Apple plant offenbar einen bedeutenden Strategiewechsel im Mac-Bereich: Erstmals soll ein MacBook mit einem iPhone-Prozessor auf den Markt kommen. Nach aktuellen Berichten von Bloomberg will das Unternehmen in der ersten Hälfte von 2026 ein Budget-MacBook für „deutlich unter 1.000 US-Dollar“ einführen.
- Apple plant ein Budget-MacBook mit A18 Pro iPhone-Chip für unter 1.000 US-Dollar.
- Das 12,9-Zoll-Gerät soll in der ersten Hälfte 2026 erscheinen.
- Zielgruppe sind Studierende und Nutzende, die eine günstige Mac-Alternative suchen.
Ein MacBook mit iPhone-Herz
Das geplante Budget-MacBook soll als erstes Mac-Gerät überhaupt mit einem A-Series-Chip ausgestattet werden – konkret mit dem A18 Pro aus dem iPhone 16 Pro. Diese Entscheidung markiert einen radikalen Wandel in Apples Mac-Philosophie, da bisher alle Apple Silicon Macs mit speziellen M-Series-Prozessoren liefen.
Der A18 Pro bietet zwar etwa 40 Prozent weniger Leistung als der aktuelle M4-Chip, erreicht aber dennoch eine Multi-Core-Performance auf M1-Niveau. Für alltägliche Aufgaben wie Surfen im Internet, Textverarbeitung und grundlegende Produktivitätsanwendungen dürfte die Leistung vollkommen ausreichen.
Preispositionierung und Zielgruppe
Mit einem erwarteten Startpreis zwischen 599 und 699 US-Dollar würde das neue MacBook deutlich unter dem aktuellen MacBook Air (999 US-Dollar) positioniert. Damit zielt Apple auf Studierende, Gelegenheitsnutzende und Unternehmen ab, die eine kostengünstige Alternative zu Chromebooks und günstigen Windows-Laptops suchen.
Der A18 Pro ist Apples aktueller High-End-Prozessor für das iPhone 16 Pro. Er verfügt über sechs CPU-Kerne, sechs GPU-Kerne und eine 16-Kern Neural Engine für KI-Aufgaben. Obwohl er etwa 40 Prozent langsamer als der M4-Chip ist, bietet er eine vergleichbare Leistung zum M1-Chip aus dem MacBook Air von 2020.
Die Preisgestaltung könnte das derzeit bei Walmart für 599 US-Dollar erhältliche MacBook Air mit M1-Chip ersetzen, das Apple nicht mehr direkt verkauft. Somit würde das Unternehmen wieder ein offizielles Einstiegsmodell im eigenen Sortiment haben.
Technische Ausstattung und Kompromisse
Das Budget-MacBook soll mit einem 12,9 Zoll großen Display ausgestattet werden – etwas kleiner als das 13,6-Zoll-Display des MacBook Air. Aufgrund der iPhone-Architektur des A18 Pro wird das Gerät voraussichtlich nur über reguläre USB-C-Anschlüsse verfügen, die optisch identisch mit Thunderbolt-Ports sind, aber langsamere Datenübertragungsgeschwindigkeiten bieten.
Ein weiterer Kompromiss betrifft den Arbeitsspeicher: iPhone-Modelle mit A18 Pro haben nur 8 GB RAM, während alle aktuellen MacBooks mit mindestens 16 GB ausgestattet sind. Zudem unterstützt der Chip nativ nur einen externen Monitor, was für viele Nutzende jedoch ausreichend sein dürfte.
Design und Farboptionen
Analyst Ming-Chi Kuo erwartet ein ultraleichtes und schlankes Design, das an das eingestellte 12-Zoll-MacBook erinnern könnte. Besonders interessant sind die geplanten Farboptionen: Silber, Blau, Pink und Gelb – ähnlich den fröhlichen Farben des aktuellen iMac.
Marktauswirkungen und Konkurrenz
Mit diesem Schritt reagiert Apple auf den Erfolg günstiger Chromebooks und Windows-Laptops im Bildungsbereich. Das Budget-MacBook könnte auch das iPad mit Tastatur als kostengünstige PC-Alternative ablösen und Apples Marktanteil im Notebook-Segment erheblich steigern.
Marktprognosen gehen von jährlichen Verkaufszahlen zwischen fünf und sieben Millionen Einheiten aus, was Apples MacBook-Absatz um 30 bis 40 Prozent steigern könnte.
Das neue Budget-MacBook wird nicht das bestehende MacBook Air oder MacBook Pro ersetzen, sondern als zusätzliches Einstiegsmodell positioniert. Parallel plant Apple für 2026 auch M5-Versionen der etablierten MacBook-Modelle.







