Aller guten Dinge sind drei?
Das iPhone Air ist Apples inzwischen dritter Anlauf, eine neue iPhone-Modellreihe zu etablieren.
Erst versuchten sie es mit klein und handlich. Für zwei Generationen gab es neben dem Standard-iPhone eine „mini“-Version. Vor allem in den Kommentarspalten des Internets war der Ruf nach einem kleineren iPhone oft sehr laut gewesen (und ist es auch heute noch). Das aber schlug sich offenbar nicht in entsprechenden Verkaufszahlen nieder.
Als nächstes versuchte es Apple mit dem Gegenteil: Die „Plus“-Modelle boten dieselben Daten wie das Standard-iPhone, aber in größer. Eigentlich hätte das ein Hit sein müssen, schaut man sich die generellen Entwicklungen im Smartphone-Markt an. Aber ganz offensichtlich schlug auch diese Strategie nicht wie erhofft ein. Nach dem „mini“ muss sich nun „Plus“ verabschieden – immerhin hielt es drei Generationen lang durch.
Beim iPhone Air wagt Apple nun eine neue Taktik: Anstatt einfach das Standard-iPhone abzuwandeln, bekommt dieses Modell einen komplett eigenen Charakter.
- Erscheinungsdatum: Vorbestellung: 12. September. Erhältlich ab: 19. September.
- Preis: ab 1.199 Euro
- Herausragendes Merkmal: Extrem dünnes und leichtes Design
- Dicke: ca. 5,6 mm
- Gewicht: 165 Gramm
- Display: 6,5-Zoll-OLED mit 120Hz ProMotion-Technologie
- Prozessor: A19 Pro Chip
- Arbeitsspeicher (RAM): 12 GB
- Rückkamera: Nur ein Objektiv (48-Megapixel-Hauptkamera)
- Frontkamera: 18 Megapixel „Center Stage Camera“
- Akku: Deutlich kleinere Kapazität, offenbar 3.149 mAh
Die „Air“-Philosophie erobert das iPhone
Die Parallelen zu anderen Air-Geräten sind beim iPhone Air deutlich. Das gilt vor allem im Vergleich zum ursprünglichen MacBook Air, mit dem dieser Name startete: Es war extrem dünn und leicht, aber bei den technischen Daten und der alltäglichen Nutzbarkeit eingeschränkt.
Das erste MacBook Air überzeugte nicht so sehr durch seine Specs. Es war vor allem ein Design-Statement und ausgelegt auf maximale Portabilität. Erst später wurde das MacBook Air leistungsfähiger und preisgünstiger.
So kann man das auch fürs iPhone Air sehen.
Ein anderes Beispiel ist das iPad Air. Ursprünglich stand es für ein besonders dünnes und leichtes iPad. Heute sind die beiden iPad Pros dünner und leichter. Das Air ist stattdessen das Mittelmodell.
Ebenso ist nun das iPhone Air zwischen dem Standardmodell und den Pro-Varianten positioniert.
Ein kurioses Detail am Rande: Den „Air“-Namen hatten viele schon erwartet. Aber aus unbekannten Gründen lässt Apple die Modellnummer hier weg. Vielleicht soll dies noch stärker signalisieren, dass es sich um eine eigenständige, neue Kategorie handelt? Sehen wir dann nächstes Jahr das iPhone Air 2? Das wäre etwas verwirrend, aber durchaus typisch Apple.
Das Design: Radikal dünn und federleicht
Der Hauptgrund, warum man ein iPhone Air kaufen würde, ist zweifellos sein Design. Es ist das dünnste und leichteste iPhone, das Apple je gebaut hat.
- Die Gehäusedicke misst nur 5,6 Millimeter. Zum Vergleich: Das iPhone 16 misst rund 7,8 mm. Das Air wäre also fast 30 % dünner. Eine Einschränkung: Dies misst das Gehäuse an der dünnsten Stelle, bezieht also nicht das Kamera-„Plateau“ ein.
- Das Gewicht beträgt 165 Gramm. Das ist etwas mehr als die Gerüchteküche vorhergesagt hatte, aber es ist (wenig überraschend) dennoch das leichteste Modell der aktuellen Generation. Das Standard-iPhone 17 ist mit 177 Gramm nur gerinfügug schwerer.
- Titangehäuse. Der Titanrahmen verbessert die nötige Stabilität für ein so dünnes Gerät.
- Optische Neuerungen: Neben der reinen Schlankheit kommt beim Air ein neues Design für die Rückseite. Ein zentrales Element ist hier der schon genannte horizontaler Kamerabalken, der sich über die gesamte Rückseite erstreckt. Das erinnert optisch an einige Google Pixel-Modelle und hätte einen praktischen Vorteil: Das iPhone würde flach auf dem Tisch liegen, ohne zu wackeln. Auch iPhone 17 Pro und iPhone 17 Pro Max bekommen das.
Das Display: Endlich ProMotion für alle
Während das Design auf Kompromisse an anderer Stelle hindeutet, könnte das Display des iPhone 17 Air eine der bedeutendsten Aufwertungen für ein Nicht-Pro-Modell seit Jahren sein.
- Größe und Panel: Es ist ein 6,5-Zoll-OLED-Display. Damit positioniert sich das Air größenmäßig zwischen dem Standard-iPhone 17 (6,3 Zoll) und dem iPhone 17 Pro Max (6,9 Zoll).
- ProMotion: Die vielleicht wichtigste Neuerung ist die 120Hz ProMotion-Technologie. Dieses Feature sorgt für extrem flüssiges Scrollen und geschmeidige Animationen. Bisher war es stets den teuren Pro-Modellen vorbehalten. Gleichzeitig ist dieses Display, das seine Bildwiederholrate dynamisch bis auf 1 Hz senken kann, die technische Voraussetzung für ein Always-On-Display, das dauerhaft Informationen auf dem Sperrbildschirm anzeigt, ohne den Akku übermäßig zu belasten.
- Mehr als nur schön: Auch die Widerstandsfähigkeit soll top sein, unter anderem durch „Ceramic Shield 2“ auf Vorder- und Rückseite.
Leistung & Konnektivität: Ein sorgfältig kalibrierter Motor
Im Inneren des iPhone 17 Air arbeitet modernste Technik. Hier musste Apple einen schmalen (!) Grat zwischen ausreichender Leistung und Hitzemanagement im ultradünnen Gehäuse finden.
- Herzstück A-Series Chip: Wie bei den Spitzenmodellen, kommt auch hier der A19 Pro zum Einsatz. Gerüchte gingen von einer Version mit verringerter Grafikleistung aus. Apple hat dazu wenig überraschend nichts gesagt. Benchmarktests werden uns schlauer machen.
- Arbeitsspeicher (RAM): 12 GB sind hier nun zu finden. Damit ist das Air gleichauf mit den Pro-Modellen.
- Zukunftssicher verbunden: In Sachen Konnektivität ist das iPhone 17 Air auf dem neuesten Stand. Neben einer verbesserten Version „C1X“ des hauseigenen Mobilfunkchips, kommt außerdem der N1 zum Einsatz, der Wi-Fi 7, Bluetooth 6 und Thread bietet.
Kompromisse: Wo Apple bei Kamera und Akku spart
Ein radikal dünnes Design ist nicht ohne Opfer zu haben. Die größten und für den Alltag wichtigsten Kompromisse muss Apple beim iPhone Air bei zwei Kernkomponenten eingehen: der Kamera und dem Akku.
Das Kamerasystem: Weniger ist mehr?
Um die extreme Dünnheit zu ermöglichen, muss Apple beim Kamerasystem einen ungewöhnlichen Schritt gehen.
- Eine Linse muss reichen: Der wohl signifikanteste Kompromiss ist die Reduzierung auf eine einzige 48-Megapixel-Hauptkamera auf der Rückseite. Das ist nicht nur eine funktionale Einschränkung, sondern auch eine Marketing-Herausforderung: Allein das Einsteigermodell iPhone 16e hat eine einzelne Kamera. Das Standard-iPhone 17 wird hingegen weiterhin über ein Dual-Kamera-System mit Weitwinkel- und Ultraweitwinkelobjektiv verfügen.
- Upgrade als Trostpflaster: Als Ausgleich für die Einschränkungen auf der Rückseite erhält die gesamte iPhone 17-Reihe, einschließlich des Air, ein deutliches Upgrade der Frontkamera.
Das Akku-Dilemma: Die Achillesferse des Designs
Die größte Sorge und der am heißesten diskutierte Kompromiss ist die Akkulaufzeit. Das dünne Gehäuse lässt schlichtweg keinen Platz für einen großen Akku. Apple versprach in der offiziellen Präsentation „all-day battery life“, machte aber keine konkreten Angaben.
Das Kapazitätsdefizit: Erste Informationen deuten auf eine Akkukapazität von 3.149 mAh hin. Zum Vergleich: Das iPhone 17 hat 3.692 mAh, das 17 Pro hat 4,252 mAh und das 17 Pro Max gar 5,088 mAh.
Dank der hauseigenen Chips und schlauer Software soll das aber weniger ins Gewicht fallen als man zunächst vermuten könnte.
Hier werden wir unabhängige Tests und Berichte von Nutzern abwarten müssen, um ein realistisches Bild zu bekommen.
Wie in der Gerüchteküche erwartet, belebt Apple zugleich das MagSafe Battery Pack wider. Damit wird die Akkulaufzeit zu einem modularen Feature: Im Alltag genießt man das dünne Design, für lange Tage kauft man sich die Ausdauer als Zubehör dazu. Eine gangbare, aber auch potenziell kostspielige Lösung für den Kunden.
Preis, Farben & Erscheinungsdatum
Die spannendste Frage für viele dürfte sein: Was wird der Spaß kosten? Und wann ist es so weit?
- Der Preispunkt: Erwartet wurde ein Einstiegspreis von mindestens 899 US-Dollar. Offiziell sind es nun 999 US-Dollar und in Deutschland 1.199 Euro. Anfangs hatten Fachleute das superdünne iPhone als mögliches neues Topmodell oberhalb der Pro-Modelle angesehen. Das hat sich nicht bewahrheitet. Preisgünstig ist es aber auch nicht gerade …
- Die Farbpalette: Die Farben zielen auf einen eleganten und hochwertigen Eindruck ab. Als Signaturfarbe gibt es ein helles Blau, außerdem Schwarz, Weiß und Gold.
- Der Zeitplan: Vorbestellbar diesen Freitag, erhältlich ab 19. September.
Fazit: Für wen ist das iPhone Air?
Erst einmal sei festgehalten: Gut, dass Apple auch mal wieder etwas wagt. Sie schustern hier nicht einfach Komponenten zusammen, die sich gut vermarkten und mit Gewinn verkaufen lassen. Das iPhone 17 Air ist im Vergleich zu den Modellen der letzten Jahre geradezu riskant.
Es ist ein Statement Device: Schaut her, ich bin groß, dünn und leicht.
Die Kommentare dazu sind oft vorhersagbar: „Wir wollen mehr Akkulaufzeit, nicht weniger.“ Und dieser Punkt ist neben der Kamera die Achillesferse des Air.
Ich sehe es beim Thema Batterie allerdings so: Sie ist erstmals modular. Anstatt immer einen schweren Akku mit mir herumzuschleppen, ergänze ich ihn nur, wenn ich ihn wirklich brauche. Zu meiner täglichen Nutzung würde das bestens passen.
Für mich ist das Hauptargument gegen das iPhone 17 Air dagegen die eingeschränkte Kamera. Sie ist für viele Alltagssituationen sicherlich ganz exzellent. Aber sie bieten eben weniger als das Standard-iPhone und natürlich deutlich weniger als die Pro-Modelle. Und die sind zugleich nur eine Preisstufe vom Air entfernt, wenn Apple hier keine Änderungen vornimmt.
Diesen Artikel vom 13. August haben wir am 9. September mit den offiziellen Informationen aktualisiert.
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Ich möchte ein NEUES MINI !!!
Ich fürchte, das Thema hat sich für alle Zeiten erledigt. Sie haben es zwei Generationen lang versucht und die Ergebnisse waren offensichtlich nicht gut …
Du bist nicht allein. Es ist ja nicht so dass das Mini ein kleines iPhone wäre. Es ist so groß wie iPhones mal waren. Die Standard iPhones sind nur immer größer geworden.
Egal wie viel Apple verkauft hat! Ich will trozdem ein Mini Pro. Nutze immer noch das 13 Mini aber irgendwann muß ich leider updaten, wird wohl das Air werden da leicht.
Verstehe ich gut. Das Air ist zwar dünn und leicht, aber eben doch ganz schön groß. Bin schon gespannt, das im Laden mal selbst in Händen zu halten.
Heisst es nicht nur iPhone Air (ohne 17)?
Ja. Genauso steht es auch im Artikel, inkl. Kasten, in dem darüber nachgedacht wird, warum dem so ist.
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