Flexibilität, nicht Preis zählt

Darum produziert Apple nicht mehr in den USA

"Designed in California, made in China" - aufgrund der Kritik an den Arbeitsbedingungen bei Foxconn kommt die Frage auf, weshalb Apple nicht in den USA produzieren lässt. Doch Apple hat außer den Kosten noch einen weiteren guten Grund, die Produktion in China zu lassen.

Von   Uhr

Die New York Times hat darüber einen längeren Artikel veröffentlicht, in dem auch nicht unerwähnt bleibt, wer sonst noch bei Foxconn produzieren lässt (u.a. Amazon, Dell, HP und Motorola). Die Komponenten werden ebenfalls größtenteils in China gefertigt, die Wünsche der Kunden innerhalb von Stunden erfüllt.

Der Hauptgrund für die Verlagerung der Produktion war für Tim Cook die Fähigkeit der chinesischen Fabriken, die Produktion schnell herauf- und herunterzufahren. Keine US-Fabrik schafft dies in einem ähnlichen Tempo und diese Skalierfähigkeit war für Apple so wichtig, die eigene Fabrik aufzugeben. Werden mehr Arbeiter benötigt, können diese in 24 Stunden schnell angestellt werden. Notfalls werden diese dann auch mitten in der Nacht aufgeweckt, wenn eine Lieferung ankommt, was Foxconn allerdings bestreitet. Als Steve Jobs kurzfristig die Entscheidung traf, beim ersten iPhone statt Plastik Glas einzusetzen, konnten dies Apples Partner in China schnell umsetzen.

Würde das iPhone komplett in den USA gebaut werden, würden die Produktionskosten um bis zu 65 US-Dollar steigen. Dies könnte Apple angesichts der hohen Margen verkraften, aber es gibt dann immer noch das Problem genug qualifizierte Arbeiter in möglichst kurzer Zeit zu finden, die dann auch noch ähnlich flexibel sind. Wenn dann einige Komponenten doch in China gefertigt werden, kommen auch noch lange Transportwege hinzu.

Für den US-Arbeitsmarkt ist das eine schlechte Nachricht, denn die Aussicht, die Produktion zurückzuholen, ist gering. Zwar schafft Apple auch in den USA Jobs, aber eben nicht massenweise in der Produktion. Immerhin eine Komponente ist aber doch "Made in USA": Der Apple A5.

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"Würde das iPhone komplett in den USA gebaut werden, würden die Produktionskosten um bis zu 65 US-Dollar steigen"

Wenn man den Text richtig durchliest, und ihn auch richtig zusammenfasst - nicht nur in 28 Zeilen, findet man heraus, dass eindeutige gesagt wird, dass die 65 USD ein nicht haltbarer, theoretischer Wert sind. Aber eure Schlagzeilenaussage ködert die Dummschwätzer. Gut gemacht Maclife.

Ganz zu schweigen davon, wie viel Apple wohl an einem iPhone verdient... Würde man in den USA Produzieren, dann würden 65 USD eher ein Tropfen auf dem heißen Stein sein. Apple würde viel weniger verdienen und darum geht es doch allen großen Unternehmen. Aber darüber wundern, dass die eigenen Geräte in China kopiert werden.

Wenn Du den Artikel richtig gelesen hättest würdest Du nicht so ein Müll reden.

1. Kann man den Artikel eindeutig entnehmen, dass es Apple nicht um die Mehrkosten in höhe von 65 Dollar geht. Viel mehr an das nicht vorhanden sein von Fachpersonal.

2. Hatte Steve Jobs und Barack Obama in den letzte großen Treffen mit allen großen IT Größen hierüber gesprochen dieses wieder in die USA zurück zu holen.

Ein großteil des Job Nachlasses wird hier auch eingehen um dieses zu ermöglichen. Apple liegt sehr viel daran dieses wieder zurück zuholen nur Apple wird dieses nicht alleine schaffen...

Das würde ich gerne noch miterleben, aber glaube mir, das wird nie passieren... Apple braucht Profit und wird niemals die Produktion der iPhones und iPads in die Staaten holen. Das ist viel zu unwirtschalftlich! Zumal alle Komponenten dann auch noch importiert werden müssten und Fachleute ausgebildet werden müssen. Noch mehr Kosten... Damit der Profit pro Gerät gleich bleibt, müsste Apple die Preise drastisch erhöhen, was wiederum die Kunden nicht freuen wird.

Was ist denn hier los? Kritische Kommentare werden einfach gelöscht oder was?

Maclife, ihr könnt euch euer Abo in die Haare schmieren, ernsthaft. Sowas lese ich dann auch noch regelmäßig. Das war's dann wohl.

Und tschüss. So jemanden wie Dich braucht keiner hier!

Und warum bist du dann noch da?

Man redet immer nur über die Kosten. Ob aber nach unserem Verständnis für menschliche Umstände, die Bedingungen in China höllisch sein müssen, ist nicht von Relevanz. Oder? Wenn Menschen teilweise wie Sklaven gehalten werden ist das kein ehrlicher Vergleich.

Würde nicht jeder CEO zum Milliardär, wäre auch mehr Spielraum um in heimischen Gefilden zu produzieren.

Das Fehlen von Fachkräften ist eine Folge davon, dass es keine Ausbildung gibt, da es keine Produktion gibt.
Oftmals ist doch die Klage über den Mangel an Arbeitskräften, nur die Ausrede um ausgebildete Kräfte aus sozial schwachen Gebieten auszunutzen.

Es geht nur um die Kohle! Das können sie doch ruhig zugeben.

Oh, hier sind die Durchblickprofis von eigenen Gnaden versammelt. Da weiß man genau, warum es keine Fachkräfte gibt (anstatt mal in den hiesigen Schulen die vollkommen unterbelichteten Gestalten in ihre erbärmlichen Socken zu stellen), man redet davon, das in China die Sklaverei immer noch vorhanden ist (war aber nie dort um sich selbst ein Bild zu machen, hörensagen reicht ja), ein anderer beschwert sich das sein unqualifiziertes und ehrverletzendes dogmatisch-polemisches Gestammel als „kritischer Kommentar“ — zu recht — gelöscht wurde, und schiebt tatsächlich letztlich alles aufs Geld, so wie man bei allem einfach mal so von sich auf andere schließt. Das ist ganz einfach. Da geht's nämlich auch immer nur um's Geld. Aber die Welt ist nicht so einfach wie sie in den Artikeln der Journalisten erscheint.

Ich wollte in San Francisco auf einem MacWorld-Expo-Messestand mal eine Glühbirne auswechseln. Ich brauchte dazu nichts weiter als einen Stuhl, denn die Lampe hing nicht sehr hoch. Ich durfte *nicht* auf den Stuhl steigen und das defekte Leuchtmittel gegen ein anderes austauschen. Dazu musste ein gewerkschaftlich autorisierter Monteur, mit einem zweiten Kollegen, der die Leuchtmittel-Auswechsel-Baustelle sicherte, herangezogen werden, was in etwa summa summarum 64$ gekostet hätte; Wenn die beiden den Zeit gehabt hätten, die waren nämlich anderweitig beschäftigt. In vier Tagen vielleicht, aber da war die Messe leider schon rum. Das Leuchtmittel blieb die Messe über dunkel. Es hat sich keiner getraut die Lampe zu berühren. Die Strafe wäre höher als die Standkosten gewesen.

Ich kann sehr gut verstehen, warum Apple in Asien herstellen lässt.

Endlich mal ein brauchbarer Kommentar - ich hatte schon fast den Glauben verloren.

Danke - eine Erholung nach all dem Schwachsinn, der hier von den selbsternannten Wirtschaftsgrössen und Totaldurchblickern verzapft wird !

Das mit der Glühbirne ist sicherlich nicht gut. Ein Extremfall. Aber das Regelungen, gewerkschaftliche Präsenz und Arbeitsschutz, Grundpfeiler unserer Gesellschaft sind, wollen wir mal nicht vergessen. Klar, dass in China Arbeitskräfte anders springen, wenn sich keiner um deren Rechte kümmert. Stichwort Kinderarbeit. Wie passt sowas dazu.

Nein, das ist kein Extremfall. So sieht das nach den Gesetzen aus. Hätte nun der Standbesitzer einen Stromschlag bekommen, hätte der Messebetreiber dafür haften müssen. Und da dieser nicht weiss wie intelligent der Standbesitzer ist, geht der Messebetreiber natürlich kein Risiko ein - verständlich.

Aber so ist das nunmal. Einerseits wollen wir komplett abgesichert sein und für alles Personal wollen, andererseits gibt es natürlich auch die Schattenseite.

Andersrum natürlich genauso, weniger Sicherheit und humane Arbeitsbedinungen für den Mitarbeiter, weniger Kosten für uns.

Tschuldige, habe gerade den Beitrag weiter unten gesehen:

"Ich durfte nicht auf den Stuhl steigen, weil ich damit einem gewerkschaftlich organisierten Arbeiter die Arbeit weggenommen hätte, sagte mir der Arbeiter."

Demnach haut mein Beitrag nun nicht ganz so hin.

Jaja, die USA - Land der Gewerkschaften - ist klar.
Versteh mich nicht falsch, ich will nicht anzweifeln dass das so abgelaufen ist - aber ich bin mir auch sicher dass im Kapitalisten-Staat USA Gewerkschaften in den meisten Bereichen nicht existent sind oder ein Schattendasein führen. Was Arbeitsrechte angeht ist die USA ein Entwicklungsland, sorry.

„Was Arbeitsrechte angeht ist die USA ein Entwicklungsland, sorry.“ Sorry?

„Als erste US-Gewerkschaft wurde die National Labor Union (NLU) am 20. August 1866 in Baltimore gegründet.“ Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Gewerkschaft#USA

So viel zum Thema „Entwicklungsland“. Deutsche Gewerkschaften sind gerade mal 20 Jahre früher dabei gewesen. Nach meiner unmaßgeblichen Meinung sind Gewerkschaften für viele Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen hierzulande verantwortlich. Aber besonders der Punkt „Selbsterkenntnis“ ist bei Mitglieder einer Gewerkschaft schlecht ausgebildet. Gewerkschaften haben in Deutschland den Arbeitsschutz so weit getrieben, dass der Markt für Leiharbeiter in Deutschland explodiert ist. Das ist genau das entgegengesetzte Ergebnis als das was die Gewerkschaften eigentlich wollten.

Meine rote Seele schämt sich für das, was Gewerkschaften ihren Mitgliedern im Namen des Arbeitsrechtes antun.

Wir als Konsumenten verlangen von Produkten immer neue Geschwindigkeits- und Feature-Rekorde und maximale Flexibilität von den Herstellern, wollen dabei aber unsere eigene Komfortzone nicht verlassen. Wie enttäuscht waren den die Konsumenten, als das iPhone 5 „nur“ ein iPhone 4S war. Die wollten mehr! Und sie wollten es sofort! Das ist scheinheilig, denn unsere eigene Leistungsbereitschaft lässt solche Produktzyklen nicht zu. Die der Chinesen schon.

Das alles ist genau so scheinheilig wie immer größere sportliche Leistungen zu verlangen, ab gleichzeitig Doping zu verurteilen. Und wir verurteilen Doping natürlich vom Sofa aus, denn die, die selber Sport treiben, wissen was im Profisport unmenschliches geleistet wird um den handelsüblichen Fernsehkonsumenten bei Laune zu halten. Und auch mit welchen Mitteln das geschieht.

Und genau das ist es was in dem Artikel beschrieben wird. Apple (und andere) wollen in der Heimat produzieren lassen. Aber mit den lokalen Vorstellungen von Arbeitsschutz sind Produkte und Produktzyklen wie wir alle (ja, auch Du!) sie verlangen nicht möglich. Aber alles das erfährt man nur wenn man den Artikel liest, und nicht aus dem Rückenmark heraus einfach mal so kommentiert …

Kann ich nur Unterstützen.

Da würde ich aber sehr vorsichtig sein. Die Gewerkschaften in den USA sind mächtige Organisationen, die die Arbeitswelt fest im Griff haben. Und sie sind in vielen Branchen vertreten. Wehe dem Arbeitgeber, der sich versucht über die Gewerkschaften hinwegsetzten will - das bekommt ihnen nicht gut. Wo Du Recht hast, in vielen kleinen und mittleren Betrieben wird alles getan die Gewerkschaften rauszuhalten. Bis hin zu sofortigen Kündigung, wenn das Wort Gewerkschaft nur in den Mund genommen wird. Aber dort, wo sie bereits drin sind, haben die eine sehr gewichtige Stimme

Siehs doch mal so: Vielleicht durftest Du auch nur deshalb nicht auf den Stuhl steigen dass Du da nicht runterfällst, Dir einen Arm brichst und dann den Betreiber auf 10 Mio Dollar verklagst - ich vermute eher bei sowas die Hintergründe als bei Gewerkschaften und mangelnde Flexibilität bei den Arbeitsverträgen. Lass Dir doch mal von einem Amerikanischen Arbeiter mit 2-3 Jobs erzählen dass er zu unflexibel. Du redest hier davon dass niemand der sich hier kritisch äußert die Verhältnisse in China sie selbst gesehen hat.
Kannst Du wirklich, mal abgesehen von Deiner Erfahrung auf der Expo die in den USA beurteilen?

Da fehlt ein ist - Mist

Ich durfte nicht auf den Stuhl steigen, weil ich damit einem gewerkschaftlich organisierten Arbeiter die Arbeit weggenommen hätte, sagte mir der Arbeiter. Und das Anwälte daraus einen 10.000.000$-Schadenersatzfall machen können, ist möglicherweise nichtTeil der Lösung, sondern Teil des Problems.

Im Übrigen hat nicht jeder Amerikaner 2 oder 3 Jobs. Nun, ich kenne weniger als 1.000 Amerikaner, was natürlich keine repräsentative Gruppe ist. Aber welche Gruppe ist das schon? Es geht im Übrigen nicht darum, ob eine einzelne Person flexibel ist, sondern u. a. darum:

„The company’s analysts had forecast it would take as long as nine months to find that many qualified engineers in the United States.

In China, it took 15 days.“

Ein anderer Punkt ist das, was dem New Yorker Unternehmen Corning passiert. Die *können* gar nicht in USA produzieren, deren Kunden sitzen in Asien. Der Transport dauert viel zu lange und ist dabei noch zu kostenintensiv

Im übrigen bin ich nicht glücklich mit den Zuständen, aber wir werden hier noch viel Unglücklicher, wenn wir nicht anfangen umzudenken …

Wir sollten aber anfangen umzudenken. Ich meine nicht wir, sondern die USA. Je mehr ein Land Arbeitsplätze nach Außen verlagert, desto weniger Wertschöpfung verbleibt im Land und desto anfälliger wird es bei Krisensituationen. Nicht umsonst stehen beispielsweise die Britten mit dem Rücken zur Wand: sie haben einen Großteil ihrer Industrie abgeschafft und haben sich auf den Finanzsektor spezialisiert. Wenn der jetzt einbricht - wer soll dann im Land Werte generieren. Deutschland hat, auf der anderen Seite, eine hoch entwickelte Industrie und steht trotz Kreise immer noch sehr gut da.

Wenn die Amerikaner nicht anfangen umzudenken, werden sie es sehr schwer haben gegen die Chinesen zu bestehen, die zunehmend mehr industrielle Wertschöpfung in ihrem Land vereinen.

Rechnet doch einfach mal 30Mio verkaufte Iphones pro Jahr x 65 Dollar. Die meisten Firmen würden für 1Dollar/Iphone (30Mio gewinn pro Jahr in China bleiben).

Und trotzdem würde Apple an jedem Gerät immer noch eine satte Marge machen.

@Gast | 23.01.2012 - 09:26 Uhr::

Danke :)

"... notfalls werden diese dann auch mitten in der Nacht aufgeweckt..." Herzlichen Glückwunsch! Zustände wie bei uns vor 150 Jahren.

Falsch: Zustände wie bei uns in 50 Jahren.

“I’m not worried about the country’s long-term future,” Mr. Jobs told Mr. Obama, according to one observer. “This country is insanely great. What I’m worried about is that we don’t talk enough about solutions.”

Aus dem verlinkten NYT-Artikel

Anderswo stand das sie nachts aufgeweckt wurden und innerhalb von 30 Minuten eine 12 Stundenschicht eingerichtet wurde. Man stelle sich vor die sind erst vor 1-2 Stunden ins Bett gekommen. Traurige Zustände. Aber hier in den Kommentaren wird nur über Glühbirnen in den USA und die Dummheit anderer User polemisiert. Ich kann nur raten in den Spiegel zu schauen.

eher in fünf Jahren ich hab ähnliches mehrfach in Deutschland erlebt, und da ging es nicht um Geld sondern um die Profilierungssucht eines Vorgesetzten.
ich hab dort gekündigt .

Mir ist es immer noch ein Rätsel, wie es sein kann, dass in China qualifiziertere Mitarbeiter geben soll, als in den USA ?

Und zum Thema Produktionskosten
Der Grundgedanke eines jeden Unternehmens zu wirtschaften ist Gewinnmaximierung.
d.h. wenn Apple 65$ Mehrkosten hat, bedeutet das 65$ * (sagen wir mal ca.) 40 mio iPhones = round about 2.600.000.000 (Mrd) $ mehr Kosten und das heißt soviel weniger Gewinn

Dafür hätte Apple allerdings wieder 70$ mehr für ein iPhone verlangt.

Nun eine andere Rechnung! Stellt man die komplette Fertigung inklusive Komponenten wieder im eigenen Land her.

So entfallen schon mal die hohen Transportkosten. Des weiteren bin ich bei der Entwicklung meiner Produkte wieder direkt an der Produktion und bin so unschlagbar flexibel und kann besser auf Änderung reagieren.

Zudem kommt es der Kaufkraft im eigenen Land zu Gute, da wieder mehr Leute in Arbeit sind kann ich mehr verkaufen.

Es wird in dem Artikel klar ausgedrückt, dass Apple auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen verzichtet (siehe mitten in der Nacht aufgeweckt) und das dann als flexible Arbeitsbereitschaft darstellt.

Und das wird dann von einem User mit der Geschichte legitimiert, dass man nicht einmal eine Glühbirne alleine rausschrauben darf in den Staaten. Toll wie weit wir also gekommen sind. Als nächstes kritisiert sicher einer das Kinderarbeit in Europa auch verboten ist und man sich also nicht wundern darf das Adidas in Indien produzieren lässt!

Solche Rechtfertigungsversuche sind einfach widerwertig und zynisch und sicher nicht wohltuend wie so mancher hier postet. Moral und Ethik zählen vielleicht für Multikonzerne heute nichts mehr aber warum auch der gemeine User hier so argumentieren muss, erschließt sich mir nicht wirklich!

Mein Held!

Allerdings musst Du dringend an Deinen Wahrnehmungsproblem arbeiten. Kein Mensch hat Kinderarbeit mit einem Glühbirnentausch rechtfertigt. Aber so ist das oft …

„Wer auf einem Hügel steht, klettert ungern auf einen Berg.“ — Tao-hsin

An Gast 15:43
Wo lebst du eigentlich?
Angenommen Apple lässt nichts mehr in China fertigen dann würden auf einmal Tausende Chinesen verhungern. Oder google mal wieviele Menschen in Dubai jedes Jahr am Bau sterben das ist Wahnsinn und keiner scheist sich was darum. Aber weil es hier um Apple geht ist alles so schlimm.

Zitat: aber es gibt dann immer noch das Problem genug qualifizierte Arbeiter in möglichst kurzer Zeit zu finden, die dann auch noch ähnlich flexibel sind...

Welche qualifizierte Arbeiter??? und ähnlich flexibel..??? was heisst das eigentlich? d. h. auf deutsch, dass die Arbeitnehmer in China keine Rechte haben, 12 -13 Std. am Tag arbeiten für ganz wenig Geld, wenn Sie nicht benötigt werden, dann werden die Fabriktüren einfach geschlossen und die Mitarbeiter kommen einfach nicht rein. Bei Bedarf werden sie einfach wieder eingestellt. Diese Flexibilität besitzt tatsächlich der Westen nicht. Ewig wird es so aber nicht weitergehen.

Mal ne ganz einfache Frage: Wer der hier postenden wäre denn bereit, sich auch nur einen Tag (für eine 12 Stunden Schicht) auf einen dieser Hocker zusetzen und in der Arbeitshaltung zu arbeiten - für einen Monatslohn dann von vielleicht 1500€? Jeder sollte sich doch einfach mal selbst fragen ob er das durchhalten würde.
Und bevor das jetzt kommt: Die meisten, die dort jetzt sitzen hatten nicht die Möglichkeit etwas anderes zu lernen oder, wie man immer so schön sagt: "Etwas anständiges zu lernen". Das wäre mir 60$ Dollar mehr wert wenn ich wüsste dass der der dass überteuerte Device zusammenpuzzeln musste auch was davon hat - und Apple könnte auf ein bisschen Marge auch verzichten. Einfach weniger Geld horten und weniger klagen- ein paar Anwälte die weniger verdienen sind für mich das kleinere Übel.
Ich glaube auch nicht - Gewerkschaft hin oder her - dass es einem Arbeiter in den USA sehr viel besser ergehen würde - vermutlich wäre er dann eh wieder Mexikaner.

Fachkräft zum zusammenstecken bzw. paar kleine Dinge löten?
Das kann jeder in max. 2 Wochen lernen. Ich lache mich kaputt.
Und das beste: Alle stimmen auch noch zu, dass man für alles "Fachkräfte" braucht. Das ist wohl das Ergebnis der deutschen Bürokratie. Wie viel Prozent von den Arbeitern bei Foxconn würden hier als "Fachkräfte" gelten? 5% ?
Es geht immer nur um Kosteneinsparung, Unternehmensphilosophie und Flexibilität(geringes Risiko).
Seid doch nicht alle solche Sozialromantiker!

Bestes Beispiel: Deutsche Autos. Fast alles wird im Ausland mit der selben Qualität gefertig. Nur die Endmontage findet in Deutschland statt, d.h. der anspruchsloseste Teil findet in Deutschland statt. Da haben wir deutschen Glück, dass die Autohersteller auch ein bisschen an unsere Wirtschaft denken. Man könnte nämlich ohne weiters die gesamte Produktion ins Ausland verlagern! Wahrscheinlich würden die Werkshallen in anderen Teilen der Welt für nur paar Million aufgebaut werden können.

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