Aqara Video Doorbell G4: Videotürklingel mit HomeKit ausprobiert
Die smarte Türklingel von Aqara ist zweigeteilt. Das Außenmodul beherbergt einen gut sichtbaren Klingelknopf sowie eine Kamera mit 1080p-Auflösung, PIR-Bewegungssensor und Infrarot für die Nachtsicht. Du kannst es für eine dauerhafte Stromversorgung an den Klingeldraht anschließen oder per Batterien (sechs AA-Batterien sind im Lieferumfang enthalten und sollen bis zu vier Monate halten) betreiben. Beides ist auch möglich, dann dienen die Batterien als Backup, falls einmal der Strom ausfällt.
Im Haus muss der Klingel-Repeater per USB-C dauerhaft am Strom (Netzteil nicht mitgeliefert) hängen. Er empfängt das Videobild aus maximal fünf Metern Entfernung und reicht es an den Smarthome-Hub (HomePod oder Apple TV) weiter. Mit diesem Trick umgeht Aqara eine Richtlinie von HomeKit Secure Video, die besagt, dass die Kamera dauerhaft mit Strom versorgt sein muss. Außerdem dient der Klingel-Repeater natürlich als Türgong. Praktisch: Der Klingel-Repeater ist mit einem microSD-Kartenslot für Karten bis zu 512 Gigabyte ausgestattet, sodass das Videomaterial rund um die Uhr gut geschützt im Haus lokal aufgezeichnet werden kann.
Funktionen in der Home-App
In der Home-App hast du jederzeit Zugriff auf das Live-Video. Achte daher schon bei der Montage auf die Privatsphäre deiner Mitmenschen. Per Zwei-Wege-Audio kannst du mit Personen vor der Haustür sprechen – auch wenn du gar nicht zu Hause bist. Sinnvoll, um etwa dem Lieferdienst mitzuteilen, wo das Paket abgestellt werden kann. Apropos: Die Home-App ist durchaus in der Lage, zwischen Dingen wie Personen, Tieren, Fahrzeugen oder eben auch Paketen zu unterscheiden und dich daraufhin per Push-Nachricht zu informieren. Leider ist die Aqara G4 durch ihren sehr breiten, aber wenig hohen Blickwinkel nicht in der Lage, Dinge, die vor der Tür auf dem Boden liegen (zum Beispiel Pakete) zu sehen. Personen hingegen erkennt die Home-App zuverlässig und kann zur Identifizierung auf Daten aus der Foto-Mediathek zugreifen – alles lokal natürlich. Hast du also Menschen auf deinen Fotos getagt, kann dir die Home-App sagen, wer um Einlass bittet.
Ohnehin sind die Einstellmöglichkeiten der Mitteilungen sehr umfassend und sämtliche Geräte im Haushalt können einbezogen werden. So kannst du beispielsweise HomePods ebenfalls einen Türgong abspielen und das Videobild auf einem Apple TV anzeigen lassen, sobald es an der Tür klingelt. In den Aufnahmeeinstellungen legst du fest, ob das Videobild nur gestreamt, oder ob der Clip auch gespeichert werden soll. Aktivitätszonen grenzen den Bereich ein, in dem Bewegungen erkannt werden.
Die Aqara-App
Wie so oft bietet die Hersteller-eigene App einige Funktionen mehr. Angefangen bei individuellen Klingeltönen bis zu einem Stimmverzerrer, der dich klingen lässt wie ein alter Mann, ein Roboter oder ein Clown, wenn du mit deinem Gast vor der Tür sprichst. Zudem offeriert auch die Aqara-App die Möglichkeit, alle Videoaufnahmen (begrenzt auf sechs Sekunden) für sieben Tage in der Cloud abzulegen – kostenlos, allerdings auf den Servern von Aqara. Doch damit nicht genug: Dank Automationen, die auf den Bewegungssensor oder andere Sensoren des Herstellers zugreifen, wird die Aqara G4 zu einer Alarmanlage. Zur Wahrung der Privatsphäre anderer kannst du im Videobild Bereiche schwärzen, die dann im Livebild und in den Aufzeichnungen sowohl in der Aqara- als auch in der Home-App ausgeblendet sind.
Video- und Audioqualität
Egal, welche App du einsetzt, die Videoqualität der Aqara G4 ist für den Preis angemessen, wenngleich nicht herausragend. Je weniger Licht zur Verfügung steht, umso matschiger wird das Bild. Mit der Schwarz-Weiß-Nachtsicht sind Personen nur sehr schwer zu erkennen. Die Audioqualität ist ausreichend für kurze Gespräche, kann aber bei schlechter Verbindung zu Verzögerungen führen.
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