Hilfe, mein Mac ist weg: Von Diebstahl, Verlust und Vorsorge

Die Sicherung der Geräte

Welche Sicherungen bieten die Geräte selbst? Das neueste iPhone, das iPhone 5s, kann zwar auch noch nicht verhindern, dass Sie Ihr Gerät verlieren oder dass es geklaut wird, dafür wird es aber einem neuen, nicht rechtmäßigen Besitzer so schwer wie möglich gemacht, das iPhone für sich zu nutzen, und noch schwerer, an Ihre Daten heranzukommen. Konnten Sie Ihr Gerät bisher bereits mit einem Code sichern, ermöglicht das iPhone 5s mit der sogenannten Touch ID, Ihrem Fingerabdruck, nur eine rein theoretische Chance von 1:50.000, dass jemand mit einem ähnlichen Abdruck Ihr Gerät starten kann. Apple lässt zudem nur fünf Versuche zu, bevor Sie Ihren Code eingeben müssen, um es erneut mit dem Fingerabdruck zu probieren. Der Code kann über „Einstellungen > Allgemein > Code & Fingerabdruck“ durch einen langen, komplizierteren alphanumerischen Code ersetzt werden.

Als essenziell ist die Sicherung sowohl Ihrer stationären Macs als auch der iOS-Geräte mit der App „Mein iPhone suchen“ einzustufen. Aktivieren Sie die App auf iMac, MacBook, iPhone, iPad oder iPod, indem Sie in den iCloud-Einstellungen jeweils das entsprechende Feld anklicken. Solange Ihre Geräte fortan nicht ausgeschaltet sind, lassen sie sich orten. Auf einer Karte sehen Sie, wo genau sich die Geräte befinden. In der App können Sie jedes verzeichnete Gerät einen andauernden Ton abgeben lassen, es sperren oder sogar aus der Ferne löschen. Müssen Sie ein Gerät über Ihren Mac orten, gehen Sie einfach auf icloud.com/ find, verifizieren Sie sich mit Ihrer Apple-ID, und schon stehen Ihnen dieselben Möglichkeiten zur Verfügung.

Eine weitere außergewöhnlich gute Sicherung Ihres iMacs oder MacBooks stellen die Programme Hidden (15 US-Dollar/Jahr für ein Gerät) und Undercover (39 Euro/Gerät, einmalig) dar. Mit diesen erhalten Sie Informationen zum Ort, an dem der gestohlene Computer sich befindet, die installierte Kamera nimmt regelmäßig Bilder des davorsitzenden neuen Nutzers auf und sendet Ihnen diese per E-Mail. Ebenso erhalten Sie Screenshots, um sehen zu können, was der Dieb mit Ihrem Mac treibt. Gibt dieser E-Mail-Adressen oder Facebook- Login-Daten ein, erfahren Sie auch davon.

Doch es gibt noch andere innovative Ideen: Mit einer sogenannten StickNFind-Plakette (29,95 Euro), die Sie zum Beispiel an Ihr MacBook kleben, und einer dazugehörigen App lässt sich das so markierte Gerät per App-Radar innerhalb von 30 Metern orten. Noch beliebter ist der demnächst in Deutschland erhältliche und jetzt schon online bestellbare Tile, ein briefmarkengroßer Chip, den Sie ebenfalls an Ihrem Mac, iPhone oder iPad anbringen können. Ebenfalls per App und Radar wird hier nach verlorenen Geräten gesucht. Der Clou: Sie können auch andere Tile-Nutzer in Ihre Suche integrieren und so an mehreren Orten gleichzeitig suchen.

Geräte versichern

Zu guter Letzt lassen sich alle Geräte natürlich auch versichern. Bei Apple können Sie zu vielen Produkten einen AppleCare Protection Plan hinzu- buchen, der direkten Kontakt zu Apple-Experten, einen Vor-Ort-Service sowie einen weltweiten Hardware-Service vor Ort beinhaltet. Letzteres dürfte für Nutzer interessant sein, die viel auf Reisen sind. Die Geräte können mit dem Protection Plan kostenfrei in jedem beliebigen Apple-Store zur Reparatur gegeben werden. Für iOS-Geräte nennt sich ein ähnlicher Service AppleCare+.

Diese Versicherungen kosten für iPad und iPhone 99 Euro, für iPods 59 Euro, für ein MacBook Air oder ein 13-Zoll-MacBook 249 Euro, für 15-Zoll- MacBooks 349 Euro, für iMacs 179 Euro, für Mac minis 149 Euro, für Mac Pros 249 und für Apple- Displays 99 Euro. Aber Achtung: In Deutschland haben Käufer gemäß BGB ohnehin das Recht, innerhalb von zwei Jahren ab Übergang der Ware eine kostenlose Reparatur, einen kostenlosen Austausch, einen Rabatt oder eine Rückzahlung durch den Händler zu erhalten.

Versicherer wie Friendsurance bieten ebenfalls eine Zusatzversicherung an, die den Vorteil hat, dass Sie beispielsweise ein iPhone bis zu

24 Monate nach Kauf noch versichern können und obendrein das Gerät unter anderem gegen Diebstahl, Einbruch, Raub, Flüssigkeitsschäden, Bedienungsfehler und sogar Kurzschluss und Blitzschlag versichert haben. Die Kosten einer solchen Zusatzversicherung belaufen sich je nach Gerät und Versicherung auf 35 bis 130 Euro pro Jahr.

Da man heutzutage als Verbraucher relativ gut abgesichert ist und mit diversen Verträgen alle zwei Jahre zu günstigen Konditionen ein neues iPhone erhalten kann, sind Versicherungen prinzipiell eher für teure Geräte, die man über mehrere Jahre nutzt, empfehlenswert.

Sicherheitstechnik: Hinter Schloss und Riegel

Die Daten verschlüsseln, Backups erstellen und Informationen zu den Dieben Ihrer Geräte sammeln – das alles ist schön und gut. Wenn Sie es einfacher halten wollen, können Sie auch zu haptischen Mitteln greifen. Die Firma Kensington bietet seit Jahren immer neue und bessere Schlösser für Computer und iPads an. Mit dem SafeDome Secure bringen Sie einen Schließkopf an der kreisrunden Aussparung des iMac-Fußes an, den Sie mit einem Schloss und einem Kabel an schweren und sicheren Gegenständen befestigen können. Noch einen Schritt weiter geht der SafeStand for iMac, der dieselbe Abschließtechnologie verwendet, aber zusätzlich den iMac mittels einer kräftigen Halterung mit Ihrem Arbeitstisch verbindet. Dies – sollte man dazusagen – ist eine Dauerlösung.

Auch für Ihren Laptop bietet Kensington Sicherungen an. Die einfachste von ihnen hört auf den Namen ClickSafe Anywhere. Das Sicherheitsset beinhaltet zwei Schlösser – eines für zu Hause oder das Büro und eines für unterwegs – und verbindet Ihr Mac-Book mit einem Klick per Spezialkabel beispielsweise mit einem nicht verrückbaren Tisch.

Für die SecureBack genannte Schutzhülle für das iPad müssen Sie separat ein Schloss hinzukaufen, haben dann aber den gleichen Schutz wie mit ClickSafe Anywhere für den Laptop. Ein Zwei-Wege-Standfuß gibt Ihnen zudem die Möglichkeit, das iPad in zwei Arbeitspositionen zu bringen. Bei dem Folio SecureBack ist das Schloss mit dabei und gleichzeitig eine Hülle, die vor Kratzern schützt und ebenfalls zwei Aufstellmöglichkeiten bietet. All diese Lösungen mögen auf einige Nutzer panisch wirken, sind aber in bestimmten Situationen und Umgebungen leider notwendig.

Sollten Sie Angst haben, dass Ihr Equipment durch äußere Einflüsse Schaden nimmt und Daten auf diese Weise verloren gehen, sind die Produkte der Firma Booq eine Überlegung wert. Das Complete Protection Kit (34,95 Euro) schützt Ihr iPhone 5/5s oder 5c vorne mit einem festen Displayschutz aus Sicherheitsglas und hinten mit einer dünnen Hülle aus Polycarbonat.

Für den Transport von iOS-Geräten und MacBooks sind die äußerst robusten Rucksäcke und Taschen von Booq geeignet. Der Boa Shift (149,95 Euro) sieht von außen zwar kompakt aus, bietet innen aber eine Menge Platz und diverse kleine und große Taschen, um iPhone, iPad und MacBook zu verstauen. Gleiches lässt sich über die Tasche Cobra Courier (225 Euro) sagen, in deren Innerem Sie eine herausnehmbare, gepolsterte Extra-Tasche für ein 15-Zoll-MacBook finden. Ohne diese Hülle passt ein 17-Zoll-MacBook hinein. Genau wie die Cobra Courier verfügt auch die Messenger-Tasche Boa nerve (149,95 Euro) über wasserabweisendes 1680-Denier-Ballistic-Nylon. Die wirkliche Innovation bei der Boa nerve ist jedoch eine magnetische Schnalle am Schultergurt, mit der Sie die Länge des Gurtes schnell und wesentlich leichter als bisher verändern können. Gut gepolstert sind alle drei Modelle, sodass jeglicher Datenträger darin absolut sicher aufbewahrt ist.

Eine praktische Irreführung jedes Diebes können Sie in Form des BookBook Travel Journals (99,99 US-Dollar) der Firma Twelve South erwerben. Die iPad-Tasche sieht nicht nur schick wie ein altes Lederbuch aus, sie bietet im Inneren auch diverse kleine Taschen und Halterungen für Zubehör. Neben der stoßfesten Sicherheit, die Sie mit dem Travel Journal erhalten, ist diese Tasche auch hervorragend geeignet, um potenzielle Diebe durch den authentisch wie ein altes Buch aussehenden Mantel in die Irre zu führen.

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Bei dem Bild musste ich direkt an euren Artikel über peinliche Stock Photos denken ;)

Nein, das war t3n:
http://t3n.de/news/stock-images-motive-518156/

"Die Angst davor ist gross." Bisschen dick aufgetragen, oder?

Nun, es kann jeder nur für sich sprechen - und wenn dir noch nie was passiert ist, kannst du dich glücklich schätzen.
Mir ist schon mal bei einem Einbruch mein Rechner geklaut worden und auch einen Datenverlust durch defekte Festplatte habe ich schon mitgemacht. Auch Kollegen und Freunde hat es schon mehr oder weniger schlimm getroffen.
Und ja, ich habe Angst, dass mir das wieder passiert. Darum läuft jetzt auch täglich ein Time-Machine-Backup vom Rechner und meine Kunden-Daten liegen auf einem NAS-Raid, welches zusätzlich dezentral gebackupt wird.
Man muss nicht paranoid sein, aber der Verlust von Kundendaten kann für ein Unternehmen einen erheblichen Schaden - finanziell wie image-technisch darstellen.

Aber er trägt eine Krawatte! Der hat Stil.

Eine der wichtigste Maßnahme wurde leider übersehen.
Das setzen des Firmware Passworts unterbindet den Festplatten Austausch und macht die neueren Mac somit unbrauchbar. Dieses Passwort kann laut Apple auch nicht einfach resetet werden (z.B. durch das entfernen der EFI Batterie).
Zusammen mit einer Loginscreen-Nachricht, die dem Finder/Dieb klar macht das er es nicht weiterverkaufen kann(evtl. mit Adresse). Stehen die Chancen besser das Macbook wieder zu bekommen.

Darf ich eure Käsefüße lecken?

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Richtig, aber wer setzt ein Firmware-Passwort? Die aller meisten wohl nicht, da die Funktion ziemlich verstekt im System ist und es auch keine Hinweise darauf z.B. bei der Installation gibt.

Ein Dieb dürfte daher in den meisten Fällen trotz installierter Schutzsoftware also leichtes Spiel haben, wenn er einfach ein Installationsmedium bootet, anschließend die Festplatte/SSD inkl. Partitionen komplett löscht und letztlich Mac OS neu installiert.

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