Als Reaktion auf Charlottesville

Apple Pay nicht mehr für rassistische Webshops verfügbar

Apple reagiert auf die Vorfälle in Charlottesville im US-Bundesstaat Virginia vergangene Woche, bei denen es im Zuge einer Demonstration Rechtsradikaler zu Krawallen und einer Toten kam und deaktiviert auf Webseiten mit rassistischen Inhalten seinen Bezahldienst Apple Pay. Die Webshops mit entsprechendem Merchandise verstoßen gegen Apples Richtlinien. Auch Tim Cook äußerte sich heute in einer Mitteilung.

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Die amerikanischen Nachrichten bestimmt aktuell so gut wie nur ein Thema, die Ausschreitungen in der Universitätsstadt Charlottesville bei einer Demonstration Rechtsradikaler und den Anschlag eines Zwanzigjährigen, der absichtlich in eine Gruppe von Gegendemonstranten fuhr und eine Frau damit tötete. Seitdem ist eine Debatte über Rechtsradikalismus und Rassismus in Amerika aufgeflammt und auch die Tech-Unternehmen des Silicon Valley reagieren. Am Montag wurde zunächst die Webseite des „Daily Stormer“ vom Provider deaktiviert, einer Nachrichten-Seite mit deutlich rechtsradikalen Inhalten. Google lehnte die Übertragung der Seite ebenfalls ab und auch andere Betreiber stellten ihre Dienstleistungen gegenüber der Seite und weiteren Portalen und Shops ein. 

Wie BuzzFeed berichtet, reagiert nun auch Apple und deaktivierte bei drei Webshops mit rechtsradikalen Merchandise seinen Bezahldienst Apple Pay. Die Seiten verstoßen gegen die Richtlinien von Apple, die die Verbreitung von Hass, Gewalt und Intoleranz aufgrund von Herkunft, Geschlecht, Alter, sexueller Orientierung oder Religion untersagen. Da Apple als Bezahldienst auf Webseiten bisher relativ wenig verbreitet ist, zum Bespiel im Vergleich zu PayPal, ist der Effekt der Sperrung eher gering. Allerdings geht auch PayPal immer wieder gegen Seiten mit rechtsradikalem Inhalt vor.

Apples Chef Tim Cook hat in einem Brief an seine Mitarbeiter erklärt, dass das was in Charlottesville passiert sei, keinen Platz in Amerika habe. Hass sei wie Krebs, der alles in seinem Weg zerstört. Er kündigte ebenfalls eine Spende von einer Million US-Dollar an das Southern Poverty Law Center an. Sollten Mitarbeiter ebenfalls spenden, verdoppelt Apple die entsprechende Summe.

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War ja klar, dass das der Weg sein wird, den die elektronischen Bezahldienste gehen. Erst anlocken, weil es ja "so einfach" ist. Und dann bestimmen, wo man damit bezahlen darf.

PayPal hat es ja vorgemacht, als Schüler noch nicht einmal mehr ihre Reise nach Kuba damit bezahlen konnten und das Geld vorerst weg war. Und als sie den Ticketverkauf einer kubanischen Künstlerin in Deutschland verhinderten. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Und WAS in Zukunft rassistisch und rechtsradikal ist (linksradikale Seiten dürfen offenbar weiter bezahlt werden?), das bestimmen dann ja die Bezahldienste selber. Ein weiteres, sehr sehr gutes Argument für "Bares ist Wahres".

Mimimi

Klar, Bares ist schon wichtig und manchmal die bessere Wahl, ABER jeder geschäftsmann/frau kan selber entscheiden, mit wem er Geschäfte machen will und mit wem nicht. Wenn Apple-Pay keine Geschäfte mit Rassisten machen will, ist das deren gutes Recht und sie dürfen auch entscheiden, wen sie als radikal oder rassistisch ansehen. Jede Vereinigung kann ja auf ihrer Web-Seite ihre Kontonummer veröffentlichen oder mit der Sammelbüchse spazieren gehen.

@mr m: Ich vermute, das war das Intelligenteste, was von Ihnen seit langer Zeit kam... Leider...

@g.felten: Ja, natürlich. Aber wenn man z.B. von ApplePay/PayPal etc. abhängig ist/wäre, dann hätte ICH als Kunde eben nicht mehr die freie Wahl, mit wem ich Geschäfte mache. Weil jemand anderes mir das vorschreibt. Darum ging es mir.

Das ist richtig. Abhängig sein von diesen Diensten wäre fatal. Daher bin ich gegen jede Bestrebung Bargeld, abzuschaffen.

Um mit ApplePay zu bezahlen brauch man ohnehin eine Kreditkarte.

Somit ist man wohl kaum abhängig von einen solchen Bezahldienst, sondern hat wohl auch noch die Möglichkeit mit der Kreditkarte zu bezahlen.

In Deutschland dürfte ApplePay ohnehin nicht sehr verbreitet sein, da dies hierzulande nicht offiziell gestartet ist. Man kann dies in Deutschland und Österreich nur mit einer ausländischen Kreditkarte nutzen und müsste auch ein wenig tricksen um ApplePay zu aktivieren.
Also warum überhaupt die Aufregung.

Im übrigen wird es auch einige Unternehmen geben die keine Kreditkarten oder ApplePay akzeptieren.
Die Finanzdienstleistung wie ApplePay schließen ein Vertrag mit den Shop-Betreibern. Wenn dieser die Vertragsbedingungen nicht einhält ist es das gute Recht die Dienstleistungen einzustellen.

Kreditkarte oder ApplePay sind keine offizielles Zahlungsmittel somit können wir als Verbrauch auch nicht verlangen mit Kreditkarte bzw. ApplePay bezahlen zu wollen, dies ist die Entscheidung jedes Unternehmen ob er neben den Bargeld weitere Zahlungsmöglichkeiten anbietet möchte. Dazu muss das Finanzdienstleister auch noch gewillt sein mit diesen Unternehmen zusammen zu arbeiten.

Wirklich so harmlos, wie manche darzustellen bzw. abzutun versuchen, oder doch eher Machtmissbrauch vom feinsten? Wenn eine Webseite oder Organisation gegen das geltende Recht und Gesetz verstößt, dann soll dies gefälligst von der Justiz behandelt werden, ansonsten darf da jeder bezahlen wie und womit er möchte. Stellt euch einmal vor, Kreditkarteninstitute würden uns vorschreiben, was wir mit der Kreditkarten bezahlen dürfen und was nicht, oder Banken entscheiden plötzlich, wohin bzw. an wen wir unser Geld überweisen dürfen und an wen nicht - was ist das bitte für eine freie Gesellschaft, wenn nicht mehr die Judikative entscheidet, was rechtens ist, sondern irgendwelche globalen Unternehmen per eigenmächtiger Selbstjustiz..

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