Finanzsoftware: So verwalten Sie Ihr Geld am Mac

 

Steuern erledigen – privat und geschäftlich

2011 brachten die beiden führenden Hersteller von Steuerprogrammen aus der Windows-Welt erstmals auch Varianten für den Mac auf den Markt. Umgekehrt zog sich der Hersteller Hartwerk bereits 2005 aus der Weiterentwicklung seines Programms TaxUp zurück und bietet mit Steuer-Fuchs einen reinen Online-Dienst an, der erst dann bezahlt werden will, wenn Sie auch tatsächlich Daten an das Finanzamt übertragen wollen. Mit knapp 15 Euro für die Übermittlung des Steuerfalls per ELSTER-Verfahren ist das auch deutlich günstiger als die Software-Produkte. Dafür dürfen Siedann aber auch keine Probleme damit  haben, dass Ihre Daten auf dem Server des Anbieters lagern. Auch wenn Sie diese jederzeit in Form einer XMLDatei für die spätere Nutzung herunterladen und importieren können.

Sowohl die Steuersparerklärung der Akademischen Arbeitsgemeinschaft als auch die Steuerprogramme unter dem Label WISO (die bekannte Wirtschaftssendung aus dem ZDF) räumen in Vergleichstests von Windows-Programmen regelmäßig ab. Die Entwickler können Oberflächen bauen, und der Fachverstand in Sachen Steuern zahlt sich aus. Denn wenn Sie keine Belege vergessen haben, sind die Prognosen von Nachzahlungen oder Erstattungen nahezu Punktlandungen. WISO steuer:mac 2014 kostet 33,99 Euro und eignet sich für Angestellte, Freiberufler und alle Unternehmer gleichermaßen. Die Oberfläche wurde sehr gut an die Ästhetik des Mac angepasst, und Assistenten und Hinweise führen durch alle wesentlichen Dialoge. Umsätze bzw. Umsatzlisten lassen sich auch aus Homebanking-Programmen übernehmen, darunter Bank X und StarMoney. Die Steuerdaten werden per ELSTER-Schnittstelle an das Finanzamt übertragen. Neben der reinen Einkommensteuerklärung oder der Einnahmen-Überschuss-Abrechnung für Selbstständige übermitteln Sie mit dem Programm auch Gewerbesteuer- oder Umsatzsteuererklärungen und deren Voranmeldungen.

Einen nahezu identischen Funktionsumfang bietet die SteuerSparErklärung 2014 für 29,99 Euro. Das Bedienkonzept des Programms ist etwas anders, aber auch dort werden Sie Schritt für Schritt durch die Erfassung Ihrer Daten geführt. Gemeinsam mit WISO haben die Steuertipps nicht nur, dass Sie viele geldwerte Informationen erhalten, die auch Hinweise auf die Optimierung geben, sondern auch dass Sie Belege und Buchungen für das Folgejahr eingeben können, um sich in Form einer Prognose rechtzeitig darauf vorbereiten zu können, ob Sie mit einer Erstattung rechnen dürfen oder wie hoch Ihre Steuerschuld ist.

Grundsätzlich möchte jeder Hersteller Sie als Kunden über einen längeren Zeitraum an sich binden, deswegen ist der Datenaustausch zwischen den Anwendungen nicht immer reibungslos. Deswegen nutzen Sie gerade bei Steuerprogrammen die Option, sich eine Testversion von den Seiten der Hersteller auf Ihren Mac zu laden. Ihre Eingaben gehen nach dem Kauf der Vollversion nicht verloren, sodass Sie mit Ihren echten Daten ausprobieren können, welches Programm Ihnen am besten liegt.

Bankgeschäfte vom Schreibtisch aus

Auf dem Gebiet der Banking-Software für den Mac herrschte lange Zeit Ruhe. An dem Platzhirsch Bank X Home kam niemand so recht vorbei. Wer bei möglichst vielen Kreditinstituten ohne Schalterstunden auf sichere Art seine Geldgeschäfte erledigen wollte, dem boten sich kaum Alternativen. Für knapp 20 Euro erhalten Sie das bewährte Programm nach wie vor im App Store. Bank X ist eine durchaus gelungene, aber auch anspruchsvolle Mischung aus Buchhaltung und Banking-Programm. Um all seine Möglichkeiten zu nutzen, sollten Sie mit etwas Einarbeitungszeit rechnen.

Mit StarMoney für den Mac mischt seit einiger Zeit die unter Windows führende Banking-Software auch unter OS X mit. Der Funktionsumfang entspricht noch nicht dem der Windows-Variante. Wer sich also auf der Seite des Herstellers über die Möglichkeiten informieren möchte, sollte also genau lesen, ob sein Institut dabei ist und welche Geldgeschäfte er dort online erledigen kann. Vorbildlich ist die Einrichtung von Konten gelöst. Wenn Sie ein Online-Konto anlegen, tragen Sie dessen Bankleitzahl ein, und StarMoney führt Sie durch die nächsten Schritte, um die Bank online zu erreichen. Genauso einfach ist auch die Einrichtung von Konten, die Sie nur offline pflegen wollen, wie Bargeldbestände, oder von Banken, die von der Software schlicht nicht online erreicht werden können. Die Arbeit unter der frischen Oberfläche macht Spaß, selbst das Begleichen von Rechnungen kann so zum Vergnügen werden – zumindest fast.

Pecunia kostet keinen Cent und ist trotzdem eine vollwertige Software für das Banking. Es unterstützt wie die kommerziellen Programme den HBCI-Standard, also die sichere Verbindung mit dem Rechner des Kreditinstituts. Enthalten ist neben der Pflege von Online-Konten auch die Möglichkeit, Konten manuell zu pflegen und damit etwa Kassenbücher oder Kreditkartenkonten mit in den Finanzstatus aufzunehmen. Auch einfache grafische Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben ist integriert. Und wenn Umsätze vom Bankrechner abgeholt werden, lassen sich diese wie bei den kommerziellen Alternativen automatisiert kategorisieren.

Diese Termine müssen Sie kennen

Rot im Kalender müssen Sie sich stets den 31. Mai anstreichen. Dies ist der Termin für alle, die dazu verpflichtet sind, eine Einkommensteuererklärung abzuliefern. Dazu gehören etwa Arbeitnehmer, die einen oder mehrere Freibeträge haben eintragen lassen, oder Selbstständige und Freiberufler mit einem Einkommen über 8000 Euro als Lediger oder 16 000 Euro bei Verheirateten. Wenn Sie den Termin nicht schaffen, können Sie bis zu diesem Stichtag eine Bitte um Fristverlängerung stellen. Gründe können dafür gesundheitliche Probleme oder längere Auslandsaufenthalte sein. Musteranschreiben sind meist in den Steuerprogrammen enthalten. Stillschweigend verlängert sich die Frist dann meist bis zum 30. September. Bis zum 31. Dezember des Folgejahrs haben Sie Zeit, wenn die Steuererklärung nicht von Ihnen, sondern einem Steuerberater oder einer entsprechenden Einrichtung (Lohnsteuerhilfeverein) angefertigt wird. In besonderen und begründeten Einzelfällen kann das Finanzamt auch die Abgabefrist bis zum April des darauffolgenden Jahrs verlängern. Generell gelten diese Termine auch für alle anderen Steuerarten, wie zum Beispiel die Umsatzsteuer. Beachten Sie aber unbedingt den Grundsatz, dass Sie sich stets mit dem Finanzamt in Verbindung setzen sollten, wenn Sie mehr Zeit für die Erklärung benötigen. Denn wer Fristen einfach stillschweigend verstreichen lässt, kann fest damit rechnen, dass ihm Verzugszinsen und Gebühren in Rechnung gestellt werden.

Fazit

Privatanwender, die mit ihrem Mac ihre Finanzen verwalten möchten, haben die berühmte Qual der Wahl zwischen vielen leistungsstarken Programmen. Darunter auch Apps, die bereits die Grenze zu Buchhaltungsprogrammen berühren oder überschreiten, wie etwa Bank X. Insbesondere das Engagement der Hersteller von Steuerprogrammen ist lobenswert, denn damit besteht für die Pflege einer platzfressenden Windows-Partition noch weniger Grund.

Stephan Lamprecht

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Was ich vermisse in dem Artikel: MoneyMoney. Für mich ein geniales Stück Software. Vielleicht nicht so funktionsreich wie manche der besprochenen Apps. Aber gerade deshalb unglaublich Übersichtlich und einfach zu bedienen.

Wow, Ihr schafft es einen Bericht über Banking Software zu schreiben ohne Outbank nur im Geringstem zu erwähnen! Gratulation. Ich habe hier die höchste Kompatibilität zu Banken und eine sehr einbängliche Bedienung gefunden. Zudem finde ich Versionen für alle Apple Geräte.

Das aus meiner Sicht beste Finanzprodukt ist nach wie vor Wiso Mein Geld, was aber leider nicht für die Apple Platform existiert.

Mit Outbank kann man perfekt Konten verwalten (also Daten abfragen, Transaktionen tätigen etc.). Als "Verwaltungssoftware" würde ich das Ding bei Weitem nicht bezeichnen. Das Ding bietet keinerlei Auswertemöglichkeit. Man kann ein bißchen filtern, aber das war's auch schon. In der Hinsicht muss Outbank erst nochmal heftig nachlegen.

Also hab ich etwas überlesen, oder wird hier keine EInzige Software genannt?

Ja... am Besten auch mal die anderen Seiten lesen :-)

Oder Hibiscus Banking, geht auch sehr gut...

Mmmhh ja - ich finde auch so ein Artikel sollte ja einen Überblick über die Verfügbare Software auf dem Markt verschaffen und das tut er leider nicht.
Also, ich habe StarMoney & MoneyMoney beides wird nicht erwähnt - find ich schon komisch, da beide ebenfalls amtlich Lösungen sind.

Also letztendlich bin ich auch bei MoneyMoney hängengeblieben - da einfach und übersichtlich - gefällt mir von der Oberfläche und vor allem wird das Programm regelmäßig mit Updates versorgt und gepflegt.

Schade gibts nichts wirklich schlaues für uns Schweizer, da HBCI und deren Erweiterung bei uns nicht zum Einsatz kommt.

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