Test: BenQ PD2730S – 5K-Schärfe im kompakten Format
Während viele aktuelle Kreativ-Monitore mit 4K arbeiten, geht der PD2730S einen Schritt weiter und liefert eine 5K-Auflösung von 5120 x 2880 Pixeln. Auf 27 Zoll ergibt das eine extrem hohe Pixeldichte von 218 ppi. In der Praxis bedeutet das: gestochen scharfe Schriften, feine Details und mehr Arbeitsfläche. Wir haben das Display in der Praxis getestet und zeigen, ob sich der Invest von knapp 1200 Euro in dieses Highend-Display lohnt.
Anschlüsse und Einrichtung
Der Anschluss gelingt am Mac ohne Umwege: Thunderbolt 4 einstecken, und das Display wird sofort erkannt. Wer zwei oder mehr Bildschirme nutzen möchte, kann den PD2730S dank Daisy-Chain-Funktion erweitern. Darüber hinaus stehen ein HDMI 2.1-Port, DisplayPort, sowie drei USB-A-Ports und zwei USB-C-Anschlüsse zur Verfügung. Der Monitor fungiert damit gleichzeitig als Hub, sodass Maus, Tastatur oder externe Laufwerke direkt angeschlossen werden können. Positiv fällt auf, dass BenQ die Anschlüsse am Monitor clever und gut erreichbar platziert hat.
Bedienung und Software
Das On-Screen-Display ist klar gegliedert und bietet schnellen Zugriff auf Farbmodi, Eingänge und Bildanpassungen. Die Steuerung ist über einen Multifunktions-Joystick-Button gelöst und erstaunlich komfortabel in der Handhabung.
Mitgeliefert wird der HotKey Puck G3, eine kleine Fernbedienung, die per Drehrad und Knöpfen den Wechsel zwischen Profilen, Quellen oder DualView und die Bedienung des On-Screen-Displays nochmals deutlich vereinfacht. Wer häufig zwischen Anwendungen wie Bildbearbeitung und Office wechselt, spart damit richtig Zeit und hat die passende Einstellung mit nur einem Tastendruck. Besonders praktisch – hast du mehrere BenQ-Displays am Arbeitsplatz, benötigst du trotzdem nur einen Puck. Denn bis zu 3 Displays lassen sich mit einem Gerät ansteuern, du musst lediglich im jeweiligen Display über das OSD-Menü einmalig den sogenannten IR-Kanal einstellen, um es dann einzeln ansprechen zu können.
Für die Farbkalibrierung setzt BenQ auf die eigene Software Palette Master Ultimate. Sie ist so aufgebaut, dass auch Einsteiger schnell zu einem guten Ergebnis kommen, gleichzeitig lassen sich für Profis ICC-Profile verwalten und über mehrere Monitore hinweg konsistente Farben sicherstellen.
Ergonomie und Verarbeitung
Der Standfuß ist aus Metall gefertigt und bringt den Monitor sicher in Position. Die Verstellmöglichkeiten sind umfassend: 150 mm Höhenverstellung, -5° bis +20° Neigung, 30° Schwenk nach links und rechts sowie Pivot um 90° ins Hochformat. Gerade für Layout- oder Coding-Workflows ist das Hochkant-Format praktisch. Trotz seiner Flexibilität bleibt der Standfuß stabil und vermittelt einen wertigen Eindruck. Optisch fügt sich der Monitor mit seinem schmalen Rahmen und silber-weiß-Design gut in jede Mac-Arbeitsumgebung ein.
Bildqualität
BenQ liefert den Monitor ab Werk kalibriert mit Zertifikat aus und garantiert eine Farbabweichung von Delta-E ≤2. Die verschiedenen Farbmodi (sRGB, P3, Rec.709) sind bereits vorkalibriert. Darüber hinaus kann das Display über die Hardware mit einem separaten Messgerät individuell angepasst werden.
Hier zeigt sich die eigentliche Stärke des PD2730S. Das IPS-Panel bietet einen hohen statischen Kontrast von 2000:1 und eine Helligkeit von 400 Nits. Damit unterstützt der Monitor HDR10 und ist DisplayHDR 400-zertifiziert. Farbräume wie sRGB und Rec.709 werden zu 100% abgedeckt, P3 zu 98% – eine Basis, die auch für professionelle Foto- und Videoprojekte perfekt ist.
In unseren Messungen mit dem SpyderPro von Datacolor konnten wir die Herstellerangaben bestätigen: sRGB wird zu 100 % abgedeckt, der P3-Farbraum zu 97 %. Zu AdobeRGB äußert sich BenQ nicht, wir haben trotzdem gemessen. Dieser Farbraum wird zu 86 % abgedeckt, was für ein Display dieser Preisklasse absolut in Ordnung geht. Die Helligkeitsverteilung war gleichmäßig und lag in einem guten Toleranzbereich. In Sachen Farbtreue erreichte der Monitor hervorragende Werte von weit unter 1 Delta-E, was ihn zum idealen Werkzeug für farbkritische Arbeiten in Grafik, Webdesign, Videoschnitt und insbesondere auch Fotografie macht.
Besonders gelungen ist das Nano-Matte-Panel, das Spiegelungen fast vollständig eliminiert, ohne den Bildeindruck zu verfälschen. Im Vergleich zu gängigen matten Displays ist das nochmal eine deutlich sichtbare Steigerung.
Die zusätzliche Schärfe durch 5K fällt im direkten Vergleich mit einem guten 4K-Panel nicht weltbewegend aus, aber sie ist sichtbar – etwa bei der Beurteilung feiner Strukturen oder bei der Textdarstellung.
Kalibrieren für den besten Eindruck
BenQ liefert bereits ein perfekt kalibriertes Display. Und für den normalen Einsatz sind die Modi völlig ausreichend. Und es darf davon ausgegangen werden, dass diese Werkskalibrierung tatsächlich auch über lange Zeit konsistent bleibt. Das war zu Beginn, als das Thema “farbverbindlich” ganz neu war, nicht so. Die LCD-Panels waren lange nicht so farbstabil, wie heute. Trotzdem: Nicht nur im semiprofessionellen Einsatz macht es Sinn, das Display nachzukalibrieren. Der PD2730S hat hierzu eine Hardwarekalibrierung integriert, die die Werte direkt in das Display schreibt. Dazu wird allerdings ein zusätzliches Messgerät benötigt. Damit ausgestattet, kannst du zum einen die vorgegebenen Presets validieren, oder komplett neue Einstellungen nach Wunsch machen. Sprich Bildschirmhelligkeit, Farbraum und Farbtemperatur. Praktisch ist, dass du dir für verschiedene Einsatzzwecke mehrere Benutzerkalibrierungen abspeichern und direkt über den Steuerungspuck abrufen kannst.
Einschränkungen
Der Monitor ist auf 60 Hz limitiert. Das ist für den vorgesehenen Einsatzbereich (Foto, Video, Design, Office) ausreichend, wer jedoch schnelle Games mit hohen Frameraten im Blick hat, wird hier nicht glücklich. Da es aktuell kaum 5K-Displays mit mehr als 60 Hz gibt, ist dieser Punkt aber eher eine theoretische Einschränkung. Die integrierten Lautsprecher (2 x 3 Watt) sind praktisch, ersetzen aber keine externen Boxen.
Fazit
Der BenQ PD2730S positioniert sich als vielseitiger 5K-Monitor für alle, die Wert auf Schärfe, Farbtreue und Ergonomie legen. Er ist ab Werk farbkalibriert und lässt sich mit Messgeräten zusätzlich hardwarekalibrieren, bietet viele Anschlüsse und eine sehr gute Verarbeitung. Für Kreative, die bisher mit 4K gearbeitet haben, ist der Umstieg ein sichtbarer Gewinn – auch wenn es sich um Feinheiten auf hohem Niveau handelt. Für professionelle Bildbearbeitung, Layout und Videoschnitt ist der BenQ PD2730S eine klare Empfehlung und liegt mit einem Preis von 1189 € in einem angemessenen Preisrahmen.
Produktname | BenQ PD2730S |
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Hersteller | BenQ |
Preis | 1189 € |
Webseite | https://www.benq.eu/de-de/monitor/professional/pd2730s.html |
Pro |
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Contra |
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1,3sehr gut |