Daumenschrauben angezogen

Apple setzt Entwickler unter Druck: Sagt Nutzern, dass ihr sie aufzeichnet, oder fliegt aus dem App Store

Apple setzt Entwickler unter Druck: Sagt Nutzern, dass ihr sie aufzeichnet, oder fliegt aus dem App Store. Apple dreht weiter an der Privatsphäre-Schraube. Medienberichten zufolge soll Apple eine latente Drohung ausgesprochen haben, die mit der Entfernung von Apps aus dem App Store enden könnte. Die Reaktion fußt offenbar auf einem Enthüllungsbericht, dass Anbieter wie Expedia, Hollister oder Hotels.com in Ihren Apps die Bildschirmeingaben der Benutzer speichert und auswertet, ohne diese vorher darüber zu informieren.

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In unserer heutigen Zeit ist naturgemäß der Aufschrei zunächst groß. Wichtig ist aber eine genaue Analyse der Situation und, dass auch Konsequenzen folgen.

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Apple droht Entwicklern mit App-Store-Ausschluss

Nun bestätigte ein Sprecher des iPhone-Herstellers aus Cupertino gegenüber TechCrunch, dass App-Anbieter mit Repressalien rechnen müssen, wenn Sie nicht handeln. Apples Vorgabe lautet: Entweder ihr informiert die Nutzer, dass ihr Sie aufzeichnet, oder eure App fliegt aus dem App Store.

Die Anbieter würden gegen die Richtlinien verstoßen, in denen es heißt, dass die Zustimmung der Nutzer eingeholt werden muss, und außerdem sichtbar gemacht, dass sie und/oder der Bildschirminhalt aufgezeichnet wird.

Was war passiert?

TechCrunch selbst hatte in einem Enthüllungsbeitrag dargelegt, dass Apps von Expedia, Hotels.com und anderen die Eingaben der Nutzer ungefragt aufzeichnen. Sie setzen auf Analysesoftware von einem Drittanbieter, der eigene Mechanismen zur Aufzeichnung vorsieht.

Die Nutzer wurden darüber weder informiert, noch gibt es entsprechende Hinweise in den Geschäftsbedingungen der Apps.

Wenn Sie eine App verwenden, könnte der Entwickler versuchen wollen zu verstehen, warum Sie manche Funktionen häufiger nutzen als andere
Wenn Sie eine App verwenden, könnte der Entwickler versuchen wollen zu verstehen, warum Sie manche Funktionen häufiger nutzen als andere (Bild: Rahul Chakraborty)

Kommentar: Normale Mechanismen zur QA

Was überhaupt nicht geht, ist, dass Nutzer ungefragt aufgezeichnet werden. Erinnern Sie sich an manche Hotline-Anrufe, an denen eine Bandansage Sie informierte, dass die Gespräche zum Zwecke der Auswertung aufgezeichnet würden, es sei denn, Sie wünschen dies nicht. Auch so etwas hat man „früher“ ohne Ihre Zustimmung getan.

Darüber hinaus ist die Aufzeichnung und Auswertung von Benutzereingaben ein normales Werkzeug in der QA oder auch Qualitätssicherung. Ich selbst habe diese und andere Methoden an der Hochschule während meines Studiums kennen gelernt und auch angewendet. Mit dem Unterschied, dass wir „Probanden“ vorher gefragt haben und sowohl Ihre Nutzung von Apps oder Webseiten mit einer Kamera aufzeichneten als auch ihre Eingaben mit der Tastatur und Maus mit besonderer Software. Mit Transkripten wurde dann das Verhalten ausgewertet. Anhand der Erkenntnisse der eigenen Beobachtung wurde zudem ein abschließendes Interview geführt, und weitere Fragen gestellt. Am Ende war das Ziel, die App oder Webseite zu optimieren. Warum wird ein Suchfeld in der Seitenleiste kaum genutzt, ein anderes am Kopf der Seite aber schon? Wieso kommt eine Navigation besser zur Geltung als eine andere?

Auch die angesprochenen Firmen versuchen vermutlich mit kleinen Änderungen ihrer Apps „die Benutzerführung zu optimieren“. So würde man das im Marketing vermutlich ausdrücken. Am Ende geht es für Firmen wie Expedia und Co. aber darum, mehr Reisen und Hotels zu verkaufen. Ganz so, wie Süßigkeiten im Kassenbereich immer auf Kinderhöhe platziert werden und andere Maßnahmen. Ist das verwerflich? Das muss am Ende jeder für sich entscheiden.

Mit Sicherheit wollten die Unternehmen Sie nicht ausspähen, sondern tatsächlich nur QA betreiben. Es ist aber gut und richtig, dass Apple nun einfordert, dass Sie und ich in Zukunft über derlei Prozesse vorab aufgeklärt werden und auch ablehnen können.

Übrigens: So etwas kann Ihnen auch auf Webseiten passieren. Es gibt Erweiterungen für Google Analytics oder Matomo (früher Piwik), mit denen ebenfalls Benutzereingaben in Form von Heatmaps und anderen aufgezeichnet werden. Ich würde drauf wetten, dass es Webseiten gibt, die auch das ungefragt tun, selbst in Zeiten der DSGVO.

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Natürlich wollten die Unternehmen nicht ausspähen. Wo denken Sie den hin? Alle diese Unternehmen verkörpern den korporativen Altruismus.

Die würde ich allesamt sofort rausschmeißen bis sie eine saubere App vorlegen!!

Die würde ich allesamt sofort rausschmeißen bis sie eine saubere App vorlegen!!

Die würde ich allesamt sofort rausschmeißen bis sie eine saubere App vorlegen!!

Die würde ich allesamt sofort rausschmeißen bis sie eine saubere App vorlegen!!

Die würde ich allesamt sofort rausschmeißen bis sie eine saubere App vorlegen!!

Ich habe das Gefühl, Schlumpf33 würde sie alle sofort rausschmeißen, bis sie eine neue App vorlegen...

Visagenkatalog und Handyzahlungsmittelbetreiber wissen schon längst wo ihr euch am Sack kratzt. Nur die Barzahler weigern sich noch dummdreist.

Ich würde sie auch rauswerfen bis die App sauber ist. Lol Spaß.
Auch wenn ich mich weit aus dem Fenster lehne sage ich das sowohl fast jede App bzw Programm als auch Firma und auspäht sogar unser Auto oder Elektrogeräte sofern es um Smart Home geht.
Was mich stört ist oftmals diese Zwangszustimmung ohne diese die Apps nicht nutzbar sind im Grunde räumt es nur eine Illusion der Wahl ein.

lautet - einfach nicht benutzen.
Ohne den Krempel ging es vorher auch. Und gar nicht mal so unbequem. Dieser Eindruck wird auch nur untergejubelt.

Ich habe meine EXPEDIA und HOTELS-Apps sofort gelöscht !!

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