- Apple rechnet mit 900 Millionen Dollar Zusatzkosten durch US-Zölle im Juni-Quartal
- Mehr als die Hälfte der US-iPhones kommen bereits aus Indien
- Andere Apple-Produkte werden hauptsächlich in Vietnam gefertigt
Apples Strategie gegen die Zoll-Belastung
Tim Cook hat in der jüngsten Quartalsbilanz einen detaillierten Einblick gegeben, wie Apple mit den neuen US-Zöllen umgeht. Die Auswirkungen im März-Quartal waren noch begrenzt, da das Unternehmen seine Lieferkette und Lagerbestände optimieren konnte. Für das Juni-Quartal rechnet Apple jedoch mit zusätzlichen Kosten von etwa 900 Millionen US-Dollar durch die Zölle.
Produktion in Indien und Vietnam
Um die Zoll-Belastung zu minimieren, verlagert Apple einen Großteil seiner iPhone-Produktion für den US-Markt nach Indien. Bereits jetzt stammt mehr als die Hälfte der in den USA verkauften iPhones aus indischer Fertigung. Andere Produkte wie Macs, iPads, AirPods und die Apple Watch kommen größtenteils aus Vietnam.
Eine globale Lieferkette beschreibt den gesamten Prozess der Herstellung und Lieferung eines Produkts - von den Rohstoffen bis zum fertigen Gerät. Sie umfasst verschiedene Zulieferer, Produktionsstandorte und Transportwege in unterschiedlichen Ländern. Durch geschickte Verteilung auf mehrere Standorte können Unternehmen Risiken wie Handelskonflikte oder lokale Krisen abfedern.
Ausblick auf künftige Entwicklungen
Cook betonte, dass das operative Team von Apple „einen unglaublichen Job bei der Optimierung der Lieferkette und der Lagerbestände“ geleistet habe. Diese Optimierungen will Apple auch in Zukunft fortführen. Besonders im Fokus steht dabei die Section-232-Untersuchung zu Halbleitern, deren Ausgang noch unklar ist und die weitere Auswirkungen auf Apple haben könnte.
Die 20-prozentigen Zölle, die Trump Anfang des Jahres einführte, belasten Apple bereits jetzt erheblich. Viele Apple-Produkte sind zwar von den 125-prozentigen Vergeltungszöllen ausgenommen, einige Zubehörprodukte unterliegen jedoch den vollen 145 Prozent Zöllen.
Apples Handlungsoptionen
Das Unternehmen hat verschiedene Möglichkeiten, auf die Zoll-Situation zu reagieren. Neben der verstärkten Produktion in Indien könnte Apple:
- Die Kosten teilweise selbst tragen
- Mit Zulieferern über günstigere Preise verhandeln
- Die Preise für bestimmte Produkte anpassen
- Weitere Produktionsstandorte erschließen
Die kommenden Monate werden zeigen, welche dieser Optionen Apple verstärkt nutzen wird. Viel wird auch davon abhängen, ob es dem Unternehmen gelingt, wie in der Vergangenheit Ausnahmeregelungen für seine Produkte zu erwirken.
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