Die Europäische Kommission hat sich die geplanten Verbesserungen beim Datentransfer zwischen iPhone und Android-Geräten auf die Fahnen geschrieben. Apple und Google arbeiten gemeinsam an einer Lösung, die es Nutzenden ermöglicht, während der Einrichtung eines neuen Geräts Daten vom jeweils anderen Smartphone-Betriebssystem zu übertragen. Nach Ansicht der EU-Kommission ist diese neue Funktion ein direktes Ergebnis des Digital Markets Act (DMA).
- Apple und Google entwickeln eine Lösung für einfachen Datentransfer zwischen iPhone und Android während der Geräteeinrichtung.
- Die EU-Kommission sieht dies als direktes Ergebnis des Digital Markets Act, der effektive Datenportabilität vorschreibt.
- Die Funktion wird weltweit verfügbar sein und unterstützt Kontakte, Nachrichten, Fotos, Passwörter und App-Daten.
EU sieht DMA als Treiber für bessere Datenportabilität
Die Europäische Kommission begrüßt die plattformübergreifende Lösung zur Datenportabilität ausdrücklich. Laut einer offiziellen Stellungnahme zeigt die Zusammenarbeit zwischen Apple und Google, wie der Digital Markets Act Vorteile für Nutzende und Entwickelnde bringt. Der DMA verpflichtet Dienste dazu, effektive Datenportabilität anzubieten, um eine Bindung an ein bestimmtes Betriebssystem zu vermeiden.
Die neue Lösung ermöglicht es, bei der Einrichtung eines neuen Geräts problemlos Daten vom iPhone auf Android und umgekehrt zu übertragen. Dabei werden zahlreiche Datentypen unterstützt: Kontakte, Kalendereinträge, Nachrichten, Fotos, Dokumente, WLAN-Netzwerke, Passwörter und sogar Daten von Drittanbieter-Apps. Die Übertragung funktioniert zudem kabellos – ein deutlicher Fortschritt gegenüber den bisherigen, eingeschränkten Transfermöglichkeiten.
Umfangreiche technische Zusammenarbeit erforderlich
Der Digital Markets Act (DMA) ist ein EU-Gesetz, das seit 2023 große Tech-Plattformen reguliert. Es soll verhindern, dass Unternehmen wie Apple, Google oder Meta ihre Marktmacht missbrauchen und Nutzende an ihre Ökosysteme binden. Der DMA verpflichtet diese sogenannten Gatekeeper unter anderem dazu, Interoperabilität mit anderen Diensten zu ermöglichen und Datenportabilität anzubieten.
Laut EU-Kommission waren für die Umsetzung beider neuer Funktionen – neben dem Datentransfer wurde bereits zuvor eine vereinfachte eSIM-Übertragungslösung entwickelt – umfangreiche technische Arbeiten und intensive Gespräche mit der Kommission notwendig. Die Zusammenarbeit zwischen Apple und Google sei dabei von großer Bedeutung gewesen.
Gemeinsam vereinfachen die eSIM-Übertragung und die plattformübergreifende Datenportabilität das Wechseln zwischen iPhone und Android-Smartphones erheblich. Diese verbesserte Datenportabilität über Plattformen hinweg bietet mehr Wahlfreiheit für Nutzende, fördert den Wettbewerb und schafft stärkere Anreize für Innovationen. Die Kommission betont, dass Nutzende in der Lage sein sollten, ein neues Smartphone aufgrund innovativer Funktionen auszuwählen – nicht aufgrund der Frage, wo ihre Daten gespeichert sind.
Weltweite Verfügbarkeit geplant
Apple und Google testen die neue Smartphone-Wechsellösung derzeit. Google hat die Funktion bereits in einem Android Canary Build implementiert, während Apple sie voraussichtlich in einem zukünftigen Update auf iOS 26 integrieren wird. Unterstützt werden unter anderem die Übertragung von Kontakten, Nachrichten, Fotos, Dokumenten, WLAN-Netzwerken, Passwörtern und Informationen aus Drittanbieter-Apps.
Obwohl Apple und Google die vereinfachte Wechselfunktion aufgrund der DMA-Anforderungen implementieren, wird die Funktionalität weltweit verfügbar sein und nicht nur in Europa. Dies ist eine gute Nachricht für alle Nutzenden, die zwischen den beiden großen Smartphone-Ökosystemen wechseln möchten.
Hintergrund: Kritik am Digital Markets Act
Die Europäische Kommission hebt die Erfolge des DMA hervor, nachdem Apple Anfang des Jahres eine Studie in Auftrag gegeben hatte, die zu dem Schluss kam, dass der Digital Markets Act die App Store-Preise für Verbrauchende nicht gesenkt hat. Apple erklärte damals, der DMA habe seine Versprechen nicht eingelöst und lediglich weniger Sicherheit, weniger Datenschutz und eine schlechtere Erfahrung für Verbrauchende in Europa gebracht.
Mit der Betonung der neuen Datentransfer-Funktionen versucht die EU-Kommission nun offenbar, konkrete positive Beispiele für die Auswirkungen des DMA zu präsentieren. Die vereinfachte Datenübertragung zwischen iPhone und Android könnte tatsächlich ein Bereich sein, in dem die Regulierung zu spürbaren Verbesserungen für Nutzende führt.








