Surfen wo, wann und wie viel man will

Mobiles DSL für den Mac

Der Trend zur mobilen Gesellschaft wächst – doch unterwegs einen Internetzugang mit DSL-Geschwindigkeit aufzubauen, hört sich noch immer nach (teurer) Zukunftsmusik an. Dabei gibt es von MoobiCent bereits für 40 Euro im Monat eine mobile Flatrate.

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Für viele Menschen spielt Mobilität im Berufs- und im Privatleben eine wichtige Rolle. Dabei müsste man eigentlich überall einen Internetzugang haben, denn das MacBook (Pro) ist immer mit dabei. Davon, schnell im Internet ohne Limit zu surfen, träumen auch viele, denen aus technischen Gründen der DSL-Anschluss zu Hause bisher versagt blieb. Hierzu bietet seit April die Marke MoobiCent (www.moobicent.de) für rund 40 Euro im Monat eine „mobileDSL Flatrate“ an. Eine PCExpress-Karte oder eine per USB anzuschließende Box stellt dabei kinderleicht die Verbindung zur Außenwelt her.

Verbindung, Kosten und Vertragslaufzeit

Der Vertrag für die Nutzung der Flatrate wird mit dem Victorvox-Vertreiber RadiCens abgeschlossen, genutzt aber wird das sehr gut ausgebaute Mobilfunknetz von Vodafone Deutschland. Das hat leider auch eine Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten zur Folge. Doch Vodafone hat auch Vorteile: In den meisten Ballungsgebieten ist der Internetzugang mit dem Übertragungsverfahren HSDPA (High Speed Downlink Packet Access) und einer Geschwindigkeit von bis zu 3,6 Mbit/s möglich. Erst wenn kein HSDPA zur Verfügung steht, nutzt die Software automatisch das langsamere UMTS oder EDGE oder im Notfall das an eine analoge Leitung erinnernde GPRS. Zusätzlich zu den monatlichen Gebühren ist außerdem eine einmalige Anschlussgebühr von rund 25 Euro und die Hardware mit 99 Euro zu zahlen.

Hard- und Software

Die mitgelieferte Hardware besteht wahlweise aus einem kleinen, per USB an jeden Rechner anzuschließenden Kästchen (Huawei-E220). Oder man nutzt die am MacBook Pro einzusetzende PCExpress-Karte (inklusive PCMCIA-Adapter für ältere Modelle). Nachteil der Hardware ist jedoch, dass sie die Akkubetriebszeit verkürzt. In unserem Test mit einem MacBook Pro wurden so aus zweieinhalb bis drei Stunden gerade einmal eineinhalb Stunden Akkubetrieb. Zum Glück sind Steckdosen in den meisten Zügen inzwischen Standard. Schnell ging die Installation: CD einlegen, installieren (ab Mac OS 10.3) und das Vodafone-Icon zur Hardware-Erkennung einfach anklicken. Die Internetverbindung nun wie bei einem normalen Modem aufbauen – schon ist man nach einer kurzen Verbindungszeit von zwei bis fünf Sekunden „drinnen“. Ein wenig ärgerlich, aber für die Sicherheit unerlässlich ist, dass man nach jedem Neuanschluss der Hardware die PIN-Nummer der SIM-Karte eingeben muss.

Surfkomfort

So ausgestattet ging es im Zug – in einem nicht Mobilfunk-verstärkten Abteil — von Berlin nach Hamburg. Tatsächlich war bis etwa 20 Minuten hinter Berlin-Hauptbahnhof die Verbindung wie beim 3000er DSL-Anschluss: Die Download-Raten pendelten und hatten teilweise um die 1,4 Mbit/s, es gab jedoch keinerlei Paketverluste. Erst nach einer halben Stunde verlangsamte sich die Verbindung merklich, viermal riss sie sogar auf der Strecke ganz ab. GPRS ist eben doch sehr langsam und mit Verlusten behaftet. Kurz vor Hamburg aber konnte wieder normal gesurft werden – die Werte waren hier vergleichbar mit Berlin. Im Hotel mussten wir so nicht einmal auf einen Hotspot achten und waren doch immer im Netz.

Nutzung als Router oder im Ausland

So schön die Idee auch wäre, mit der MoobiCent-Flatrate auch anderen Mitbewohnern Zugang zum Internet zu verschaffen, laut AGB ist diese Nutzungsart verboten. Grund: Es würden bei dauerhafter Nutzung zu viele Mobilfunkzellen blockiert. Auch für international Roaming bedarf es einer gesonderten Vereinbarung, wie aus den AGB hervorgeht.

WWAN-Update NICHT installieren!

Achtung! Wenn man das von Apple in der Softwareaktualisierung angebotene WWAN-Update installiert, überschreibt Mac OS X damit die für die europäische Internetnutzung notwendigen Informationen. Deshalb dieses Update unbedingt ignorieren, wenn man in Deutschland das Wireless Wide Area Network (WWAN) nutzen möchte!

Fazit

Komfort kostet Geld und mit 40 Euro im Monat ist MoobiCent nicht eben günstig. Wer aber auf einen schnellen Internetzugang überall unterwegs wert legt oder auf der Suche nach eine DSL-schnellen Anbindung in damit nicht ausgestatteten Gegenden ist, sei zum MoobiCent-Angebot geraten. In Ballungsgebieten ist das Vodafone-Mobilfunknetz gut ausgebaut und bietet den schnellen HSDPA-Zugang mit maximal 3,6 Mbit/s. Vor dem 24 Monate bindenden Vertragsschluss sollte man allerdings die Verfügbarkeit der Netze bei sich zu Hause prüfen (siehe www.vodafone.de/hilfe-support/netz-uebertragung-netzabdeckung/108099.html). Vorteil ist, dass man dann nie mehr auf Hotspots achten muss und auch mal am See gemütlich seine Arbeit erledigen kann.

Testergebnis
ProduktnameMoobiCent mobileDSL flat
HerstellerRadiCens GmbH
PreisEinmalig 24,95 Euro Anschluss, 99 Euro für Hardware, monatlich 39,95 Euro Flatrate-Gebühr
Webseitewww.moobicent.de
Pro
  • in Ballungsgebieten sehr schnell und zuverlässig
Contra
  • mit 40 Euro/Monat etwas teuer
Systemvoraussetzungennicht ausschlaggebend
Bewertung
1,9gut

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