Gesetz zuvorgekommen

Apple Watch und Mac mini verlieren „klimaneutral"-Label – EU-Gesetze und Gerichtsurteile zwingen zum Verzicht

Neue EU-Gesetze und ein deutsches Gerichtsurteil zwingen Apple dazu, die Klimaneutral-Werbung für Apple Watch und Mac mini einzustellen.

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Apple Watch und Mac mini werden nicht mehr als „klimaneutral“ beworben – und das hat gute Gründe. Die Änderung in der Vermarktung bedeutet jedoch nicht, dass das Unternehmen von seinen Umweltzielen abrückt.

Quickread: Auf einen Blick
  • Apple bewirbt Apple Watch und Mac mini nicht mehr als klimaneutral, obwohl sich an der Umweltstrategie nichts geändert hat.
  • Eine neue EU-Verordnung ab 2026 und ein deutsches Gerichtsurteil verbieten solche Werbeaussagen.
  • Apple hält weiterhin an seinem Ziel fest, bis 2030 klimaneutral zu werden und hat bereits 60 Prozent der Emissionen reduziert.

Rechtliche Hürden stoppen Klimaneutral-Werbung

Die Entscheidung, die Begriffe „klimaneutral“ oder „CO₂-neutral“ nicht mehr zu verwenden, basiert auf verschiedenen rechtlichen Entwicklungen. Eine neue EU-Verordnung, die im September 2026 in Kraft tritt, verbietet Unternehmen die Verwendung solcher Begriffe in Verpackungen, Werbung und auf Produktseiten. Apple reagiert bereits jetzt auf diese kommenden Bestimmungen.

Zusätzlich entschied ein deutsches Gericht in Frankfurt im August, dass Apple die Apple Watch nicht mehr als klimaneutral bewerben darf. Umweltschützer der Deutschen Umwelthilfe warfen dem Konzern „Greenwashing“ vor und argumentierten, die Klimaneutralitäts-Behauptungen seien irreführend.

Kritik an Apples CO₂-Kompensationsstrategie

Die Kritik richtet sich hauptsächlich gegen Apples Ansatz der CO₂-Kompensation. Das Unternehmen reduziert seine Emissionen um etwa 80 Prozent und gleicht den Rest durch Klimaschutzprojekte aus. Dazu gehört beispielsweise die Zusammenarbeit mit Forestal Apepu zur Entwicklung schnell wachsender Eukalyptuswälder in Paraguay.

CO₂-Kompensation

CO₂-Kompensation bedeutet, dass Unternehmen ihre unvermeidbaren Treibhausgasemissionen durch Klimaschutzprojekte ausgleichen. Dabei investieren sie in Projekte wie Aufforstung oder erneuerbare Energien, die CO₂ aus der Atmosphäre entfernen oder Emissionen vermeiden. Kritiker bemängeln jedoch, dass manche Kompensationsprojekte wie Monokulturen die Biodiversität schädigen können.

Umweltschützer bemängeln jedoch, dass solche Monokulturen die Biodiversität schädigen und einen hohen Wasserverbrauch haben können. Außerdem läuft ein Großteil der Pachtverträge für Apples Waldprojekte 2029 aus, wodurch die Zukunft dieser Kompensationsmaßnahmen ungewiss wird.

Apple hält an Umweltzielen fest

Trotz der veränderten Kommunikation bleibt Apple seinen Klimazielen treu. Das Unternehmen arbeitet weiterhin an seinem „Apple 2030“-Plan, der Klimaneutralität über die gesamte Geschäftstätigkeit bis 2030 vorsieht. Die Apple Watch Series 10 und der neueste Mac mini mit M4-Chip gelten intern vermutlich weiterhin als klimaneutral.

Sarah Chandler, Apples Vizepräsidentin für Umweltthemen, betonte gegenüber Fast Company, dass die Änderung nicht das Ergebnis nachlassender Umweltbemühungen sei. Apple entfernte das Label weltweit, um Verwirrung bei Kunden zu vermeiden und sich auf kommende Gesetze vorzubereiten.

Fortschritte bei Emissionsreduzierung

Apple kann durchaus Erfolge vorweisen: Das Unternehmen hat seine globalen Treibhausgasemissionen seit 2015 um mehr als 60 Prozent reduziert. Im Jahr 2024 allein verhinderte Apple rund 41 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen. Bis 2030 soll eine Reduzierung um 75 Prozent erreicht werden, die restlichen 25 Prozent will das Unternehmen durch „hochwertige CO₂-Zertifikate“ ausgleichen.

Die Lieferkette nutzt mittlerweile 17,8 Gigawatt erneuerbare Energie – ein deutlicher Anstieg gegenüber den Vorjahren. Zudem verwendet Apple in seinen Produkten immer mehr recycelte Materialien: 99 Prozent der Seltenen Erden in allen Magneten und 99 Prozent des Kobalts in selbst entwickelten Batterien stammen aus recycelten Quellen.

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Das ist wieder einmal typisch EU, selber nichts auf die Reihe bringen, aber alle anderen Techkonzerne gänglen ( Tyranisieren). Wenn du die EU so weiter macht ( Kostumiertes Püppchen van der Leyen)geht es nur noch Talwärts.

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