„It was twenty years ago“ – Teil 67

2001: Apple erobert den HiFi-Markt

Trotz der wirtschaftlichen Turbulenzen nach den terroristischen Anschlägen im September 2001 konnte Apple seinen Kurs beibehalten. Und dieser hieß: das im Januar 2001 vorgestellte Konzept des ‚Digital Lifestyle‘ weiter ausbauen und nicht nur Profi anwender, sondern auch Heimnutzer ansprechen. Mit iTunes, iDVD und iMovie war dazu ein erster Schritt getan, doch Ende 2001 wurde die Musik auch mobil.

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Mobilität: aufgewertete Notebooks

Obwohl es nach den Anschlägen am 11. September 2001 wirtschaftlich auf der ganzen Welt zunächst einmal stiller wurde, zog Apple seinen zu Beginn des Jahres festgelegten Zeitplan eisern durch. Nach einem Update von Mac OS X auf Version 10.1 und verbesserten iMacs wurde Mitte Oktober auch die gesamte Notebook- Palette aufgewertet. Der stromsparende PowerPC7440 hielt ins erstmals mit Gigabit- Ethernet-Schnittstelle ausgerüstete PowerBook Einzug. Das iBook war nun mit 15 oder 20 GB großen Festplatten und Taktraten von 500 respektive 600 MHz erhältlich. Zur am 17. Oktober vorgestellten Jahresbilanz musste zwar ein Minus von 25 Millionen US-Dollar bekannt gegeben werden, Steve Jobs zeigte sich aber dennoch optimistisch: „Wir haben viel erreicht in diesem Jahr, das eine echte Herausforderung für uns und die Industrie war“, erklärte er den Anlegern und fügte stolz hinzu: „Und wir haben die iBook-Verkäufe im Bildungsbereich verdreifachen können.“

Digital Hub: Musik wird mobil

Tatsächlich schien Apple angesichts der gesamtwirtschaftlichen Lage gegenüber der Konkurrenz eine bessere Position zu haben. Vor allem aber hatte Apple noch weitere Asse im Ärmel. Eines davon zauberte Steve Jobs am 23. Oktober 2001 auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz aus dem Ärmel. „Ein Audioplayer mit eingebauter Mini-Festplatte soll Apple die Tür zum HiFi-Consumer- Markt öffnen“, beschrieb Heise das Geschehen. Und die New York Times titelte: „Apple führte ein, was sie als einfach zu nutzenden tragbaren Musik-Player bezeichnen.“ Eine lange Überschrift für ein Gerät, das aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken ist. Denn am 23. Oktober 2001 erblickte der iPod das Licht der Welt. Mit 185 Gramm Gesamtgewicht in Form einer Zigarettenschachtel und einer fünf Gigabyte großen Festplatte war das Gerät nichts Neues, aber ganz in Weiß mit silberner Rückseite etwas Außergewöhnliches.

Wie alles begann

Begonnen hatte die Geschichte bereits im Januar 2001 auf der Macworld San Francisco. Dort stellte Steve Jobs nicht nur die neuen Power Macs mit eingebautem Audio-Verstärker und der Zusatzbezeichnung „Digital Audio“ vor, auch gab es Ende Februar die „Flower Power“-iMacs mit CD-R/RW-Laufwerk und iMovie 2 sowie iTunes als vorinstallierter Software. iTunes – zunächst nur für Mac OS 9 erhältlich – wurde als CD-Brenn- und Musikverwaltungsprogramm eingeführt und war eines der ersten nativen Programme unter Mac OS X. Apple kündigte zusammen mit den neuen, leicht zu bedienenden Anwendungen seine neue Strategie des „Digital Hub“ an. Mehr aber war zunächst nicht zu erfahren. Zwar erhielt iTunes mit Mac OS X 10.2 eine direkte Brennfunktion, doch über den Sommer 2001 wurde es nach außen hin ruhig. Dabei hatte Steve Jobs im April 2001 die Idee, einen eigenen mobilen Musikabspieler auf den Markt zu bringen. Andere Hersteller wie Rio hatten bereits Festplatten- und auch teure FlashGeräte im Handel, die MP3-Dateien abspielen konnten. Was also lag näher, als der kostenlos zu jedem Rechner gelieferten Software iTunes und deren Nutzern eine Möglichkeit zu bieten, die darüber erstellten Musiksammlungen mitzunehmen?

Apple macht sich an die Arbeit

So oder ähnlich muss Steve Jobs gedacht haben, als er ein insgesamt 50-köpfi ges Team zusammenstellte. Dieses erhielt nur eine Vorgabe: Bis Weihnachten 2001 ein portables MP3-Gerät besonderer Güte herzustellen. Wie schon auf anderen Gebieten hatte Apple dabei nicht im Sinn, etwas vollkommen Neues zu produzieren, sondern Bestehendes zu verbessern und – ganz Mac-typisch – so einfach in der Bedienung wie nur möglich zu machen. Die Zeit dafür war allerdings knapp. Daher probierten die Entwickler nicht erst selbst lange herum, sondern griffen auf Altbewährtes zurück – sie gingen in der Welt einfach ein wenig einkaufen. Wo genau aber sie die Rohmaterialien des als iPod inzwischen legendär gewordenen MP3- Players hernahmen, blieb ein wohl behütetes Geheimnis. Viele munkelten, dass es sich bei dieser Geheimnistuerei um einen Marketingtrick handeln würde: Der iPod war damals nämlich ein wenig wie Harry Potter: mystisch und geheimnisumwittert – und beinahe genauso erfolgreich.

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