Warum in die Ferne schweifen ...

Einige nützliche Detailverbesserungen finden sich schließlich bei genauerer Betrachtung von EyeTV 3.0. Zeichnete die TV-Software schon immer aus, dass alle Bedienelemente kompakt zusammengefasst waren, so hat sich elgato in der aktuellen Version weiter bemüht, eine Vielzahl von Fenstern für verschiedene Funktionen zu vermeiden – das große Vorbild iTunes immer im Hinterkopf. Der Schnitt-Editor beispielsweise ist nun nicht nur einfacher zu handhaben, er wird auch direkt über dem Fernsehfenster eingeblendet, so dass man dieses zum Bearbeiten des TV-Materials nicht mehr verlassen muss.

Noch deutlicher zeigen sich die Verbesserungen bei der Handhabung der grundlegenden Steuerelemente. Konnte es früher bei der Bedienung von EyeTV mit Maus und Tastatur mitunter stören, zum Starten und Stoppen des Programms aus dem TV-Fenster zur Steuerung wechseln zu müssen, so hat sich diese Kritik bei Version 3 erledigt. Wiederum an iTunes angelehnt, erscheinen die grundlegenden Steuerelemente als Overlay-Menü direkt im TV-Fenster, wenn man mit dem Mauszeiger darüber fährt. Hier war man allerdings äußerst sparsam: Der Knopf zum Start einer Aufnahme dürfte in einem kommenden Update ruhig auch über das TV-Fenster zugänglich sein.

Weiterhin bietet EyeTV 3 ein vollständig neues On-Screen-Menü, das mit seinem Vorgänger nicht zu vergleichen ist. Das aktuelle Menü legt sich halbtransparent über das TV-Fenster und bietet eine durchdachte Strukturierung. Auf der oberste Ebene finden sich mit den Einträgen „Details“ (zum laufenden Programm), „Filmarchiv“, „Sender“ und „EPG“ alle Elemente, um zum Beispiel mit der Apple Remote auf die wichtigen Funktionen von EyeTV zuzugreifen.

Geteiltes Leid ...

Bereits seit Version 2.5 kennt EyeTV die Wi-fi-Access-Funktion, um mit iPod touch oder iPhone per WLAN auf eine EyeTV-Bibliothek zuzugreifen. Eine Funktion, die in Version 3 weiter ausgebaut wurde. Entsprechend umfangreicher sind die Optionen im Bereich „Sharing“ der EyeTV-Einstellungen geworden. Hier lässt sich nun unter anderem einstellen, in welcher Auflösung und für welches Gerät EyeTV-Aufnahmen automatisch exportiert werden sollen, um über WLAN darauf zuzugreifen.

Die automatische Exportfunktion lässt sich auch deaktivieren, um sie über die Listenansicht im Programmfenster nur auf ausgewählte Aufnahmen anzuwenden. Wir testeten den drahtlosen Zugriff mit einem iPod touch, was problemlos klappte. Zudem kann der Zugriff nun auch mit einem Passwort geschützt werden. Neben einer verbesserten Wifi-Access-Funktion bietet EyeTV 3 die Möglichkeit, Bibliotheken für andere Computer in einem lokalen Netzwerk freizugeben, wobei man natürlich auch hier sofort an das große Apple-Programm mit dem blauen Notensymbol denken muss.

Fazit

EyeTV wurde um viele gute Funktionen erweitert, die allein den Versionssprung rechtfertigen. Unter Mac OS X 10.5 lässt sich im Vergleich zur Vorgängerversion bemerken, dass auch Veränderungen unter der Haube stattgefunden haben, was sich in einer gesteigerten Geschwindigkeit des Programms äußert.

Im Detail könnte das neue Bedienkonzept mit kommenden Updates allerdings noch verbessert werden. Allen neuen Anwendern muss EyeTV auch mit Version 3 wärmstens ans Herz gelegt werden, wenn es um TV am Mac geht. Lohnt sich das kostenpflichtige Update für EyeTV-2-Besitzer? Wir sind der Ansicht, ja. Wer meint, die neuen Funktionen kaum zu benötigen und mit der bisherigen Performance des Programms voll zufrieden ist, muss natürlich abwägen.

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