Neue Gesetze für KI-Chatbots

Siri bald ab 18?

Eltern in den USA haben sich zusammengeschlossen um den Zugriff auf KI-Chatbots einzuschränken. Davon könnte in Zukunft auch Siri betroffen sein. Eine Altersverifikation bei Apple wäre die Konsequenz.

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Vertreter von Republikanern und Demokraten haben in den USA einen neuen Gesetztesentwurf vorgestellt. Der GUARD Act soll den Zugriff auf KI-Chatbots für Kinder einschränken. Das könnte bedeuten: Wer in Zukunft Siri benutzen möchte, muss Apple vorher zunächst sein Alter beweisen. 

QuickRead: Auf einen Blick
  • Ein parteiübergreifender Gesetzesentwurf in den USA soll Minderjährigen den Zugriff auf KI-Chatbots verbieten.
  • Diese Einschränkung könnte auch für Siri gelten.
  • Apple müsste dafür eine Altersverifikation in iOS einbauen.

Was ist der GUARD Act?

KI-Chatbots sind schon lange nicht mehr nur nützliche Helfer, die mehr oder weniger korrekte Erklärungen liefern. Nutzer stellen ihnen wichtige Fragen zu Lebensentscheidungen oder reden mit ihnen wie engen Freunden oder Vertrauten.

Der GUARD Act wirft den Unternehmen hinter den Chatbots vor, Kinder und Teenager emotional zu manipulieren, im schlimmsten Fall bis hin zu Selbstverletzung oder Suizid. "KI-Chatbots stellen eine ernsthafte Bedrohung für unsere Kinder dar. Mehr als siebzig Prozent der amerikanischen Kinder nutzen mittlerweile diese KI-Produkte," sagte Senator Hawley, der den Gesetzesentwurf miteinbrachte.

Als Folge fordern die Politiker, dass nur noch Erwachsene auf diese "KI-Companions" zugreifen dürfen, wobei die Beschreibung im Grunde auf alle bekannten KI-Chatbots zutrifft. Außerdem soll es auch neue Gesetze geben, die Unternehmen in die Verantwortung nehmen, wenn ihre Chatbots sexuelle Inhalte an Minderjährige zugänglich machen.

Die Bedeutung für Siri und Apple

Durch die Einbindung von ChatGPT und Apple Intelligence könnte es sein, dass auch Siri im Sinne dieses Gesetzes als Chatbot zählt. Entsprechend müsste Apple sicherstellen, dass alle Personen, die Siri im vollen Umfang nutzen möchten, volljährig sind. Bei der Einrichtung eines neuen iPhones könnte dann also auch ein Schritt zur Altersverifikation hinzukommen.

Dabei gibt es einen guten Grund dafür, dass Apple die Verifikation der Nutzer übernimmt. Denn so musst du dein Alter (und im Zweifel weitere private Daten) nur gegenüber Apple offenlegen. Im Rahmen der Datenminimierung spricht sich Apple selbst allerdings dagegen aus.

"Auch wenn nur ein Bruchteil der Apps im App Store eine Altersüberprüfung erfordern, müssten alle Nutzer uns ihre sensiblen personenbezogenen Daten übermitteln – unabhängig davon, ob sie tatsächlich eine dieser wenigen Apps nutzen möchten. Das bedeutet, dass sie uns Daten wie Führerschein, Reisepass oder nationale Identifikationsnummer (z. B. Sozialversicherungsnummer) übermitteln müssen, auch wenn wir diese nicht benötigen," schreibt Apple dazu in der Dokumentation für Entwickler.

Würdest du Apple dein Alter anvertrauen um Siri oder ChatGPT weiterhin voll nutzen zu können? 

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