WWDC 25 Keynote

Apples Neuheiten: Super flüssig oder total überflüssig?

Der große Star der WWDC-Keynote war das Redesign „Liquid Glass“. Auch das iPad bekam einen Platz im Rampenlicht. Geeks dürften sich am Mac nicht zuletzt über das neue Spotlight freuen. Ansonsten war es eine Show der vielen kleinen Neuerungen.

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Wenn Apple zur World Wide Developers Conference (WWDC) lädt, dann zeigt das Unternehmen, wohin die Reise in den nächsten 12 Monaten gehen soll. Die Idee: Entwickler bekommen eine Chance, ihre Apps auf neue Features und Optionen vorzubereiten. 

Für die Allgemeinheit sind die Neuerungen dann ab Herbst verfügbar. Wagemutige können sich in der Zwischenzeit am Beta-Programm beteiligen und unfertige Versionen testen.

Apple verflüssigt das Glas

Die ganz großen Schwünge blieben diesmal aus, abgesehen vom Redesign namens „Liquid Glass“. Es macht, ganz wortwörtlich, einen sichtbaren Unterschied. 

Auf den ersten Blick schien es zugleich weniger radikal als etwa das „Aqua“-Design von Mac OS X im Vergleich zu Mac OS 9 oder der komplette Stilwechsel von iOS 6 zu iOS 7. 

Zugleich muss ich gestehen: Ich bin überhaupt gar kein Freund von Transparenzen. Sie machen Texte oft schwerer lesbar und das gesamte Erscheinungsbild wird durch sie unruhiger. Andere werden es lieben. 

Aber wer weiß: Vielleicht gefällt es mir „in echt“ doch noch. Im Zweifel lassen sich die Transparenzeffekte in den Einstellungen reduzieren.

Das iPad wird erneut erwachsener

Das iPad bekam diesmal viel Aufmerksamkeit. Apps kannst du künftig in mehr Fenstern öffnen als bisher und sie lassen sich offenbar frei platzieren. Wer das nicht will, kann das iPad auch wie bisher nutzen. Und selbst die „Stage Manager“-Option ist weiterhin an Bord.

Nach meiner Zählung ist dies nun der dritte Anlauf, dem iPad mehr Flexibilität beizubringen. Wie gut das neueste System im Alltag funktioniert, wird man sehen. Apples Demos sehen natürlich immer gut aus. Probiert man es selbst aus, ist es bisweilen nicht mehr so simpel und intuitiv.

Sehr gut gefielen mir die Neuerungen für die Dateien-App, die es erneut dem Finder auf dem Mac ähnlicher machen. Schön auch die Dateiordner im Dock etwa für die Downloads: Sie öffnen sich in einem Fächer, wie man es vom Mac kennt.

Ein Problem des iPads sind nach meiner Erfahrung allerdings die Apps: Die iPad-Versionen sind oft abgespecktere Varianten ihrer Mac-Gegenstücke (sofern es sie überhaupt gibt).

Ob Apples neue Designsprache inklusive neuer Menübar das verbessert? Möglich wäre es, sofern es den Entwicklern mehr Freiräume gibt. Ob die sich die Mühe machen, steht allerdings in den Sternen, denn der Mac ist und bleibt flexibler und leistungsfähiger.

Mac: Das dynamische Duo Spotlight und Shortcuts

Was mir ansonsten noch aufgefallen ist: Die neuen Fähigkeiten von Spotlight auf dem Mac sahen spannend aus. Hier sollen sich in Zukunft zum Beispiel Funktionen der gerade aktiven App finden lassen. Hierzu muss man dann also nicht mehr in die Suche des Hilfemenüs wechseln.

In Kombination mit Shortcuts lassen sich offenbar zudem allerlei wiederkehrende Aktivitäten abbilden, wie zum Beispiel eine neue Erinnerung anzulegen, ohne dafür die Tastatur zu verlassen.

Die Zahl der unterstützten Intel-Macs hat Apple übrigens reduziert und außerdem verlauten lassen, dass macOS 26 „Tahoe“ für sie die letzte Version ist. Das nächste macOS wird nur noch Rechner mit Apples eigenen Chips unterstützen.

Viele kleine Neuerungen und Verbesserungen

Davon abgesehen war die Keynote letztlich eine Schau der zahlreichen kleinen Verbesserungen. In diesem Zusammenhang tauchte auch immer wieder „Apple Intelligence“ auf, Apples Vorstoß in die nicht mehr ganz so neue KI-Welt. 

Entwickler können beispielsweise die lokal vorhandenen KI-Modelle für ihre eigenen Apps nutzen. Das könnte interessante neue Features ermöglichen. Im Image Playground wird zudem ChatGPTs Bildfunktion integriert, die Apples eigener deutlich überlegen ist. Vielleicht wird diese App dadurch doch noch nützlich?

Die Telefon-App bekommt ein neues Layout, das vieles in einer Ansicht vereint, anstatt es über mehrere Tabs zu verteilen. Ein „Hold Assist“ soll bei Warteschleifen helfen: Man bekommt eine Nachricht, sobald man dran ist. Und sowohl Spam bei Anrufen als auch bei Textnachrichten soll weniger nervig werden.

Auf der Apple Watch gibt es künftig einen KI-gestützten Fitness-Coach namens „Workout Buddy“. Der verlautbart anfeuernde Fakten und soll so die Motivation hochhalten. 

Visual Intelligence kannst du nach Dingen fragen, die du gerade auf dem Screen siehst.

Spiele bekommen eine eigene App.

Eine neue Batterieoption soll deren Laufzeit verlängern.

Und visionOS erhält Widgets, die du witzerigerweise im Raum verteilen kannst. Denke an eine Uhr an der Wand oder die Steuerung für Apple Music auf deinem Schreibtisch. Ein witziges Feature für alle, die sich dieses sündhaft teure Gerät geleistet haben. 

Schlusswort

Natürlich werden wir uns noch intensiver mit den Details beschäftigen und das sowohl hier auf der Website als auch in der nächsten gedruckten Ausgabe der MacLife. Dort erklären wir dir dann ganz genau, was auf dich zukommt und wie du es nutzen kannst.

Was war dein Highlight der Keynote? Oder gab es keines?

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Für Leute mit Sehbeeinträchtigungen absolut furchtbar. Ich will John Ive wieder zurück.

Da stimme ich dir dazu

Nachdem ich hier aufgrund meiner zunehmend kritischen Einstellung zu Apples jetzigen Zustand schon wiederholt als Troll bezeichnet wurde, verzichte ich auf jegliche Kritik an der WWDC 25.
Ich habe nach zig versenkten Euros für ständig neue erforderliche Hardware meine Kenntnisstand erweitert.
Danke Apple.

Gefällt mir auf den ersten Blick nicht besonders. Mal schauen wie es dann in der Praxis aussieht.

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