings anders und dieser Platz könnte durchaus durch kontextabhängige Elemente gefüllt werden. Andererseits schützt einen dieser Freiraum beim Tippen davor, versehentlich eine der beiden Home-Tasten-Gesten auszuführen. Apples Entscheidung ist also ganz gewiss nicht sinnlos oder leichtfertig gefällt worden.

Unglücklich gelöst ist die Geste zum Aufrufen des Kontrollzentrums. Seit der Einführung dieser Schaltzentrale wurde dies nach einem Streichen von unten nach oben über das Display angezeigt. Diese Geste bedeutet beim iPhone X aber bereits „bring mich nach hause“. Das Kontrollzentrum musste also weichen. Nun erreicht man es, indem man von der oberen rechten Ecke nach unten wischt. Der Daumen der meisten Menschen dürfte dafür jedoch zu kurz sein, so dass man entweder das iPhone X in der Hand nach unten rutschen lassen oder einen Finger der zweiten Hand zur Hilfe nehmen muss. Mir persönlich hat diese Umstellung verdeutlicht, wie oft ich das Kontrollzentrum täglich nutze – unter anderem zur Steuerung von Home-Kit-Geräten zuhause.

Der Lautstärke-Balken von Instagram verschwindet beispielsweise hinter der "Flappe".
Der Lautstärke-Balken von Instagram verschwindet beispielsweise hinter der "Flappe". (Bild: Mac Life)

Es wäre zu begrüßen, wenn Apple hier eine andere oder zumindest weitere Lösung anböte. Zum Beispiel könnte man die Geste für den Einhandmodus (von knapp über der unteren Displaykante nach unten wischen) zweckentfremden. Oder eine doppelte „Home“-Wischgeste einführen.

Ebenfalls wünschenswert wäre es, wenn Apple seine Kunden den Sperrbildschirm modifizieren ließe. Standardmäßig prangen auf dem des iPhone X nämlich zwei Buttons, die sich über einen kräftigen Druck aktivieren lassen: Taschenlampe und Kamera. Zwischen diesen beiden ist Platz für weitere zwei. Und wenn Apple aus ästhetischen Gründen gegen eine Erweiterung dieser Reihe ist, könnte man uns wenigstens die bestehenden Buttons austauschen lassen. Denn während der Taschenlampen-Button noch sinnvoll ist, ist der zur Öffnung der Kamera-App redundanten, da sich diese aus dem Sperrbildschirm auch mit einer Wischgeste vom rechten Bildschirmrand nach innen aufrufen lässt.

Ein viel größeres Problem stellt aktuell der „Nicht stören“-Modus dar. Dieser lässt sich weiterhin wie gehabt über die Einstellungen, das Kontrollzentrum oder zu einer festgelegten Zeit aktivieren. Bislang wurde die Aktivierung dieses Modus immer durch ein Sichelmondsymbol in der Statusleiste des iPhone angezeigt. Dieses Symbol existiert nicht mehr. Solange man nicht das Kontrollzentrum aufruft oder sich in die Einstellungen bewegt, gibt es keine Möglichkeit zu erkennen, ob das iPhone im „Nicht stören“-Modus ist oder nicht. Das ist fatal, denn letztlich ist das der Modus, in dem das iPhone einen über keinerlei eingehende Nachrichten mehr in Kenntnis setzt. Allzu leicht vergisst man morgens den Modus wieder zu deaktivieren, wenn man nicht darauf hingewiesen wird.

Animojis ermöglichen eine neue Form der unterhaltsamen Kommunikation und erwecken Emojis zum Leben.
Animojis ermöglichen eine neue Form der unterhaltsamen Kommunikation und erwecken Emojis zum Leben. (Bild: Mac Life)

Animierte Emojis

Das Feature des iPhone X, das die Welt, oder zumindest Youtube, Twitter und Instagram, schon jetzt im Sturm erobert hat, sind die Animojis. Apple hat in den vergangenen Jahren einige coole und einige merkwürdige Erweiterungen zu iMessage hinzugefügt. Animojis versprechen ein echter Hit zu werden! Apple stellt verschiedene Tiere und andere Wesen zur Verfügung, deren Mimik über die eigenen Gesichtszüge kontrolliert werden können. Dies geschieht natürlich über die die neue Kamera-Einheit, die auch für Face ID genutzt wird. Animojis funktionieren nicht nur in iMessage, sondern können auch als Videos in MMS (ja, das gibt’s noch) verschickt und als .mov-Datei exportiert werden. Standardmäßig können Animoji-Animationen 10 Sekunden lang sein. Wer etwas länger Spaß damit haben will, nutzt nicht die in iMessage integrierte Aufnahmefunktion, sondern die Bildschirmaufnahmefunktion von iOS.

Auf die kabelfreie Ladematte von Apple werden wir noch bis 2018 warten müssen. Aktuell empfehlen wir das Modell von Mophie.
Auf die kabelfreie Ladematte von Apple werden wir noch bis 2018 warten müssen. Aktuell empfehlen wir das Modell von Mophie. (Bild: Apple)

„Kabelfreies Laden“

Mit der 2017er-Generation des iPhone (also iPhone 8, iPhone 8 Plus und iPhone X) unterstützt Apple erstmals das „kabelfreie“ Laden der Geräte nach Qi-Standard. Natürlich geschieht das Aufladen nicht wirklich kabelfrei. Man muss das Kabel nur nicht mehr in das iPhone stecken, es endet quasi Millimeter davor in der Ladestation. Dafür kann man es dann aber nicht mehr gleichzeitig Laden und benutzen. Denn für die Benutzung muss man es in die Hand nehmen – das geht mit eingestecktem Kabel wesentlich besser.

Kabelfreies Laden eignet sich allerdings hervorragend für das beiläufige Aufladen auf dem Schreibtisch. Oder auch neben dem Bett. Wir warten noch auf wirklich brauchbare iPhone-KfZ-Halterungen mit Qi-Ladefunktion.

Getestet haben wir die beiden bereits von Apple vorgestellten Qi-Lader von Belkin und Mophie, wobei sich der von Mophie in der Praxis deutlich besser schlug. Zum einen ist er kleiner und eleganter. Zum Anderen muss man das iPhone relativ genau auf dem Belkin-Lader positionieren. Vibrationen durch mehrere eingehende Nachrichten oder gar Anrufe haben mehrfach dazu geführt, dass sich das iPhone aus der offenbar idealen Position heraus ruckelte und nicht weiter geladen wurde. Dies ist uns mit dem Mophie-Lader nicht passiert.

Hinzu kommt, dass das Aufladen über den Qi-Standard nicht gerade schnell ist. In einem Test mit einem komplett leeren iPhone-Akku kamen wir auf etwa 15 Prozent Ladung pro 30 Minuten.   Mit dem ebenfalls verfügbaren „fast charging“ (dazu benötigt man Apples 29-Watt-Ladegerät und ein USB-C-auf-Lightning-Kabel) kommt man auf etwa 2 Prozent Ladung pro Minute; mit „kabelfreiem“ Laden nur auf etwa 0,5 Prozent. Mit einem bereits angekündigten iOS-Update soll dies aber noch verbessert werden – zumindest in Kombination mit Ladematten, die die Hersteller gemeinsam mit Apple entwickelt haben. Bislang sind das die Modelle von Mophie und Belkin.

Das „fast“ oder „high-speed charging“ indes ist übrigens gar nicht so viel schneller, als man denken sollte. Während ein iPhone 8 so nach 30 Minuten auf etwa 55 Prozent Ladung kommt, schafft es ein iPhone 7 (ohne entsprechende Schnellladetechnologie) auf 43 Prozent.


Das rückwärtige Kamera-System ist beim iPhone X im Vergleich zum iPhone 8 Plus und seinen Vorgängern um 90 Grad gedreht. Vor allem, weil das TrueDepth-Kamerasystem der Vorderseite für eine horizontale Ausrichtung im Gehäuseinneren nicht genügend Platz lässt.
Das rückwärtige Kamera-System ist beim iPhone X im Vergleich zum iPhone 8 Plus und seinen Vorgängern um 90 Grad gedreht. Vor allem, weil das TrueDepth-Kamerasystem der Vorderseite für eine horizontale Ausrichtung im Gehäuseinneren nicht genügend Platz lässt. (Bild: Apple)

Kamera

Die Kameras im iPhone X entsprechen grundsätzlich denen im iPhone 8 Plus. Das iPhone X hat einen leicht anderen Crop-Faktor als das iPhone 8 Plus bei gleichem Abstand zum Objekt, so dass die Optik des iPhone X eher einem 52-Millimeter- und die des iPhone 8 Plus eher einem 56-Millimeter-Objektiv entspricht. In der Theorie lässt das dem iPhone-X-Fotografen etwas mehr Spielraum in der Praxis und gerade für Nicht-Profis spielt dieser Unterschied aber keine Rolle.

Das Zoom-Objektiv im Kamera-System des iPhone X ist ebenfalls etwas besser als das im iPhone 8 Plus. Im X steckt ein Objektiv mit f/2.4-Blende, das 8 Plus muss mit f/2.8 auskommen. Außerdem ist verfügt das Zoom-Objektiv im iPhone X über einen Bildstabilisator. Beide Fakten ändern unter idealen Fotobedingungen praktisch nichts am Ergebnis. Gerade in der Dämmerung oder in nicht gut ausgeleuchteten Räumen ist der Unterschied jedoch zu bemerken.

Besser blitzen

Fotografieren Sie gerne mit Ihrem iPhone-Kamera-Blitz? Vermutlich nicht. Vermutlich kennen Sie auch niemanden, der von Aufnahmen mit Blitzlicht überzeugt ist – ausgenommen von Personen, die sich dem Thema Fotografie professionell widmen und über entsprechendes Equipment verfügen.

Der kleine Blitz im iPhone – und jedem anderen Smartphone – ist ein echter Stimmungskiller. Das Objekt im Vordergrund wird in gleißend helles Licht getaucht während der Rest in verschwommener Dunkelheit verschwindet.

Der Unterschied zwischen dem Blitz in Ihrem iPhone und professionellen Lösung ist der Grad der Kontrolle, den man über die Technik hat. Profi-Fotografen können die Verschlusszeit ihrer Blende manuell und vollkommen kontrollieren; ebenso den Blitz. So gelingen Ihnen eindrucksvollere Aufnahmen als Sie es mit Ihrem iPhone für möglich halten.

Mit dem iPhone X und iOS 11 hat Apple hier einen großen Schritt gemacht. Dank verbesserter Hardware, Software und Machine Learning kann das iPhone den Bildinhalt „erkennen“ und alle verfügbaren Stellschrauben intelligenter bedienen, um für bessere Aufnahmen zu sorgen.

Tatsächlich ist das ein Punkt, an dem Apple wirklich Apple ist. Denn völlig egal, ob Sie von den obigen zwei Absätzen praktisch nichts verstanden haben oder ob Sie als semi-professioneller Fotograf obiges besser hätten erklären können: Sie werden so oder so von den Verbesserungen, die Apple hier vorgenommen hat, profitieren. Ganz automatisch.

Der neue Porträtlicht-Modus funktioniert im Großen und Ganzen gut. Probleme hat er mit Menschen mit wenig Kopfbehaarung und natürlich auch bei schlechten Lichtverhältnissen.
Der neue Porträtlicht-Modus funktioniert im Großen und Ganzen gut. Probleme hat er mit Menschen mit wenig Kopfbehaarung und natürlich auch bei schlechten Lichtverhältnissen. (Bild: Mac Life)

Porträtlicht

Die herausragendste Neuerung im Bereich der iPhone-Fotografie sind die Porträtlicht-Effekte. Die Dual-Kamera des iPhone 8 Plus und des iPhone X sorgt in Verbindung mit der verbesserten Gesichtserkennung „für spektakuläre Lichteffekte in Studioqualität,“ rühmt sich Apple. Tatsächlich gelingt Apple hier Erstaunliches. Das iPhone „erkennt“ Gesichter in einer Art 3D-Modell und entscheidet „intelligent“, welche Kanten und Flächen wie zu beleuchten sind, um einen bestimmten Bildstil zu erreichen. Zu Auswahl stehen „Natürliches Licht“, „Studiolicht“, „Konturenlicht“, „Bühnenlicht“ und „Bühnenlicht Mono“. Während die ersten drei Modi fast immer zuverlässig überzeugende Ergebnisse liefern, haben die Bühnenlicht-Modi gelegentlich Probleme mit Menschen mit Glatze oder „ausgefransten“ Frisuren. Hier verschwindet dann gerne mal zu viel der (Nicht-)Frisur im Dunkel. Vermutlich deshalb wird Apple aber auch nicht müde, zu erwähnen, dass die Portätlicht-Funktion noch im Beta-Stadium befindlich ist.

Besonders aber die ersten drei Modi, bei denen „nur“ an der Beleuchtung des Gesichts gedreht wird, funktionieren nochmals deutlich besser als der Porträtmodus, den wir schon vom iPhone 7 Plus kennen, und stehen den Porträtaufnahmen „echter“ Kameras auch im mittleren dreistelligen Preissegment in nichts nach.

Was Apple hier zeigt, ist ein Blick in die nicht mehr ferne Zukunft der Fotografie. Und das nicht nur bezogen auf die Fotografie mit dem Smartphone.

Mit dem iPhone X ist Apple tatsächlich ein (kleiner) Sprung in die Zukunft gelungen. Gerade mit Face ID ist man der Konkurrenz um einiges Voraus. Mit dem A11-Bionic-Prozessor sowieso.
Mit dem iPhone X ist Apple tatsächlich ein (kleiner) Sprung in die Zukunft gelungen. Gerade mit Face ID ist man der Konkurrenz um einiges Voraus. Mit dem A11-Bionic-Prozessor sowieso. (Bild: Mac Life)

Fazit

Vier Jahre hat Apple Anlauf genommen, um die iPhone-Sparte umzukrempeln. Zum ersten Mal führt man drei neue iPhone-Modelle gleichzeitig ein. Zum ersten Mal ist das größte iPhone nicht mehr das beste.

Das iPhone X ist eindeutig das beste iPhone, das Apple bislang in den Handel gebracht hat. Es ist relativ dünn, liegt aber trotzdem gut in der Hand, strotzt nur so vor Power und hat verdammt gute Kameras an Bord. Der Schritt zu einem quasi-vollflächigen Display ist geglückt und auch der Wechsel von Touch ID auf Face ID scheint für die meisten Menschen problemfrei zu funktionieren.

Das iPhone X ist in jedem Fall mit über 1.000 Euro ein sehr, sehr teures Gerät. Vielen Technik- und Apple-Fans, aber auch „normalen“ Menschen wird es dieses Geld jedoch wert sein. Für weit mehr Menschen ist dieser Preis sicherlich lächerlich und es kommt für sie überhaupt nicht in Frage, den Kauf auch nur in Erwägung zu ziehen. Für beide Seiten gibt es gute Argumente. Auch deshalb wird sich Apple in Sachen iPhone zur nahenden Weihnachtssaison breit aufgestellt haben. Mit dem iPhone SE, dem iPhone 6s, dem iPhone 6s Plus, dem iPhone 7, dem iPhone 7 Plus, dem iPhone 8, dem iPhone 8 Plus und dem iPhone X hat man quasi für jeden Geldbeutel das richtige (mehr oder minder) aktuelle Gerät im Angebot.

Softwareseitig haben Apple und viele App-Entwickler noch einiges an Arbeit vor sich, bevor die Nutzung des iPhone X wirklich in jedem Fall ein Vergnügen ist. Wer keine Lust hat, sich mit Kinderkrankheiten jeglicher Couleur herum zu schlagen, kann ohne weiteres auch zum iPhone der 8er- oder sogar der 7er-Generation greifen, ohne etwas Elementares zu verpassen.

Wer gerne vorne mit dabei ist, wird großen Spaß mit dem iPhone X haben. Der neue Porträtmodus, insbesondere der dem iPhone X vorbehaltene Portätmodus über die frontseitige Kamera, wird zu einer neuen Schwemme aber auch einer neuen Qualität an Selfies auf Instagram, Facebook und Co. führen. Animoji, so albern sie auch sein mögen, könnten für nicht wenige der finale Todesstoß für das Konto sein und zum iPhone-X-Kauf verführen.

Testergebnis
ProduktnameiPhone X
HerstellerApple
Preis1149 €
Webseitewww.apple.de
Pro
  • Geniale Kamera mit Tiefenwahrnehmung
  • Face ID
  • Relativ lange Akku-Laufzeit
  • Exzellenter Bildschirm
Contra
  • iOS 11 nicht mit einigen Software-Fehlern
  • Preis
Bewertung
1,3sehr gut

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„Es wäre zu begrüßen, wenn Apple hier eine andere oder zumindest weitere Lösung anböte. Zum Beispiel könnte man die Geste für den Einhandmodus (von knapp über der unteren Displaykante nach unten wischen) zweckentfremden. Oder eine doppelte „Home“-Wischgeste einführen.“
Das ist möglich: Kurz an der unteren Dusplaykante nach unten wischen und anschließend mit dem Daumen knapp über der Bildschirmmitte rechts nach unten wischen. Und schon öffnet sich das Kontrollzentrum.

OK, du meinst also erst mit dem Wischen an der Displaykante den Einhandmodus aktivieren und dann das Kontrollzentrum von oben „runterwischen“, korrekt? Ja, das funktioniert. Aber das ist ja eine Aktion mehr als vorher, also umständlicher als vorher – und das für eine dann doch relativ wichtige und oft genutzte Funktion.

Man könnte auch sagen, das iPhone X ist eine echte Design-Mistgeburt.

Nö, kann man meiner Meinung eigentlich nicht. Auf jeden Fall nicht hardwareseitig. Softwareseitig gibt es noch ganz offensichtlich ein paar Macken, aber die lassen sich ja beheben.

1. Es gab wohl nie eine hässlichere und schlechter in das Gesamtdesign integrierte Kamera in einem Smartphone, als beim
iPhone X

2. Die seitlichen Displayränder sind alles andere als „dezent“ und sind nur minimal dünner als bei den vorherigen Generationen und von „randlos“ kann keine Rede sein

3. Das Gerät ist im Vergleich zu anderen Top-Smartphones eindeutig zu dick geraten

4. Durch das Kamerageschewür wippt das iPhone schlimmer als je zuvor, wenn es flach auf dem Tisch liegt

Fazit: Auch mit dem X hat sich Apple designtechnisch nicht mit Ruhm bekleckert!

Nicht zuvergessen der Design-Gau durch die hässliche Kerbe am oberen Rand.

Ich empfehle, das iPhone X mal ein paar Tage zu benutzen. Wie oben im Test geschrieben: mir fällt die "Flappe" überhaupt nicht mehr auf. Allen anderen empfehle ich ein schwarzes Hintergrundbild. ;-)

ad 1: Die meisten Menschen mögen die vorstehende Kamera nicht. Aber ob diese nun horizontal (iPhone 6 Plus, 6s Plus, 7 Plus, 8 Plus) oder vertikal (X) ausgerichtet ist, macht m.E. keinen Unterschied.

ad 2: Marketing ist Marketing und wird immer Marketing bleiben … wir beschreiben das Display deshalb auch überall als "fast randlos" (zumindest versuchen wir das). Dass Apple hier im Marketing übertreibt tut m.E. dem Design aber keinen Abbruch.

ad 3: Puh, extreeem subjektiv. Ich habe beispielsweise sehr große Hände, da könnte es gerne noch etwas dicker sein, um besser in der Hand zu liegen. Überhaupt ist der Vergleich mit anderen Smartphones an der Stelle völlig sinnfrei. Es sollte nicht darum gehen, wer das dünnste Smartphone im Angebot hat, sondern wer das Smartphone produziert, das für die meisten Menschen am besten funktioniert.

ad 4: Tatsächlich empfinde ich das Gewippe auch mit je einem iPhone 8 Plus und einem iPhone X nenbeneinander auf dem Tisch liegend beim X nicht als schlimmer als beim 8 Plus. Grundsätzlich ist die vorstehende Kamera sicher kein Bonuspunkt. Aber sich da nach 2014, 2015 und 2016 auch 2017 noch einmal drüber zu echauffieren … Apple hat sich trotz anhaltender Kritik an diesem Designaspekt dazu entschieden, ihn so beizubehalten. Wenn das für dich ein Killerargument ist: es gibt genug andere Smartphone-Hersteller, die Telefone mit anderem Design anbieten.

Der geplagte Apple User gewöhnt sich immer schneller daran, mit Produktdefiziten und Designfehlern umzugehen. Der Anspruch sinkt weiter und weiter.

Moin,

ich finde ja dass es vertikal besser aussieht, habe aber bisher keine Erklärung gefunden warum es mir vertikal besser gefällt.

gruss

sedl

p.s klasse Bericht

Danke Sebastian, einen doch positiven Zwischenbericht über ein neues iPhone zu geben, ohne gleich wieder als Fanboy genannt zu werden, nicht einfach. Ich bin seit dem iPhone 6, Plus Nutzer. Mag die Vorteile eines größeren Display, bessere Kamera und auch bessere Akkulaufzeit. Nicht aber die Gehäusegröße. Auf das iPhone X muss ich wohl noch eine Woche warten, hatte aber Gelegenheit am Mittwoch, ausgiebig zu testen. Nun kann ich es natürlich kaum erwarten, bis ich ein eigenes Gerät in den Händen halte...

Danke für dein Lob. Dass noch keine Fanboy-Beleidigungen kamen irritiert mich in der Tat auch ein wenig, wo mein Artikel doch alles andere als ein Verriss ist. ;-)

Nicht zu früh freuen, die kommen bestimmt noch. ;-)

Design ist doch egal. Die meisten Benutzer stecken das IPhone doch in eine Hülle. Was soll dann das ständige Design-Gejammer?

Auch ein Argument. Tatsächlich nutze ich meine iPhones – abgesehen von Hüllen-Tests – „nackt“. Mich stört der Kamera-Buckel dabei allerdings praktisch nie. Auch, weil ich das iPhone eigentlich nie auf dem Tisch liegend benutze …

Ich muss das iPhone auch in der Hand spüren. Grins. Beim 5er wegen der damaligen Problemen einige Tage. Sofort wieder abgelegt...

Design ist nicht nur wie etwas aussieht, sondern vor allem auch wie etwas funktioniert.

Ja, richtig! Und genau da fangen meiner Meinung nach immer mehr Probleme bei Apple an. Viele „Innovationen“ empfinde ich eher als Schnickschnack denn als substantielle Neuerung. Mein iPhone X habe ich gestern meiner Frau gegeben und verwende wieder mein altes 7plus. Die Face ID funktioniert weder wenn das Telefon auf dem Tisch liegt, noch wenn es im Auto in der Halterung klemmt. Hätte man als Fallback-Variante dann die Fingerabdruck-Entsperrung, wäre es ja ok. Stattfessen muss man dann aber wieder seinen Code eingeben.

Was mich auch stört ist, dass aufgrund der „Flappe“ kein Platz mehr ist für die Anzeige des Weckersymbols. Irgendwie doof.

Oder nehmen wir zum Beispiel diese völlig unnütze Blinkeleiste bei den MacBooks. Wer braucht das?

Oder nehmen wir die Tatsache, dass es keinen Monitor mehr von Apple gibt und man auf den fehlerhaften LG ausweichen muss für den es seit Monaten keine Lösungsansätze gibt (ich und zwei meiner Kollegen haben genau die gleichen Probleme mit diesem Ding)

Über den Adapter-Wahnsinn müssen wir gar nicht erst reden, daran sind wir Apple-Nutzer ja seit Jahrzehnten gewöhnt.

Apple, besinnt auch auf die wirklichen Bedürfnisse Eurer Kundschaft als Grundlage für Eure Designentscheidungen (wo ist das Phone das Herunterfallen kann ohne kaputt zu gehen?) und vor allem: Zahlt Eure Steuern!

Sebastian, der Buckel stört nicht, weil man sich nicht ständig die Rückseite anschaut. Ich meine über Design sollte man nicht streiten. Die Geschmäcker sind eben unterschiedlich. Oft kommen ja auch keine Vorschläge, was man verbessern könnte. Zu bedenken ist auch: nicht alles ist technisch möglich.

Ich denke, der Hardcore-Anti-Buckel-Fraktion geht es weniger um die Optik, als darum, das man das Gerät bspw. nicht plan auf einen Tisch legen kann und es sich liegend nur sehr hässlich bedienen lässt.

Tatsächlich wäre es ja aber für Apple möglich den Buckel zu vermeiden: man müsste nur das Gerät 1-2 Millimeter dicker machen. Aber bspw. Paco (Kommentar weiter oben) ist ja schon das jetzige iPhone X zu dick. Da kann Apple dann einfach nicht gewinnen.

Naja was mich einfach stört ist, dass obwohl das Gerät dicker geworden ist, steht die Kamera weiter heraus als je zuvor. Ich kann das nicht nachvollziehen. Das ist einfach der Worst-Case.

Entweder man macht das Gerät so dick, dass die Kamera nicht heraussteht (obwohl die Konkurrenz das komischerweise auch bei einem dünnen Gerät hinkriegt) oder man löst es wie beim 8plus (dünnes Gerät + herausstehende Kamera).

Das X ist dick und trotzdem steht die Kamera noch weiter heraus. Zusätzlich wirkt sie einfach wie draufgeklatscht (erinnert mich an das 6er) und dadurch wirkt die Rückseite einfach nicht stimmig.

Hallo Sebastian,
zunächst vielen Dank für deine sehr umfassende und sachliche Beschreibung des iPhone X. Damit kann man sich wirklich ein genaues Bild machen.
Die ganzen "Macken", sowohl hardware- als auch softwaremäßig, wurden und werden ja auch ausführlich in den entsprechenden Foren ausführlich diskutiert.
Natürlich spielen dort viele persönliche Empfindungen eine große Rolle - mir persönlich gefällt der Kamera-Buckel überhaupt nicht und mich würde es nicht stören, wenn das iPhone 2mm dicker wäre - dadurch einen größeren Akku bekommt, eventuell sogar besser in der Hand liegt und man das iPhone endlich "mobil" benutzen kann und nicht jeden Abend ans Ladegerät muss.
Aber das ist nur meine persönliche Meinung.

LG Peter

Genau das würde mich auch überhaupt nicht stören. Ich könnte mit mehr Akku und dafür 1-2 Millimeter Gehäusedicke sehr gut leben. Andere wollen immer dünnere Geräte. Aber immer dünnere Geräte lassen sich mit immer besseren Kamerasystem nur schwer vereinbaren. Das sehen viele nicht ein.

Hatte gestern in HH bei Apple Gelegenheit zum Vergleich X und 8plus. Habe z. Zt. noch ein 6plus. Das X liegt wirklich gut in der Hand und
die Wischgesten sind nicht fremd. Mir gefällt nicht, wie das Kontrollzentrum zu erreichen ist und mir fehlt die prozentuale Batterie Anzeige.
Ebenso empfinde ich, dass beim direkten Vergleich z. B. In Pages Schriftstücke im Plus wesentlich besser zu lesen sind. Im Grunde ist das alles nicht gravierend, aber für mich persönlich kann ich auf die „ Zukunft „ eines X noch 1 Jahr warten. Glaube, dass es dann ausgereift ist. Deshalb lege ich mir die sehr gute „Gegenwart“ mit 8 plus zu.

könnte die redaktion bitte den luxus-begriff nicht in diesem kontext erwähnen?? das ist sicher kein Luxus!! es ist ein High End gerät, aber mein luxus!!! also bitt schön!!

Apple hat seit Jahren nichts Neues auf den Markt gebracht. Die jährlichen Software-Updates dienen bloß dazu, die Hardware möglichst schnell altern zu lassen. Das iPhone bringt immer noch 60% des Umsatzes. Die Verkaufszahlen müssen stetig steigen, sonst wächst der shareholder value nicht. Das funktioniert nur, wenn die User nach spätestens 2 Jahren ein neues Gerät kaufen, am besten jedes Jahr! Mein iPhone 5s hat schon mit iOS 10 keinen Spaß mehr gemacht - nicht mehr flüssig und performant genug. Die tollen Features der letzten iOS Releases, Continuity, Handoff etc. hab ich nach spätestens ein paar Tagen wieder deaktiviert - waren einfach beschissen implementiert. Hat man einen Anruf am Mac entgegengenommen, hat das iPad, welches gleich daneben lag, mindestens noch 5 mal geläutet, obwohl ich die Konversation am Mac längst begonnen hatte. Bei Handoff bekam ich laufend irgendwelche Fehlermeldungen, obwohl die Geräte in Reichweite verwendet wurden, selbes Netzwerk, etc. Mal hats funktioniert, dann wieder nicht. Absoluter Mist. Mit iOS 11 ist nun die chronologische Reihenfolge der Bilder im Fotoalbum verloren gegangen. Bisher hab ich die Bilder mit dem Dienstprogramm “digitale Bilder” am Mac gespeichert und die Ordnerstruktur mit iTunes auf das iPhone gesynct. Beim Versuch das Ganze über die Fotos App am Mac zu synchronisieren, werden Fotos die schon importiert wurden, immer wieder als neue Fotos erkannt und mehrfach Duplikate erstellt. Der Support hat mir geraten die Duplikate mit der Gratisapp “Photocleaner” zu löschen. Die App hat kein Problem Duplikate zu erkennen. Die Programmierer von Apple schaffen das anscheinend nicht mehr. Apple ist eigentlich ein riesen Dreck!

Du hast aber gute Laune! Bin gespannt wie das wird, wenn du zu Android gewechselt bist. Updates für Geräte die älter als 2 Jahre sind? Never, nicht einmal Sicherheitsupdates, geschweige denn neue Funktionen! Synchronisieren? Na klar, aber deine Daten gehören dann Google und Co.!
Wenn du ein Unternehmen kennst, das gemeinnützig hochqualitative Smartphones und andere Hardware herstellt, dann raus damit. Ansonsten darfst du dir aussuchen, wem du am ehesten vertraust (oder dich verkaufst ...)!

Apple ist zu einer reinen Shareholdernutte verkommen. Mit dem Erbsenzähler Tim Cook an der Spitze ist von Steve Jobs Produktverliebtheit und Libido nicht mehr viel übrig geblieben.

Ach, komm! Müssen wir das wirklich bei jedem neuen Produkt diskutieren? So sehr wir – und gerade auch ich selbst – Fans von Steve Jobs waren: auch unter ihm gab es nicht nur Licht, sondern auch so machen heftigen Schatten und miserable Entscheidungen. Es ist vollkommen in Ordnung, Jobs als Apple-Retter zu feiern und in vielerlei Hinsicht war er mit Sicherheit auch genial. Aber wir müssen aufpassen, dass wir gerade in der Retrospektive die rosarote Brille abnehmen.

Moin,

ja wenn man überlegt was alles bei Jobs schief gelaufen erinnert das schnell an die „Volksfront von Judäa“ nur halt anders rum. ;-)

gruss

sedl

Danke Hr. Schack für diesen ausführlichen Artikel,
zumindest haben Sie Schwierigkeiten nicht verschwiegen.
Sonst klingen einige Artikel wie Apple- PR.

Schade, dass Sie viele unser anderen Artikel offenbar nicht so sehr wertschätzen. Umso schöner, dass Ihnen dieser hier gefallen hat. Wir probieren viel aus und versuchen täglich besser zu werden, in dem was wir tun. Bleiben Sie uns gewogen!

@Schack
Oh- da ist vlt. ein falscher Eindruck entstanden, aber die meisten Artikel hier finde ich gar nicht schlecht.
Aber Sie haben Recht... meinen sicher Kommentare... aber einige Artikel von Hr. Trust klingen für mich wie vom Apple- Konzern.
Aber das geht ja offenbar nicht nur mir so...

Ich haben schon unzählige iPhone X Artikel und Tests gelesen. Aber dieser hier ist mit Abstand der beste. Sehr ausführlich, objektiv und vorallem ALLTAGSRELEVANT!!! Tolle Arbeit!

Sicherlich wird es einige Zeit dauern bis die eine oder anderen Kinderkrankheiten ausgemerzt sind.

Die neue Face-ID hat sicherlich Vorteile und ersetzt Touch-ID, letzteres musste aufgrund des Displaydesign weichen.
Eine Kombination von beiden Techniken würden sicherlich aus den Sicherheitsaspekte sinnvoll gewesen.

Wie sicher nun die Gesichtserkennung ist und wie ausbaufähig dies ist wird sich noch zeigen.

Es könnte sein das Touch-ID keine große Zukunft mehr bei den iOS-Geräten haben könnte.

Da Apple vor etwas vor eine Jahr Touch-ID erst im MacBook Pro verbaut hat stellt sich auch hier die Frage ob es zukünftig bei den macOS-Geräten eher die Entwicklung hin zu Face-ID vorgesehen wird.

Die TouchBar hingegen hat einige Vorteile und bietet eine programmabhängige Belegung und hat sicherlich auch ohne Touch-ID seine Daseinsberechtigung. Auch wenn eine Umstellung auf Face-ID erfolgen sollte.

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