Geheimnisverrat

Trotz DSGVO: Apps schicken unerlaubt intime Daten an Facebook

Die DSGVO hat nicht verhindert, dass Apps von Drittanbietern massenweise Daten an Facebook weiterleiten. Dessen sind sich die meisten Benutzer nicht einmal bewusst.

Von   Uhr

In einem Bericht wirft das Wall Street Journal einen Blick auf einige der iOS-Apps, die Daten an Facebook übermitteln, die dann für Werbezwecke verwendet werden. Mindestens 11 der 70 vom Wall Street Journal getesteten Apps übermittelten sensible Benutzerdaten an Facebook, darunter sechs der 15 beliebtesten Gesundheits- und Fitness-Apps.

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Die populäre App Instant Heart Rate: HR Monitor schickt dem Bericht nach den Pulswert direkt  an Facebook gesendet. Noch ein intimeres Beispiel gefällig? Der Flo Period & Ovulation Tracker, mit 25 Millionen aktiven Nutzerninnen, informiert Facebook, wenn die Frauen ihre Periode haben oder eine Schwangerschaft mit der App planen. In der Datenschutzerklärung der App wird die Datenweitergabe verschwiegen. 

Die Apps verschicken die Informationen ohne „deutlich erkennbare  oder spezifische Offenlegung", so der Test des Wall Street Journal.

Apple ist nach Meinung des WSJ  der einzige, der es schaffen könnte, App-Anbietern aufzuerlegen, dass sie alle ihre Partner, mit denen sie Daten austauschen, offenlegen und sowohl rechtliche als auch technische Funktionen nutzen, mit denen Nutzer bestimmen können, welche personenbezogene Daten geheim bleiben müssen. So etwas gibt es bei Android schon lange. Bei iOS-Apps gibt es nur sehr individuelle, in den Apps zu implementierten Funktionen, solche Datenweitergaben einzuschränken.

Facebook behauptete gegenüber dem WSJ, dass die Datenweitergaben nach ihren  Geschäftsbedingungen gar nicht erlaubt sind. Die App-Anbieter sollen mittlerweile gebeten worden sein, das Senden von Informationen einzustellen.

Fazit

Apple sollte strengere Richtlinien und Richtlinienkontrollen einführen, die dieser Art von aufdringlicher Datenerfassung besser Einhalt geboten wird - denn offenbar nutzt ein strenges Datenschutzrecht nichts, wenn die Nutzer nicht einmal wissen, dass ihre Daten weitergegeben werden.

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Betrachte man folgendes Szenario: Jemand möchte sich ins Freie begeben. Dieser schließt nicht aus, oder ist sich sicher, dass es regnen wird, während er sich im Freien aufhalten wird. Besagte Person will nicht regendurchnässt sein. Welche Entscheidung wird diese Person treffen und umsetzen: entweder sich nicht ins Freie zu begeben oder, falls solche möglich sind, Vorkehrungen zu treffen, um trotz Aufenthalt im Freien, nicht regendurchnässt zu sein. Bei beiden Entscheidungen ist das Milliardenheer der app-Bekifften nicht willens. Es ist schon spannend, in welchen Maße Menschen einer vom "Kapital" verwöhnten Gesellschaftsschicht, die zudem als erwachsen und gereift wahrgenommen werden wollen, sich tumb von Emotionen, in ihrem Umgang mit digitalen Medien, leiten lassen. Wo befindet sich das "Problem" - vor dem smartphone!

Würde auch klagen wenn das geht..
WhatsApp weis immer wo ich bin (Arbeit,zuhause) wobei Ortungsdienste aus sind und nichts im Handy hinterlegt bzw. Integriert wurde.

Okay

Skandal. Das muss sich umgehend ändern. Alle nutzen sie die Intransparenz und technische Möglichkeit aus, unsere Daten zu entwenden und gewinnbringend einzusetzen oder zu verkaufen. In meinen Augen Verbrecher.

Ist etwas kostenlos, bist du das Produkt. Quasi gezwungen von einer Gesellschaft, die nichts mehr für Software ausgeben will, greifen gewisse Entwickler zu solchen Massnahmen, um die Kassen zu füllen. Verwundert das wirklich?

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