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Nach Datenskandal: Facebook verliert Nutzer in Europa

Zum ersten Mal in drei Jahren verfehlt Facebook die Erwartungen der Wall Street bei den Unternehmenskennwerten Umsatz und Wachstum der Nutzerschaft. In Nordamerika ist die Zahl der Nutzer stabil bei 185 Millionen. Weltweit kamen in den zurückliegenden drei Monaten lediglich 22 Millionen hinzu. In Europa verliert Facebook sogar Nutzer nach dem Datenskandal und der Einführung der Datenschutzgrundverordnung. 

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Der Datenskandal bei Facebook ausgelöst durch Enthüllungen ehemaliger Mitarbeiter von Cambridge Analytica entfachte weltweit einen Sturm der Kritik. Zunächst schien es, als ob das Geschäft von Facebook dadurch aber kaum beeinflusst werde. Der Aktienkurs erholte sich seinerzeit schnell. Aber die Zahlen zum zweiten Quartal sprechen die Wahrheit: Insgesamt wuchs die Plattform nur auf 2,23 Milliarden Mitglieder. Die Zielvorgabe lag bei 2,25 Milliarden monatlich aktiven Nutzern.

Die seit Ende Mai gültige Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gibt Nutzern – auch bei Facebook – mehr Kontrolle über ihre persönlichen Daten. Sensibilisiert für den Datenschutz nutzen viele Menschen die vergangenen drei Monate zum Ausstieg bei Facebook. In Europa fiel die Zahl der mindestens einmal im Monat aktiven Nutzer von 377 auf 376 Millionen. Bei den täglich zurückkehrenden Mitgliedern gab es sogar einen Rückgang von 282 auf 279 Millionen.

Das Soziale Netzwerk verliert bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen rapide an Bedeutung. Aber Facebook fängt diese Zielgruppen bei Instagram und Whatsapp wieder ein. Allerdings muss Facebook rund um „Fake News“ und Netzwerkdurchsetzungsgesetz sowie der Datenschutzgrundverordnung in die Sicherheit auf der Plattform investieren. 

Die Quartalszahlen können sich trotzdem sehen lassen. Der Umsatz steigt um 42 Prozent auf 13,2 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn legt um 31 Prozent zu auf 5,1 Milliarden US-Dollar, wie das Unternehmen mitteilte. Damit blieb das Online-Netzwerk aber hinter den Erwartungen zurück und dafür wird das von Mark Zuckerberg gegründet Unternehmen an der Börse abgestraft.

Der Aktienkurs stürzt ab um zeitweise 24 Prozent. Ein Unternehmenswert von 151 Milliarden US-Dollar löst sich in Luft auf. Zum ersten Mal bekommt Facebook die Grenzen des Wachstums zu spüren.

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"Ein Unternehmenswert von 151 Milliarden US-Dollar löst sich in Luft auf." Wie soll das gehen, wenn nie was da war?

Und das entgegen der Tatsache das in Europa gar niemand betroffen war.
Na ja, YouTube Generation halt. Nerdige Brillen auf, aber in Tat und Wahrheit keinen Schimmer was geht.

Und das entgegen der Tatsache das in Europa gar niemand betroffen war.
Na ja, YouTube Generation halt. Nerdige Brillen auf, aber in Tat und Wahrheit keinen Schimmer was geht.

Ich habe Facebook noch nie benutzt. Die machten keinen Hehl daraus, die Daten weiter zu verkaufen, das musste man schon immer bestätigen, dass man seine Datenweitergabe an dritte zustimmen musste.

Die Nutzerzahlen neuer Nutzer (Wachstum im Sinne einer AG) gingen bereits vor dem Datenskandal zurück, der „Skandal“ hat das nur beschleunigt.

Absolut lächerlich finde ich den Werbespot, der momentan im System TV läuft, ein geschleime sondergleichen, wenn es denen ums Geld geht sind die sich anscheinend für nichts zu schade, die Leute zu bequatschen und zu betüdeln, für die Milliarden an Umsätze würde das bestimmt jeder tun.

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