Film: Dub Echoes

Beat / Was waren für dich die bewegendsten Momente der Dreharbeiten?

Bruno Natal / Lee Perry zu treffen war sicherlich der tollste Moment. Nicht nur, weil er der größte noch lebende Dub-Künstler ist, sondern auch, weil er die letzte Person war, die wir interviewten. Wir hatten die Hoffnung schon fast aufgegeben, ihn zu treffen, auch wenn das den Film ungemein abgewertet hätte. Ich meine: Wie erklärst du es jemandem, dass du einen Film über Dub drehst und Perry ist nicht dabei? Aber dann kam er nach Brasilien und alles kam zusammen.

Die Saga, die uns Scientist, ein Schüler des legendären und leider viel zu jung ermordeten King Tubby, erzählte, hätte uns auch so einiges an Geschichten an die Hand gegeben. Leider erklärte er sich nachträglich doch nicht bereit dazu, das Filmmaterial freizugeben. Und so wird dieses Interview wohl kaum jemand zu sehen bekommen.

Beat / Die Dokumentation stellt auch die Frage, warum ausgerechnet auf Jamaica so viel tolle Musik produziert wurde. Bist du durch den Dreh einer Antwort näher gekommen?

Bruno Natal / Kein bisschen. Ich glaube aber, diese Produzenten machen einfach alles mit einer Menge Persönlichkeit. Sie versuchen erst gar nicht, mit ihrer Musik jemandem gefallen zu wollen – außer vielleicht sich selbst und, in gewisser Hinsicht, auch ihrem unmittelbaren Publikum. Diese Einstellung äußert sich in der Musik und lässt sie originell klingen.

von Tobias Fischer

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dieser Film verdient das Prädikat: sehenswert .... ohne Wenn und Aber!

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