iPhone-Fotografie

Die besten Foto-Apps für das iPhone: Unsere Top 5

Computational Photography, Nachtmodus, Porträts und mehr: Die native Kamera-App vom iPhone liefert schon von Haus aus einen ordentlichen Funktionsumfang. Alternative Foto-Apps für das iPhone können besonders für Nutzer die mehr Kontrolle über ihre Bilder möchten interessant sein. Wir stellen dir unser Top 5 vor.

Von   Uhr
7 Minuten Lesezeit

Die Kamera-App auf dem iPhone hat zwar viele Funktionen (wie etwa Porträtmodus, Nachtmodus oder Live-Fotos) doch wer sonst oft eine DSLR in den Händen hält, der vermisst vielleicht einige Optionen. So lassen sich Verschlusszeit, ISO-Wert oder Weißabgleich nicht manuell einstellen. Auch Komfort-Features wie Zebramuster für überbelichtete Bereiche fehlen.

Die Lösung: Dritthersteller Foto-Apps. Über die Jahre ist hier einiges an sehr guter Software erschienen, die nicht einmal besonders teuer sein muss. Wir stellen dir die – unserer Meinung nach – besten Apps für iPhone-Fotos vor.

Dabei setzen nicht alle Apps darauf, mehr Profifunktionen zu bieten. Einige streamlinen das Kamera-Erlebnis noch weiter, oder bieten vorrangig kreative Optionen wie Filter.

Eine der ältesten und besten iPhone Foto-Apps: ProCamera

Die erste Version von ProCamera erschien vor über 15 Jahren für das iPhone 3G. Diese App ist also ein echter OG der iPhone-Fotografie. Und über die Jahre hat sich hier einiges getan. Hier einmal die wichtigsten Features dieser Foto-App im Überblick:

  • RAW-Aufnahmen: Pro Camera gibt dir die Möglichkeit, deine Fotos auch mit dem Standard-iPhone unkomprimiert als RAW-Datei zu speichern. Auch Unterstützung für Apples ProRAW von allen Pro-Geräten ab dem iPhone 12 Pro ist vorhanden.

  • 3D Tiltmeter: Ein Must-Have für Architekturfotografie. Hiermit bekommst du eine Anzeige für die Neigung deines iPhones im Verhältnis zur Erdachse. Das ist wichtig für gerade Linien im Foto. Eine automatische Perspektivkorrektur für stürzende Linien gibt es auch – allerdings nur im kostenpflichtigen Upgrade ProCamera Up.

  • ProTimer: Das ist quasi der Selbstauslöser für Profis. Neben der Zeitverzögerung bis zur Aufnahme kontrollierst du hier auch manuell die Anzahl der Bilder und die Pause zwischen den Fotos. So erstellst du zum Beispiel Zeitrafferaufnahmen mit manueller Kontrolle.

  • Weißabgleich: Bei besonderen Lichtsituationen kann ein manueller Weißabgleich nötig sein. Den stellst du in ProCamera entweder selbst ein, oder nutzt dafür eine Graukarte wie man aus der professionellen Fotografie kennt.

  • Histogramm: Ein unerlässliches Werkzeug, mit dem du auf einen Blick die Belichtung deines Fotos überprüfen kannst. Arbeitest du mit den manuellen Einstellungen, solltest du auch das Histogramm aktivieren.

  • Nachbearbeitung: Neben vielen Funktionen zur Aufnahme, kannst du in ProCamera deine fertigen Fotos auch bearbeiten. RAW-Bearbeitung, nachträgliche Schärfentiefe, Belichtung und Filter: Nur eine kleine Auswahl an Features der Nachbearbeitung.

ProCamera ist der alte Hase unter den Fotoapps fürs iPhone: Seit dem iPhone 3G gibt es diese App
ProCamera ist der alte Hase unter den Fotoapps fürs iPhone: Seit dem iPhone 3G gibt es diese App (Bild: ProCamera)

ProCamera: Preis für Standard- und Premium-Version

ProCamera bekommst du im App-Store für aktuell (Stand Juli 2025) 19,99 €. Es gibt allerdings noch zusätzliche Upgrades, für die du extra zahlen musst:

  • HDR in ProCamera: 4,99 €
  • LowLight Plus Nacht Kamera: 4,99 €
  • ProCamera Up als Einmalkauf: 69,99 €
  • ProCamera Up im Abo: 12,99 €/Jahr oder 1,99 €/Monat

Im App Store liegt die durchschnittliche Wertung der App bei 4,7 von 5. (Stand Juli 2025)

iPhone Foto-App mit Eleganz: Halide Mark II

Wenn dir bei deiner Kamera ein cleaner und aufgeräumter Look wichtig ist, dann könnte Halide Mark II die richtige alternative Foto-App für dich sein. Auch hier findest du so ziemlich alle Funktionen, die du von einer Profi-Kamera erwarten würdest.

  • RAW und Process Zero: Auch Halide Mark II bietet optional die Möglichkeit, Aufnahmen als RAW-Datei zu speichern. Die App geht aber noch einen Schritt weiter: Process Zero heißt die Option, welche die Bildverbesserungen deines iPhones umgeht und ein Foto so ungefiltert wie möglich abspeichert.

  • Manuelle Kontrolle: Im manuellen Modus hast du die volle Kontrolle über Verschlusszeit, Weißabgleich oder ISO.

  • iPad-App: Die Version für das iPad bietet dieselben Funktionen wie auf dem iPhone, das Interface ist aber für die Nutzung mit einem großen Display optimiert.Gerade wenn zusätzliche Funktionen wie Histogramm und Belichtungsmesser aktiv sind, hilft hier der Extraplatz auf dem Bildschirm.

  • Focus Assist: Den richtigen Fokus setzen ist mit Halide Mark II ganz einfach. Hilfsmittel wie Fokuspeaking und eine Fokuslupe helfen dir dabei, die richtigen Teile des Motivs scharf zu stellen.

Cleaner Look mit vielen Funktionen: Das ist Halide Mark II
Cleaner Look mit vielen Funktionen: Das ist Halide Mark II (Bild: Lux)

Im App Store mag Halide Mark II zunächst wie eine kostenfreie App aussehen, das gilt aber nur für die Testversion in der ersten Woche. Danach bietet dich der Hersteller zur Kasse (Preise Stand Juli 2025):

  • Halide Mark II im Abo: 9,99 €/Monat oder 22,99 €/Jahr
  • Halide Mark II als Einmalkauf: 69,99 €

Im App Store liegt die Bewertung bei 4 von 5. (Stand Juli 2025)

Adobes beste kostenlose Foto-App für das iPhone: Project Indigo

Anders als die vorherigen Apps in dieser Liste geht es bei Project Indigo nicht darum, dass du möglichst manuelle Kontrolle über jede Kleinigkeit deines Fotos hast. Stattdessen schreibt Adobe hier Computational Photography ganz groß. Die KI hilft dir also bei all deinen Aufnahmen. Und soll Ergebnisse liefern, die einer DSLR in Nichts nachstehen. Hier die Features:

  • AI Denoise: Besonders bei schlechtem Licht und damit verbundenen hohen ISO-Werten rauschen Fotos. Das möchte Adobe bei Project Indigo mit KI ausgleichen. Das Besondere: Die App arbeitet direkt an einem RAW-Foto und gibt dir ein solches zur Nachbearbeitung auch wieder aus.

  • Computational Photography: Project Indigo nimmt, wie dein iPhone übrigens meistens auch, bei Betätigung des Auslösers mehrere Fotos auf. Die werden dann zusammengerechnet um ein fertiges Bild mit weniger Rauschen und verbessertem Dynamikumfang zu erzeugen.

  • Pro-Kontrolle: Auch wenn es nicht der Fokus dieser App ist, bietet Project Indigo auch manuelle Kontrolle über Verschlusszeiten, ISO-Wert, Fokus und vielen weiteren Einstellungen.

  • Natürlicher Look: Project Indigo verarbeitet deine Fotos automatisch um ihnen einen bestimmten DSLR-ähnlichen Look zu verpassen. Damit wirken die Fotos anders, als du es von deiner iPhone-Kamera gewohnt bist.

Adobes Project Indigo ist komplett kostenlos erhältlich. Allerdings nur für eine eingeschränkte Auswahl an iPhones:

  • iPhone 12 Pro und Pro Max
  • iPhone 13 Pro und Pro Max
  • iPhone 14, Plus, Pro und Pro Max
  • iPhone 15, Plus, Pro und Pro Max
  • iPhone 16e, 16, Plus, Pro und Pro Max

Für optimale Ergebnisse empfiehlt Adobe ein iPhone 15 Pro oder ein neueres Gerät. Hauptgrund: Die Features der App sind enorm rechenintensiv.

Zu beachten ist darüber hinaus, dass Project Indigo praktisch eine Beta ist. Adobe bezeichnet sie als „experimentelle App“ und gibt dir damit also die Chance, neue Technologien auszuprobieren. Dafür musst du allerdings zugleich darauf eingestellt sein, dass nicht alles perfekt funktioniert.

Die App wird aktuell im App Store (Stand Juli 2025) mit 3,4 von 5 bewertet.

Fototradition für das iPhone: Leica Look mit Leica Lux

Die Kamera-Traditionsmarke Leica scheut sich nicht, auch in der Smartphonefotografie mitzumischen. Der chinesischer Hersteller Xiaomi etwa arbeitet für die Kameras in seinen Smartphones mit der deutschen Marke zusammen. Die Leica-App hingegen ist nicht an einen Hersteller gebunden und auch für iPhone-Nutzer interessant.

  • Leica Objektive: Natürlich schraubt eine App kein Objektiv vor die Linse deines iPhones. Stattdessen simuliert Leica Lux die Anmutung bekannter Leica-Objektive. Dafür nutzt die App die verschiedenen Kameras auf der Rückseite deines iPhones.

  • Leica Looks: Im Grunde genommen sind die ″Looks″ einfach nur Filter. Aber dafür echt ansehnliche. Dabei orientierte sich Leica zum Beispiel an den Aufnahmen ihrer ikonischen Kameras oder denen von Pro-Fotografen.

  • Manueller Modus: Der darf natürlich auch hier nicht fehlen. Du hast die volle Kontrolle über Belichtung, Verschlusszeit und mehr. Auch RAW-Aufnahmen sind mit Leica Lux möglich.

  • Leica Lux Grip: Speziell für das iPhone und die Zusammenarbeit mit der Leica Lux App entwickelte Leica diesen Kamera-Grip. Das verbessert die Ergonomie für das Fotografieren mit dem iPhone und bietet einen mechanischen Auslöser, ein Einstellrad und zusätzliche individuell belegbare Tasten.

Die Leica Lux App kannst du kostenlos im App Store (4,7 von 5 Sternen, Stand Juli 2025) herunterladen. Für den vollen Funktionsumfang musst du allerdings zahlen. Und das nicht zu knapp:

Leica Lux Pro gibt es nur im Abo: 7,99 €/Monat oder 79,99 €/Jahr (Stand 2025)

Der Zubehör-König: Pro Camera by Moment

Moment ist wie Leica auch eher bekannt für ihre physischen Produkte. Denn Moment stellt spezielle Hüllen und daran ansteckbare Objektive für das iPhone her. Mit Pro Camera (nicht zu verwechseln mit ProCamera am Anfang dieser Liste) hat die Firma aber auch eine Kamera-Software für das iPhone parat.

  • Profi-Videografie: Pro Camera erweitert nicht nur die Fotofunktionen deines iPhones, sondern auch die Videomöglichkeiten. Du kannst zum Beispiel eigene LUTs importieren und nutzen, einfach den Codec wechseln, die Bitrate anpassen oder dir den Videofeed per HDMI ausgeben lassen.

  • RAW und TIFF: Neben den Aufnahmen in RAW, kannst du dir deine Fotos auch als TIFF exportieren lassen. Dieses Format kommt vorrangig im professionellen Druck zum Einsatz.

  • Serienmodus: Mit dieser auch Burst genannten Funktion nimmst du viele Fotos in schneller Folge auf. Ideal für Wildlife- oder Sportfotografie. Mit Pro Camera erhältst du alle Serienbilder wahlweise auch als RAW-Foto.

  • Ojektiv-Integration: Natürlich arbeitet Pro Camera besonders gut mit den Objektiven von Moment zusammen. Du kannst hier dein genutztes Objektiv auswählen und die Software passt dein Bild automatisch an, etwa wenn du eine anamorphe Linse verwendest.

Die App kostet 9,99 € im App Store (Stand Juli 2025), die zusätzlichen Features Slow Shutter und Time-lapse kosten einzeln jeweils 3,99 € oder 5,99 € im Bundle.

Mehr zu diesen Themen: