Epic gegen Apple

Epic-Chef lehnt Apples „Junk Fees“ für externe Käufe ab

Epic Games CEO Tim Sweeney erklärt nach einem Gerichtsurteil, niemals Umsatzbeteiligungen für externe Käufe zu akzeptieren – doch das Gericht sieht das anders.

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Der jahrelange Rechtsstreit zwischen Epic Games und Apple erreicht eine neue Wendung: Tim Sweeney, CEO von Epic Games, hat sich nach einem aktuellen Gerichtsurteil klar positioniert und erklärt, niemals Umsatzbeteiligungen für externe Käufe zu akzeptieren. Seine Kritik richtet sich gegen das, was er als „Junk Fees“ bezeichnet – Gebühren, die Apple seiner Ansicht nach nicht zustehen.

Quickread: Auf einen Blick
  • Epic-CEO Sweeney akzeptiert nur pauschale App-Prüfgebühren, keine prozentualen Provisionen auf externe Käufe.
  • Das Berufungsgericht gewährt Apple das Recht auf angemessene Gebühren für externe Links in iOS-Apps.
  • Der Fall geht zurück ans Bezirksgericht, das nun eine faire Gebührenstruktur festlegen muss.

Sweeneys Haltung: Nur Prüfgebühren sind gerechtfertigt

In einem Interview mit The Verge nach der jüngsten Entscheidung des US-Berufungsgerichts legte Sweeney dar, wofür Apple seiner Meinung nach Geld verlangen darf – und wofür nicht. Er räumt ein, dass Apple Kosten für die Überprüfung von Apps entstehen, die externe Zahlungslinks enthalten. Für diese Arbeit würde Epic pauschale, einreichungsbasierte Gebühren akzeptieren.

Kategorisch ablehnen will er jedoch prozentuale Provisionen auf Umsätze, die außerhalb des App Stores generiert werden. Sweeney charakterisierte die Gerichtsentscheidung als endgültige Zurückweisung von Apples langjähriger Gebührenpolitik. „Das Urteil schließt meiner Meinung nach für alle Zeiten Apples Theorie aus, dass sie willkürliche Junk Fees für den Zugang verlangen können sollten“, so Sweeney.

Anti-Steering-Regelungen erklärt!

Anti-Steering-Regelungen verbieten App-Entwicklern, Nutzer auf günstigere Kaufoptionen außerhalb des App Stores hinzuweisen. Apple setzte solche Regeln jahrelang durch, um alle In-App-Käufe über das eigene Bezahlsystem abzuwickeln und dafür bis zu 30 Prozent Provision zu kassieren. Nach dem Epic-Urteil müssen diese Beschränkungen in den USA gelockert werden.

Was das Berufungsgericht tatsächlich entschied

Das Gericht teilte Sweeneys Sichtweise allerdings nur teilweise. Die Richter hoben eine frühere Anordnung auf, die Apple dauerhaft untersagt hatte, überhaupt Provisionen auf externe Käufe zu erheben. Das Berufungsgericht argumentierte, dieser Ansatz sei eher eine Bestrafung als eine korrigierende Maßnahme gewesen.

Obwohl das Gericht bestätigte, dass Apple die ursprüngliche Verfügung vorsätzlich verletzt hatte, indem es externe Links schwer nutzbar machte, entschied es dennoch: Apple muss die Möglichkeit haben, seine Kosten zu decken und eine Vergütung für die Nutzung seines geistigen Eigentums zu erhalten.

Zurück vor Gericht: Angemessene Gebühren müssen bestimmt werden

Als Konsequenz wurde der Fall an das Bezirksgericht in Nordkalifornien zurückverwiesen. Dort soll nun festgelegt werden, was eine angemessene Gebührenstruktur darstellt. Eine wichtige Einschränkung: Apple darf keine Provision auf Käufe über externe Links in iOS-Apps erheben, bis das Gericht einen entsprechenden Satz genehmigt hat.

Diese Entscheidung markiert einen Zwischenschritt in einem Rechtsstreit, der seit Jahren die Tech-Branche beschäftigt. Während Sweeney das Urteil als Sieg für Entwickler feiert, sieht Apple darin eine Bestätigung seines Rechts auf Kompensation. Die eigentliche Frage – wie hoch diese Kompensation ausfallen darf – bleibt vorerst offen.

Internationale Auswirkungen möglich

Sweeney äußerte die Hoffnung, dass die US-Entscheidung auch Regulierungsbehörden in anderen Ländern beeinflussen könnte. Er argumentierte, dass andere Staaten Apple kaum Gebühren erlauben würden, die ein US-Gericht als rechtswidrig eingestuft habe. Ob sich diese Einschätzung bewahrheitet, wird sich in den kommenden Monaten zeigen – der Streit zwischen Epic Games und Apple ist längst zu einem globalen Präzedenzfall geworden.

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Schon lustig. Jetzt hat der Typ das, was er von Anfang an haben wollte. Er kann einfach einen eigenen Store shippen und von Apple komplett unabhängig verkaufen. Aber scheinbar ist es wohl doch nicht so einfach einen eigenen Store auf die Beine zu stellen und am Laufen zu halten, gelle?

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