Dunkelblau, Orange, Silber: Erstmals gibt es ein iPhone Pro nicht in Schwarz oder Dunkelgrau. Shocking! (Bild: Apple) Das neue „Plateau“ beheimatet nicht nur das neue Kamerasystem. Es schafft auch Platz, um im Gegenzug den Akku zu vergrößern. (Bild: Apple) Aluminiumgehäuse und der neue Vapor Chamber machen das iPhone 17 Pro und iPhone 17 Pro Max merklich kühler als zuvor. (Bild: Apple) Wer von einem iPhone 14 Pro oder älter kommt, wird beim Wechsel zur 17er Generation einen deutlichen Unterschied spüren. (Bild: Apple)
Das Warten hat ein Ende: Das iPhone 17 Pro und das iPhone 17 Pro Max sind ab Freitag erhältlich und die ersten ausführlichen Testberichte sind da. Das einstimmige Urteil: Auf den ersten Blick mögen die Neuerungen überschaubar wirken, doch bei genauerem Hinsehen entpuppt sich die neue Generation als ein „substanzielles Update“, wie es Cherlynn Low von Engadget formuliert. Vor allem ein Thema sorgt für reichlich Gesprächstoff: das Design. Chance Miller von 9to5Mac geht sogar so weit, es als das „polarisierendste iPhone-Design seit Jahren“ zu bezeichnen. Wir haben uns die wichtigsten Reviews angesehen und fassen für dich die zentralen Erkenntnisse zusammen. Wir zeigen dir, wo sich die Tester einig sind, wo es widersprüchliche Meinungen gibt und was das für deine Kaufentscheidung bedeutet.
- Design & Haptik: Das neue Aluminium-Design mit Kamera-Plateau polarisiert, sorgt aber für eine deutlich bessere Haptik.
- Leistung & Kühlung: Der A19 Pro und eine neue Dampfkammer-Kühlung („Vapor Chamber“) ermöglichen dauerhaft hohe Leistung ohne Überhitzung.
- Highlights: Die Akkulaufzeit ist überragend und die neue Frontkamera mit Center Stage wird einstimmig gelobt.
- Größte Schwäche: Bei den KI-Funktionen hat Apple laut Testern den Anschluss an die Konkurrenz verloren.
Design & Haptik: Ein sichtbarer Neuanfang
Die mit Abstand größte und am meisten diskutierte Neuerung des iPhone 17 Pro ist sein Design. Apple verabschiedet sich vom Titanrahmen der beiden Vorgängergenerationen und kehrt zurück zu einem Unibody-Gehäuse aus einer 7000er-Aluminiumlegierung. Dieser Schritt hat vor allem einen technischen Grund: eine bessere Wärmeableitung. Chance Miller von 9to5Mac spekuliert, dass der Wechsel zu Titan für die Pro-Modelle im Nachhinein betrachtet vielleicht „ein Fehltritt“ war.
Der Materialwechsel hat einen spürbar positiven Effekt auf die Haptik. Alle Tester sind sich einig, dass das neue iPhone deutlich besser in der Hand liegt. Chance Miller beschreibt das Gefühl sogar als „fantastisch in der Hand“, während John Velasco von Tom's Guide die leicht abgerundeten Kanten hervorhebt, die es komfortabler machen.
Das Plateau, Cosmic Orange und ein Nachteil
Auch die Rückseite wurde komplett neu gestaltet. Statt einer quadratischen Kamera-Insel gibt es nun ein erhabenes „Plateau“, das sich über die gesamte Breite des Geräts erstreckt. Was auf den ersten Bildern gewöhnungsbedürftig aussah, findet bei den Testern Anklang. Es „fühlt sich tatsächlich mehr Pro an“, meint Mark Spoonauer von Tom's Guide. Dieser Umbau hat zudem einen praktischen Vorteil: Er schafft im Inneren mehr Platz für einen größeren Akku.
Die Rückseite selbst besteht in einem Bereich aus dem neuen „Ceramic Shield 2“, das laut Apple noch kratz- und bruchfester sein soll. Cherlynn Low von Engadget fühlt sich dadurch an die Robustheit des iPhone 8 erinnert. In Kombination mit dem Aluminiumrahmen entsteht ein zweifarbiges Design, das besonders bei der neuen Farbe „Cosmic Orange“ zur Geltung kommt. Diese Farbe ist der einstimmige Liebling der Tester: „umwerfend“ (Miller), „auffällig“ (Low) und „der Show-Stealer“ (Velasco). Für Kritik sorgt hingegen, dass es keine dunkle Farboption wie Schwarz oder Space Grau gibt, was Mark Spoonauer als „seltsam“ empfindet.
Einen kleinen Wermutstropfen gibt es allerdings: Wie Mark Spoonauer anmerkt, sind die neuen Modelle durch den Umbau sowohl dicker als auch schwerer als ihre direkten Vorgänger.
Ceramic Shield 2 ist Apples neueste Generation des speziellen Glas-Keramik-Materials, das die Vorder- und Rückseite des iPhones schützt. Es wird hergestellt, indem Keramik-Nanokristalle in das Glas eingebettet werden, was es deutlich widerstandsfähiger gegen Stürze und Kratzer macht als herkömmliches Smartphone-Glas. Diese verbesserte Formel soll die Haltbarkeit im Alltag weiter erhöhen, ohne die optische Klarheit oder die Berührungsempfindlichkeit zu beeinträchtigen.
Display: Heller, aber nicht für jeden klarer
Beim Display gibt es zwei zentrale Neuerungen zu vermelden. Zum einen ist die maximale Helligkeit des Bildschirms im iPhone 17 Pro und Pro Max höher als beim Vorgänger, was die Ablesbarkeit im Freien weiter verbessert. Zum anderen hat Apple eine neue Anti-Reflexionsschicht auf das Glas aufgetragen, die Spiegelungen reduzieren soll. Genau bei diesem Punkt gehen die Meinungen der Tester jedoch auseinander.
Während John Velasco und Mark Spoonauer von Tom's Guide im direkten Sonnenlicht eine sichtbare Verbesserung und weniger Reflexionen feststellen konnten, fällt das Urteil anderer Experten zurückhaltender aus. Sowohl Chance Miller von 9to5Mac als auch Cherlynn Low von Engadget konnten bei ihren Tests kaum einen nennenswerten Unterschied zur vorherigen Generation ausmachen. Ob du den Effekt also bemerkst, hängt womöglich stark von den Lichtverhältnissen und deiner persönlichen Wahrnehmung ab.
Leistung & Kühlung: Die eigentliche Revolution
Während das Design für die sichtbarste Veränderung sorgt, sind sich alle Tester einig: Die eigentliche Revolution des iPhone 17 Pro findet im Inneren statt. Angetrieben wird es vom neuen A19 Pro Chip, der im Vergleich zum Vorgänger noch einmal deutlich an Geschwindigkeit zulegt, insbesondere bei der Grafikleistung. Doch die reine Rechenleistung ist nur die halbe Miete.
Die entscheidende Neuerung ist ein komplett überarbeitetes Kühlsystem. Erstmals verbaut Apple eine sogenannte „Vapor Chamber“ (Dampfkammer), die die Abwärme des Prozessors wesentlich effektiver verteilt. Und diese Neuerung zeigt Wirkung. Cherlynn Low von Engadget beschreibt bildhaft, wie ihr iPhone 16 Pro beim Spielen zum „Bügeleisen“ wurde, während das iPhone 17 Pro unter der gleichen Last nur noch handwarm wird. Chance Miller von 9to5Mac bestätigt diesen Eindruck und stellt klar: Die „Vapor Chamber ist nicht nur ein Marketingbegriff.“ Sie sorgt dafür, dass das iPhone seine hohe Leistung auch über längere Zeit aufrechterhalten kann, ohne heiß zu laufen.
Unterstützt wird der A19 Pro von nun 12 GB Arbeitsspeicher. Diese Erhöhung macht sich im Alltag bemerkbar. Chance Miller beobachtete in seinem Test, dass Apps dadurch spürbar länger im Speicher gehalten werden und seltener neu laden müssen, wenn du zwischen ihnen wechselst.
Eine Vapor Chamber ist ein fortschrittliches Kühlsystem, das oft in Hochleistungs-Computern und nun auch im iPhone zum Einsatz kommt. Es besteht aus einer flachen, versiegelten Kammer, die eine geringe Menge einer Flüssigkeit enthält. Wenn der Prozessor heiß wird, verdampft diese Flüssigkeit, der Dampf verteilt sich in der Kammer, kühlt an einer kühleren Stelle ab, kondensiert wieder zu Flüssigkeit und gibt dabei die Wärme ab. Dieser Kreislauf sorgt für eine sehr schnelle und effiziente Wärmeverteilung und verhindert, dass sich Hitze an einem Punkt staut.
Das Kamerasystem: Ein Upgrade mit Abstrichen
Auch bei den Kameras hat Apple ordentlich aufgerüstet. Erstmals lösen alle drei Linsen auf der Rückseite – Weitwinkel, Ultraweitwinkel und Teleobjektiv – mit 48 Megapixeln auf. Das sorgt für durchweg detailreichere Aufnahmen. Die größten Neuerungen finden sich jedoch beim Teleobjektiv und bei der Frontkamera.
Das neue Teleobjektiv: Flexibel, aber umstritten
Apple ersetzt das bisherige 5x-Teleobjektiv durch eine neue 4x-Linse mit einer Brennweite von 100 Millimetern. Dank des großen 48-Megapixel-Sensors kann das iPhone nun ergänzend dazu einen Ausschnitt des Bildes nutzen, um einen 8-fachen Zoom (200 Millimeter) in „optischer Qualität“ zu erreichen. Dieser neue Ansatz spaltet jedoch die Meinungen.
Chance Miller von 9to5Mac ist „ernsthaft beeindruckt“ von der neuen Flexibilität und der hohen Qualität der Zoom-Aufnahmen. John Velasco von Tom's Guide zeigt sich hingegen skeptischer. Er ist „noch nicht überzeugt“, dass die neue Lösung insgesamt besser ist. Zwar sei die Qualität bei 4-facher Vergrößerung klar überlegen, doch darüber hinaus sieht er „keinen überwältigenden Leistungsgewinn“ im Vergleich zu Konkurrenzmodellen mit stärkerem optischem Zoom.
Frontkamera mit Center Stage: Ein Geniestreich
Einig sind sich die Tester bei der neuen Frontkamera. Diese löst nun mit 18 Megapixeln auf und liefert sichtbar schärfere und detailreichere Selfies. Das eigentliche Highlight ist aber die neue Center-Stage-Funktion: Dank eines quadratischen Sensors erkennt die Kamera, wenn mehrere Personen im Bild sind, und wechselt automatisch ins Querformat, ohne dass du das iPhone drehen musst. Cherlynn Low von Engadget nennt diese clevere Funktion begeistert „einen Geniestreich“.
Auch Porträtaufnahmen mit künstlich verschwommenem Hintergrund hat Apple weiter verbessert. Die Kantenerkennung, insbesondere bei Haaren, funktioniert nun deutlich zuverlässiger. Laut Cherlynn Low zieht Apple hier (endlich) mit den Porträts der Google-Pixel-Smartphones gleich. Die neue „Dual Capture“-Funktion, mit der du gleichzeitig Videos mit der Front- und Rückkamera aufnehmen kannst, erzeugt hingegen gemischte Gefühle. Während John Velasco die Idee gut findet, sich aber mehr Optionen wünscht, empfand Cherlynn Low sie als eher unpraktisch.
Akkulaufzeit: Der unangefochtene Champion
Wenn es eine Kategorie gibt, in der das iPhone 17 Pro alle Erwartungen übertrifft, dann ist es die Akkulaufzeit. Hier sind sich ausnahmslos alle Tester einig: Die Verbesserung ist massiv und für viele Nutzerinnen und Nutzer der wohl wichtigste Kaufgrund. Der Umbau des Gehäuses und das neue Kamera-Plateau schaffen im Inneren mehr Platz, den Apple offensichtlich für einen größeren Akku genutzt hat.
Besonders das iPhone 17 Pro Max setzt dabei neue Maßstäbe. Mark Spoonauer von Tom's Guide fehlen fast die Worte und er bezeichnet die Laufzeit schlicht als „bananas“. In seinem standardisierten Test, bei dem das Smartphone ununterbrochen im Internet surft, hielt das Gerät fast 18 Stunden durch – ein neuer Rekord für sein Testverfahren. Auch im Alltag bestätigt sich dieser Eindruck. Cherlynn Low von Engadget berichtet, dass sie mit dem iPhone 17 Pro Max problemlos durch fast zwei volle Tage kam, ohne nachladen zu müssen.
Software: Wo bleibt die Intelligenz?
So stark die Hardware des neuen iPhones auch ist, bei der Software zeichnen die Tester ein einstimmiges und kritisches Bild. Die größte Enttäuschung: Apple Intelligence.
Hier hat Apple laut den Experten den Anschluss an die Konkurrenz verloren. Während Google und Samsung ihre Geräte mit immer neuen KI-Funktionen ausstatten, herrscht beim iPhone Stillstand. John Velasco von Tom's Guide zeigt sich „wirklich verwirrt“ über die fehlenden Fortschritte und stellt fest, dass sich die „Lücke noch vergrößert“ habe. Sein Kollege Mark Spoonauer pflichtet ihm bei und meint, ohne einen runderneuerten Sprachassistenten „fehlt dem iPhone 17 Pro Max das wahre Wow-KI-Feature“. Das Versprechen eines neuen, besseren Siri liegt zwar in der Luft, doch zum Marktstart ist davon noch nichts zu sehen.
Fazit: Für wen lohnt sich das Upgrade?
Am Ende bleibt die Frage: Solltest du dir das iPhone 17 Pro kaufen? Die Tester sind sich einig: Wenn du ein iPhone 15 Pro oder ein iPhone 16 Pro nutzt, gibt es keinen zwingenden Grund für ein Upgrade. Die Verbesserungen seien „nicht überzeugend genug“, fasst es Mark Spoonauer von Tom's Guide zusammen.
Ein völlig anderes Bild ergibt sich jedoch, wenn du von einem iPhone 14 Pro oder einem noch älteren Modell kommst. Dann ist das iPhone 17 Pro ein spürbarer Sprung nach vorn. Du profitierst von der gesteigerten Leistung und dem besseren Kühlsystem, der herausragenden Akkulaufzeit und den Neuerungen bei der Kamera, allen voran der Center-Stage-Frontkamera.
Das iPhone 17 Pro ist ein Kraftpaket mit sinnvollen Hardware-Verbesserungen. Es besticht durch eine fantastische Haptik und setzt bei der Akkulaufzeit neue Maßstäbe. Gleichzeitig muss sich Apple die Kritik am polarisierenden Design, dem höheren Gewicht und vor allem dem großen Rückstand bei den KI-Funktionen gefallen lassen. Hier sind Konkurrenten wie das Google Pixel oder Samsungs Galaxy-Reihe überlegen.
Wenn du also auf der Suche nach dem leistungsstärksten iPhone mit der besten Ausdauer bist, machst du mit dem iPhone 17 Pro nichts falsch. Wenn du aber auf smarte KI-Features hoffst, solltest du vielleicht noch auf das nächste große Software-Update warten.
Testberichte
Wir haben die folgenden Tests für diesen Artikel ausgewertet:
- Chance Miller, 9to5Mac: iPhone 17 Pro review: How pro can you go?
- Cherlynn Low, Engadget: iPhone 17 Pro and Pro Max review: An impactful redesign
- John Velasco, Tom's Guide: Apple iPhone 17 Pro review: Biggest upgrades in years
- Mark Spoonauer, Tom's Guide: Apple iPhone 17 Pro Max Review: The Battery Life is Bananas
P.S.: Wir werden euch unsere eigenen Eindrücke ebenfalls noch liefern, sobald wir genug Zeit mit dem Testgerät verbringen konnten.
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Die 17er haben auf der Rückseite aber nur das normale Ceramic Shield. Nur auf der Vorderseite ist. Ceramic Shield 2. Das gilt auch für das Pro.
Siehe Keynote Bericht und Apple Webseite.
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