WireTap Pro

So manches Mix-Tape ist nicht professionell im Studio entstanden, sonder ganz einfach auf dem Wohnzimmerteppich, mit einem Mikro in der Hand und vor einem bei voller Lautstärke tönenden Fernseher sitzend. Ein besonderes Erlebnis waren die Tapes mit überraschenden Stargästen, meist erwachseneMitbewohner, die den (Roland) Kaiser mit einem zackigen „Fernseher aus!“unterbrachen.Die modernen Mediaplayer von RealOne, Microsoft und Apple sind nichtmit einem Aufnahme-Knopf ausgestattet, aber eine Audio-Aufzeichnung ist

Von   Uhr

dennoch möglich – und dank moderner Software ist dafür noch nicht einmal ein

Mikrofon notwendig. WireTap Mit WireTap Pro hat Ambrosia ein Programm im Angebot, das sich nicht an einen bestimmten Player heftet, sondern alles aufzeichnet, was die Audio-Ausgänge verlässt. Da dies intern geschieht, unterscheidet sich die Aufzeichnung

nicht vom Original, erst beim Exportieren in Formate wie AAC oder MP3 treten

dann Qualitätseinbußen auf. Zwar hat all dies mit dem Eingangs erwähnten Beispiel

nicht mehr allzu viel gemein, aber ein Problem bleibt: unerwartet auftretende

akustische Signale. Programme wie iChat oder Mail können auch Töne

abspielen, sofern dies in den Einstellungen so festgelegt wurde, und so ungewollt

auf die Aufnahme gelangen.Nach dem Programmstart zeigt Wire-

Tap Pro seine äußerst einfach gestaltete Aufnahmekonsole, die außerdem

noch eine Pause- und Stop-Taste besitzt. Die Software kann als Audio-Quelle das

interne Mikrofon oder das Mac-Audio-System verwenden. Optional verwendbar

ist ein Equalizer, der die Qualität der Aufnahme durch seine verschiedenen

Regler noch einmal verbessern kann. Aufnahme Bevor eine Aufnahme gestartet wird,

sollte durchaus einmal ein Blick in die Optionen geworfen werden. Dort kann

bestimmt werden, dass WireTap Pro nach der Aufnahme automatisch stumme Stellen

am Anfang und Ende der Aufnahme löscht. Stille ist gerade bei Aufnahmen

aus dem Internet ein relativer Begriff, schließlich kann es im Hintergrund immer

noch leicht rauschen. Daher kann eine Grenze bestimmt werden, ab der WireTap

Pro davon ausgehen soll, dass sich nichts Akustisches mehr tut. Da die Aufnahmetaste

manuell angeklickt wird, ist Stille am Anfang und Ende fast unvermeidlich.

Gespeichert wird standardmäßig als AIFF. Damit lassen sich die Dateien gut nachbearbeiten,und es tritt auch kein Qualitätsverlust auf. Nun kann man beispielsweise

von iTunes aus dieser Datei eine MP3-Datei erstellen lassen oder WireTap Pro gleich anweisen, für alle zukünftigen Aufnahmen das MP3- oder AAC-Format zu verwenden. Neben der manuellen Aufnahme können

Aufnahmezeiten festgelegt werden, zu denen WireTap die Aufzeichnung

automatisch startet. Sinnvoll ist dies vor allem bei Internet-Radiosendungen.

Genauso kann natürlich auch Internet-TV aufgezeichnet werden, nur ist WireTap

nicht in der Lage, das Videobild aufzuzeichnen – dafür hat Ambrosia Software

schließlich SnapX in die Welt gesetzt.

 Fazit

WireTap hat einen großen Konkurrenten, und der heißt Audio Hijack.

Letzterer hat den großen Vorteil, dass er nur die Aufnahme eines bestimmten

Programms aufnehmen kann und somit überraschende Geräusche fast völlig

ausgeschlossen sind. In der Qualität der Aufnahmen nehmen sich die beiden

Anwendungen nichts, auch wenn es wünschenswert wäre, etwas Ahnliches

für Videos zu bekommen – Ambrosias Anwendung für diesen Zweck ist schließlich

in erster Linie „nur“ ein Programm für Bildschirmschnappschüsse.

Als Audio-Aufnahmeprogramm ist WireTap Pro durch sein „Alles aufnehmen“-

Prinzip Audio Hijack unterlegen: Daerscheint es fast schon etwas seltsam,

dass Ambrosia den Audio-Hijack-Nutzern ein Upgrade auf WireTap anbietet.

Matthias Jaap

Testergebnis
ProduktnameWireTap Pro
Preis19 US-Dollar
Webseitewww.ambrosiasw.com
Systemvoraussetzungenkeine
Bewertung
2,7befriedigend

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