Bewegte Elemente wie die Person im Vordergrund erscheinen verwischt. Motiv ist das jährliche Heißluftballontreffen in Taos, New Mexico. (Bild: Jan Tissler) Mit dem Nachtmodus gelingen Aufnahmen auch unter schwierigen Lichtbedingungen. (Bild: Jan Tissler) Statische Motive funktionieren am besten. Hier zu sehen ist Canyon Road in Santa Fe, New Mexico. Die Straße wird jedes Jahr zu Weihnachten aufwändig mit Lichtern (Farolitos genannt) geschmückt. (Bild: Jan Tissler) Drohnenshow beim „Zozobra“-Event in Santa Fe, New Mexico, die 2024 zum 100. Mal stattfand. Sie gilt als Inspiration für den „Burning Man“. (Bild: Jan Tissler) (Bild: Jan Tissler) (Bild: Jan Tissler) Konzert im Railyard Plaza in Santa Fe, New Mexico. (Bild: Jan Tissler)
Smartphone-Fotos sahen lange Zeit nur unter perfekten Bedingungen gut aus. Dazu gehörte auf jeden Fall eine ausreichende Beleuchtung. Das hat sich dank besserer Hardware und nicht zuletzt durch neue Funktionen wie den „Nachtmodus“ der iPhone-Kamera sichtbar verbessert. Damit kannst du nun sogar in solchen Situationen beeindruckende Aufnahmen machen, in denen du selbst kaum die Details erkennen kannst.
Der Nachtmodus funktioniert dabei über eine verlängerte Belichtungszeit. Allerdings passiert hinter den Kulissen wohl noch einiges mehr. Über die Details schweigt sich Apple allerdings aus. Das Unternehmen hat aber erklärt, dass maschinelles Lernen zum Einsatz kommt. Fachleute und Entwickler vermuten, dass das System mehrere Einzelbilder aufnimmt und zum finalen Foto kombiniert.
Wie so oft bei Apple passiert die „Magie“ dabei im Verborgenen und du hast nur wenig Einfluss darauf, wie ich gleich noch zeigen werde.
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Welches iPhone hat Nachtmodus?
Alle iPhones seit Einführung des iPhone 11 haben den Nachtmodus mit Ausnahme des iPhone SE. Eine weitere Einschränkung: Bei älteren Modellen ist der Modus nicht automatisch bei jeder Kamera verfügbar, die das jeweilige iPhone hat.
Auf einen Blick sieht das so aus:
- Alle iPhone 11 haben den Nachtmodus nur in der Standardkamera (1x).
- Bei den iPhone-12-Modellen ist er zusätzlich im Ultraweitwinkel (0.5x) und in der Frontkamera („Selfiekamera“) verfügbar. Die Telephotokamera des iPhone 12 Pro bietet den Modus hingegen nicht.
- Ab der 13er-Modellfamilie ist der Nachtmodus bei allen Kameras aller iPhones verfügbar.
- Das iPhone SE bietet den Nachtmodus in keiner Modellgeneration. Das iPhone 16e als inoffizieller Nachfolger des SE hat ihn hingegen sowohl für die Frontkamera als auch die Hauptkamera.
Außerdem gilt wie so oft: Neuer ist besser
Wem Nachtaufnahmen besonders wichtig sind, profitiert generell von einem aktuelleren iPhone. Mit dem iPhone 14 Pro kam etwa die „Photonic Engine“ hinzu, die mehr Detail und Farbinformationen auch bei schlechten Lichtkonditionen liefern soll. Zugleich sind sowohl die Sensoren als auch die Linsen über die Jahre stetig besser geworden. Aktuelle iPhone-Kameras erfassen dadurch mehr Licht und benötigen weniger Unterstützung durch Software-Features.
Nachtmodus einschalten, ausschalten und anpassen
Den Nachtmodus erkennst du an einem gelben Symbol links oben, das dem Mond ähnlich sieht. Die Kamera aktiviert ihn automatisch, wenn es eine entsprechend dunkle Umgebung erkennt. Die Zahl daneben (wie etwa „3s“) zeigt die Länge der Belichtungszeit an.
Du kannst auf dieses Symbol tippen, um den Nachtmodus ein- oder auszuschalten.
Willst du die Länge der Belichtung manuell anpassen, tippst du auf das Pfeil-Symbol über dem Sucher (der Vorschau des Fotos), dann auf den Nachtmodus-Button und nutzt schließlich einen Schieberegler. Stellst du ihn auf „Max“ wird die längste mögliche Belichtung genutzt.
Welche Aufnahmen sind möglich?
Zu Beginn konntest du den Nachtmodus nur mit der Hauptkamera nutzen und auch nur Standardfotos damit schießen. Seit der ersten Vorstellung 2019 hat Apple die Funktion schrittweise ausgebaut und verbessert. Inzwischen kann sie deutlich mehr.
Portraits
Der Portraitmodus des iPhones ahmt einen Effekt nach, der bei hochwertigen Kameras und Objektiven natürlich auftritt und von Fotografen gern genutzt wird: Das Hauptmotiv wie eben eine Person ist scharf abgebildet, während Vorder- und Hintergrund unscharf dargestellt sind.
Das iPhone nutzt unter anderem den LiDAR-Scanner und schlaue Algorithmen, um das zu simulieren. Es erkennt das Hauptmotiv und lässt alles andere unscharf erscheinen.
Der LiDAR-Sensor hilft bei Aufnahmen in dunkler Umgebung außerdem dabei, schneller scharfzustellen. Den richtigen Fokuspunkt zu finden, kann bei geringem Umgebungslicht ansonsten zur Geduldsprobe werden.
Bei iPhones mit einem LiDAR-Scanner (alle Pro-Modelle seit iPhone 12) lässt sich dieses Feature mit dem Nachtmodus kombinieren.
Zeitraffer
Ein Jahr nach der ersten Einführung des Nachtmodus kam als weiterer Aufnahmemodus Zeitraffer hinzu (Night mode time-lapse). Alle iPhone-Modelle ab der 12er-Serie beherrschen dies. Da hier etliche Aufnahmen zu einem Film zusammengesetzt werden, ist ein Stativ praktisch Pflicht. Es geht zwar auch ohne. Das iPhone gleicht leichte Schwankungen entsprechend aus. Aber die besten Effekte lassen sich eben doch mit einer richtigen Stabilisierung erzielen. So jedenfalls lautet nicht zuletzt Apples eigene Empfehlung.
Selfies
Ebenfalls seit der 12er-Familie bietet das iPhone den Nachtmodus für die „Selfiekamera“ vorn. Dessen Chip (A14 Bionic) hat einen verbesserten Image Signal Processor. Der ermöglicht Nacht-Selfies gemeinsam mit einer verbesserten Kamera.
Ansonsten funktioniert hier alles wie oben schon beschrieben: Der Nachtmodus aktiviert sich automatisch und zeigt die notwendige Belichtungszeit in Sekunden an.
Was ist mit Nachtmodus-Videos?
Eine direkte Entsprechung zum Nachtmodus gibt es bei Videos nicht. Solche Aufnahmen sind bei wenig Licht vor allem durch eine Kombination aus besserer Hardware und schlauer Software-Optimierungen besser geworden.
So gelingen dir bessere iPhone-Fotos im Dunkeln
- Da der Nachtmodus unter anderem auf eine lange Belichtungszeit setzt, funktioniert er am besten mit statischen Motiven wie Gebäuden, Landschaften oder Gegenständen. Bewegte Objekte werden hingegen verwischt dargestellt.
- Verwackeln ist generell das größte Problem des Nachtmodus. Viele iPhone-Modelle haben zwar Bildstabilisierung eingebaut, aber auch die hat ihre technischen Grenzen. Deshalb solltest du dein iPhone entsprechend ruhig halten. Schau also, ob du dich eventuell anlehnen oder abstützen kannst. Perfekt ist natürlich ein Stativ. Bonustipp: Schon der Druck auf den Auslöser kann zu einem Wackler führen. Willst du den vermeiden, nutze den Timer (Selbstauslöser).
- Bemerkt dein iPhone während der Nachtmodus-Aufnahme, dass du das Gerät nicht ruhig genug hältst, zeigt es zwei Fadenkreuze an. Deine Aufgabe ist es, sie miteinander zu überlagern und in dieser Position zu halten.
- Hilfreich kann es sein, zusätzliche Lichtquellen zu finden und einzubeziehen. Denn so gut der Nachtmodus auch sein kann: Auch er profitiert weiterhin von jedem Photon.
- Zu guter Letzt gilt die alte Regel der Handyfotografen auch hier ganz besonders: Schritt 1 ist immer, die Linsen zu reinigen. Schmutz und Fingerabdrücke machen sich bei schwierigen Lichtverhältnissen besonders bemerkbar.