Apple Watch Series 11: Evolution statt Revolution
Die Apple Watch Series 11 erfindet das Rad nicht neu. Es ist ein sehr zurückhaltendes Update. Doch die Tester sind sich einig: Apple hat an der richtigen und vielleicht wichtigsten Stelle geschraubt. Das Ergebnis ist eine Uhr, die zwar vertraut aussieht, sich im Alltag aber deutlich besser schlägt.
Design: Alles beim Alten, aber kratzfester
Wenn du die Series 10 kennst, kennst du auch die Series 11. Das Design ist vollkommen identisch. Das bedeutet aber auch, dass die Uhr weiterhin schlank und elegant am Handgelenk sitzt. Eine kleine, aber feine Verbesserung gibt es dann aber doch: Das Display-Glas ist laut Apple doppelt so kratzfest wie beim Vorgänger. Ein Upgrade, das im Alltag einen echten Unterschied machen kann, wie Vanessa Hand Orellana von CNET feststellt: „In den sechs Tagen, in denen ich die Series 11 getragen habe, bin ich froh zu berichten, dass es noch keinen einzigen Kratzer gibt. Das könnte eines dieser subtilen Upgrades sein, die für Leute wie mich einen großen Unterschied machen.“
Das neue Highlight: Endlich mehr Akkulaufzeit
Die mit Abstand größte und am sehnlichsten erwartete Neuerung ist die Akkulaufzeit. Apple erhöht die offizielle Angabe von 18 auf 24 Stunden. In der Praxis, so berichten alle Tester, hält die Uhr oft sogar noch länger. Das ist eine enorme Verbesserung, die die tägliche Nutzung viel angenehmer macht. Kate Kozuch von Tom's Guide bringt es auf den Punkt: „Ich hatte ehrlich gesagt die Hoffnung aufgegeben, dass die Apple Watch jemals länger als einen Tag durchhalten würde ... Es ist wirklich eine Offenbarung, nachdem man so lange mit einer 18-Stunden-Akkulaufzeit zu tun hatte.“
Die Leistung der Uhr bleibt dabei auf dem hohen Niveau des Vorgängers, da Apple erneut den S10-Chip verbaut. Bei der Konnektivität gibt es dagegen eine Neuerung: Die Cellular-Modelle funken jetzt mit 5G. Tester berichten, dass die Verbindung dadurch stabiler und effizienter scheint. Konkrete Messwerte gibt es dazu allerdings nicht.
Gesundheit per Software-Update
Mit watchOS 26 führt Apple zwei wichtige neue Gesundheitsfunktionen ein, die aber auch für ältere Modelle verfügbar sind. Die Uhr kann nun auf Basis von Langzeitdaten vor möglichem Bluthochdruck warnen. Wichtig: Sie misst den Blutdruck nicht direkt, sondern gibt einen Hinweis, ärztlichen Rat einzuholen.
Außerdem gibt es den neuen „Sleep Score“, der die Schlafqualität auf einer Skala von 0 bis 100 bewertet. Eine willkommene Funktion, die die gesammelten Daten verständlich aufbereitet. Nina Raemont von ZDNet merkt hier jedoch kritisch an, dass die Bewertung oft zu optimistisch ausfällt: „Meine Apple Watch lieferte regelmäßig Werte in den hohen 90ern, während mein Oura Ring Werte in den 80ern anzeigte, selbst an Tagen, an denen ich mich träge fühlte und ein Nickerchen brauchte.“
Fazit: Für wen lohnt sich die Series 11?
Die Tester sind sich einig: Wenn du eine Series 9 oder 10 besitzt, gibt es kaum einen Grund für ein Upgrade. Die einzige wirklich spürbare Verbesserung im Alltag ist die längere Akkulaufzeit. Ob das allein den Neukauf rechtfertigt, musst du selbst entscheiden.
Für alle, die noch eine Series 8 oder ein älteres Modell nutzen, ist die Series 11 hingegen schon viel eher eine Empfehlung. Du bekommst eine ausgereifte Smartwatch, deren größte Schwäche spürbar verbessert wurde.
Apple Watch Ultra 3: Heller, ausdauernder und nützlicher
Die Apple Watch Ultra 3 festigt ihren Ruf als das Spitzenmodell für Outdoorfans und anspruchsvolle Nutzer. Die Neuerungen sind gezielt und sinnvoll, vor allem eine davon könnte im Ernstfall den entscheidenden Unterschied machen.
Ein noch besseres Display
Obwohl das Gehäuse gleich groß bleibt, ist das Display dank schmalerer Ränder minimal gewachsen. Das eigentliche Highlight ist aber die Helligkeit: Mit 3.000 Nits ist der Bildschirm auch bei direkter Sonneneinstrahlung perfekt ablesbar. Zac Hall von 9to5Mac hebt zudem ein technisches Detail hervor: Dank der neuen Display-Technologie bleibt der Sekundenzeiger nun auch im Always-On-Modus dauerhaft sichtbar. Eine scheinbar kleine Neuerung, die die Vorgänger aber plötzlich alt aussehen lässt.
Akku und ein entscheidendes Sicherheits-Feature
Die Akkulaufzeit war schon immer die Stärke der Ultra, und die Ultra 3 legt noch eine Schippe drauf. Sie hält nun bis zu 42 Stunden bei normaler Nutzung durch. Für Nina Raemont von ZDNet ist das klar das Hauptargument: „Nach einer Woche Nutzung und Herumprobieren ist die Akkulaufzeit das größte Verkaufsargument der Ultra 3.“
Das absolute Highlight ist für alle Tester aber die neue Satellitenverbindung. Sie ermöglicht es, Notrufe abzusetzen und den eigenen Standort zu teilen, selbst wenn weit und breit kein Mobilfunknetz verfügbar ist. Für Zac Hall von 9to5Mac ist das ein potenzieller Lebensretter: „Wenn du dein Handy zurücklässt, es bei einem Unfall beschädigst oder der Akku einfach leer ist, kann die Apple Watch Ultra 3 den Unterschied zwischen gestrandet und verbunden ausmachen.“
Fazit: Lohnt sich das Upgrade von der Ultra 2?
Hier sind sich die Tester uneins. Für Zac Hall ist die Sache klar, er hält die Ultra 3 für ein „deutlich signifikanteres Upgrade als die Ultra 2“. Nina Raemont sieht das anders. Sie meint: „Ich würde nicht sagen, dass die Ultra 3 ein lohnendes Upgrade für Nutzer der Ultra 2 ist ... es sei denn, sie kaufen sie hauptsächlich wegen des Notrufs via Satellit oder benötigen sechs weitere Stunden Akkulaufzeit.“ Die Entscheidung hängt also stark davon ab, wie wichtig dir das neue Sicherheits-Feature und die nochmals verbesserte Akkulaufzeit sind.
Apple Watch SE 3: Der heimliche Star des Lineups
Die Apple Watch SE 3 ist für viele Tester die eigentliche Überraschung und der klare Preis-Leistungs-Sieger. Sie packt die wichtigsten Neuerungen der teuren Modelle in ein günstigeres Paket und ist damit für die meisten Menschen die beste Wahl.
Endlich Always-On und Spitzen-Performance
Das Warten hat ein Ende: Die SE 3 bekommt endlich ein Always-On Display. Du musst also nicht mehr dein Handgelenk heben oder das Display antippen, um die Uhrzeit zu sehen. Das Design mit den etwas dickeren Rändern bleibt zwar bestehen, aber diese neue Funktion allein ist für viele ein großer Sprung nach vorn.
Die bedeutendste Verbesserung steckt aber im Inneren. Mit dem S10-Chip arbeitet die SE 3 genauso schnell wie die Series 11 und die Ultra 3. Jacob Krol von Techradar ist beeindruckt: „Die Leistung ist der Bereich, in dem die SE 3 wirklich glänzt. Mit demselben S10-Chip, der auch die Series 11 und Ultra 3 antreibt, fühlt sich watchOS 26 hier genauso flüssig an wie auf den teureren Modellen.“
Eine überraschende Akku-Meisterin
Eine weitere Überraschung erlebten die Tester bei der Akkulaufzeit. Obwohl Apple hier zurückhaltende Angaben macht, übertrifft die SE 3 in der Praxis sogar die teurere Series 11. Andrew Gebhart von PC Mag berichtet von beeindruckenden Werten: „Im Test hielt die SE 3 mit einer einzigen Ladung fast zwei volle Tage durch ... Sie schaffte 46 Stunden bei typischer Nutzung.“
Fazit: Die beste Apple Watch für die meisten
Für wen ist die SE 3 also die richtige Wahl? Die Tester sind sich einig: Für fast jeden, der eine neue Apple Watch sucht und nicht die speziellen Gesundheits-Sensoren der Series 11 (EKG, Blutsauerstoff) oder die Outdoor-Features der Ultra 3 benötigt. Sie ist schnell, ausdauernd und hat nun das lang ersehnte Always-On Display. Andrew Gebhart fasst es treffend zusammen: „Die Apple Watch SE 3 bietet eine Zwei-Tage-Akkulaufzeit, einen Spitzenprozessor, ein Always-On-Display und verbesserte Sensoren und Software zum gleichen Preis wie ihr Vorgänger. Sie ist eine starke, preisgünstige Alternative zur Series 11.“ Ein Upgrade von einer älteren SE lohnt sich daher auf jeden Fall.
Schlusswort
Wie schon bei den neuen iPhones, gilt aus meiner Sicht auch für die Apple Watch: Das preisgünstigste Modell ist die cleverste Wahl für viele. Natürlich gibt es gute Gründe dafür, eine Series 11 zu wählen oder eine Ultra 3. Aber das Einsteigermodell SE steht in der dritten Generation erheblich besser da als bisher. Es fühlt sich deutlich weniger wie ein Kompromiss an. Stattdessen ist es nun ein richtig guter Einstieg in die Apple-Watch-Welt und könnte sogar eine Alternative für so manche Person sein, die mit einem Series-Modell liebäugelt.