EU ohne iPhone Mirroring

Apple sperrt iPhone Mirroring auch in macOS Tahoe für EU-Nutzer aus

Apple bestätigt auf der WWDC 2025, dass iPhone Mirroring auch in macOS Tahoe nicht in der EU verfügbar sein wird. Regulatorische Bedenken halten das praktische Feature weiterhin fern.

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Apple hat bei der diesjährigen Entwicklerkonferenz WWDC 2025 die nächste Generation seines Mac-Betriebssystems vorgestellt: macOS Tahoe 26. Doch während die meisten Nutzerinnen und Nutzer in aller Welt bereits die neuen Features ausprobieren können, bleibt ein wichtiges Feature für Anwenderinnen und Anwender in der Europäischen Union weiterhin unzugänglich.

Quickread: Auf einen Blick
  • iPhone Mirroring bleibt auch in macOS Tahoe für EU-Nutzer gesperrt, bestätigte Apple auf der WWDC 2025.
  • Als Grund nennt Apple die anhaltende regulatorische Unsicherheit durch EU-Bestimmungen.
  • Apple befürchtet, dass die EU-Kommission macOS als Gatekeeper-Plattform einstufen könnte.

iPhone Mirroring bleibt auch in macOS Tahoe für EU-Nutzerinnen und -Nutzer gesperrt

Apples iPhone Mirroring Feature – zu Deutsch „iPhone-Synchronisierung“ –, das bereits seit einem Jahr verfügbar ist, wird auch in der neuen macOS-Version Tahoe nicht in der Europäischen Union eingeführt. Dies bestätigte Apple während der WWDC 2025 gegenüber der französischen Tech-Website Numerama. Als Grund nannte das Unternehmen die anhaltende regulatorische Unsicherheit in der EU.

iPhone Mirroring ermöglicht es Nutzerinnen und Nutzern, ihr iPhone in einem Fenster auf dem Mac-Desktop zu bedienen – über eine drahtlose Verbindung. Man kann iPhone-Apps verwenden, Benachrichtigungen empfangen und vieles mehr direkt am Mac erledigen. Das Feature wurde ursprünglich mit macOS Sequoia im vergangenen Jahr eingeführt, kam aber nie in der EU an.

Regulatorische Bedenken als Hauptgrund

Obwohl Apple keine detaillierten Erklärungen abgab, scheint das Unternehmen zu befürchten, dass die Europäische Kommission es letztendlich dazu zwingen könnte, iPhone Mirroring auch für Windows-Systeme anzubieten oder sogar Android Mirroring auf dem Mac zu ermöglichen. Zusätzlich könnte Apples Angebot von iPhone Mirroring auf dem Mac dazu beitragen, dass die Europäische Kommission macOS als „Gatekeeper“-Plattform einstuft – ähnlich wie iOS und iPadOS. Dies würde das Betriebssystem strengeren Regeln in der Europäischen Union unterwerfen.

Digital Markets Act (DMA) erklärt!

Der Digital Markets Act ist ein EU-Gesetz, das große Tech-Unternehmen zu mehr Interoperabilität verpflichtet. Es soll verhindern, dass Unternehmen ihre Marktmacht missbrauchen und Konkurrenten benachteiligen. Apple sieht darin eine Bedrohung für Datenschutz und die nahtlose Integration seiner Geräte.

Apple gegen EU-Kommission: Berufung gegen Interoperabilitäts-Anforderungen

Die Sperre von iPhone Mirroring in der EU ist nur die Spitze des Eisbergs in einem größeren Rechtsstreit zwischen Apple und der Europäischen Kommission. Apple hat bereits Berufung gegen wichtige Teile des Digital Markets Act eingelegt, der das Unternehmen dazu verpflichten würde, bestimmte Features für Drittunternehmen zugänglich zu machen.

Besonders problematisch sieht Apple die Anforderungen zur Interoperabilität, die Drittunternehmen Zugang zu sensiblen Nutzerdaten gewähren könnten. In einer offiziellen Stellungnahme erklärte Apple, dass diese Regeln „datenhungrigen Unternehmen sensible Informationen“ in die Hände spielen würden, was „massive Datenschutz- und Sicherheitsrisiken für EU-Nutzer“ darstelle.

Mögliche Konsequenzen für EU-Nutzerinnen und -Nutzer

Falls Apple die Berufung verliert, stehen dem Unternehmen zwei Optionen offen: Entweder macht es alle seine Geräte-Features auch für Drittanbieter verfügbar – oder es beschränkt die eigenen Geräte in der EU auf die gleichen Features, die auch Drittanbietern über offene Standards zur Verfügung stehen.

Die zweite Option könnte bedeuten, dass EU-Nutzerinnen und -Nutzer nicht nur iPhone Mirroring verlieren, sondern auch andere exklusive Apple-Features wie AirDrop. Bereits jetzt sind Features wie iPhone Mirroring – eines der besten Features, die Apple im vergangenen Jahr angekündigt und tatsächlich ausgeliefert hat – über ein Jahr nach der Ankündigung immer noch nicht in der EU verfügbar.

macOS Tahoe bringt viele neue Features

Abseits der EU-Problematik bietet macOS Tahoe 26 zahlreiche neue Features und Verbesserungen. Das neue „Liquid Glass“-Design verleiht dem System ein moderneres, transluzentes Aussehen, während die Phone-App erstmals auch auf dem Mac verfügbar wird. Spotlight wurde grundlegend überarbeitet und bietet nun erweiterte Aktionen, die das Arbeiten am Mac effizienter machen sollen.

Weitere Neuerungen umfassen Live Activities in der Menüleiste, ein anpassbares Control Center, eine dedizierte Games-App und verbesserte Continuity-Features zwischen iPhone und Mac. Die Developer Beta ist bereits verfügbar, während die öffentliche Beta für Juli geplant ist. Die finale Version soll im September erscheinen.

Die Situation zeigt deutlich, wie regulatorische Unsicherheiten die Verfügbarkeit innovativer Features beeinträchtigen können. Während Apple weiterhin gegen die EU-Bestimmungen kämpft, bleiben Millionen von Nutzerinnen und Nutzern in Europa von praktischen Features ausgeschlossen, die anderswo längst zum Alltag gehören.

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Ich bin begeistert! Da der Preis für iPhones in der EU noch höher ist als in den USA (obwohl sie in China gefertigt werden) ;-) bin ich noch mehr begeistert!!!

Was hat der Kommentar denn jetzt mit dem Artikel zu tun? Leute gibts..

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