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Intel führt Investitionsgespräche mit Apple – fünf Jahre nach dem Bruch

Fünf Jahre nach dem Ende ihrer Partnerschaft führen Intel und Apple Gespräche über eine mögliche Investition des iPhone-Herstellers in den angeschlagenen Chipriesen.

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Quickread: Auf einen Blick
  • Intel führt Gespräche mit Apple über eine mögliche Investition, nachdem der Chipriese bereits Geld von Nvidia und der US-Regierung erhalten hat.
  • Die Verhandlungen befinden sich noch in einem frühen Stadium und könnten zu keiner Einigung führen.
  • Eine Rückkehr zu Intel-Chips in Apple-Produkten ist ausgeschlossen, da Apple vollständig auf eigene Prozessoren und TSMC als Fertigungspartner setzt.

Intel führt Gespräche mit Apple über eine mögliche Investition, nachdem der Chipriese bereits Geld von Nvidia und der US-Regierung erhalten hat. Die Verhandlungen befinden sich noch in einem frühen Stadium und könnten zu keiner Einigung führen. Eine Rückkehr zu Intel-Chips in Apple-Produkten ist ausgeschlossen, da Apple vollständig auf eigene Prozessoren und TSMC als Fertigungspartner setzt.

Intel sucht verzweifelt nach neuen Partnern

Fünf Jahre nach dem Ende der Partnerschaft zwischen Apple und Intel wendet sich der angeschlagene Chipriese nun wieder an seinen ehemaligen Partner. Laut Bloomberg-Berichten führen beide Unternehmen Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit, nachdem Intel Apple bezüglich einer potenziellen Investition kontaktiert hatte. Die Diskussionen stehen allerdings noch ganz am Anfang und könnten ohne Ergebnis bleiben.

Intel durchlebt derzeit eine der schwierigsten Phasen der Unternehmensgeschichte. Der Konzern kündigte bereits an, 15 Prozent seiner Belegschaft zu entlassen und geplante Fabriken in Europa zu streichen. Die US-Regierung erwarb bereits einen 9,9-prozentigen Anteil am Unternehmen, um Intels Fertigungspläne in Ohio zu beschleunigen.

Nvidia und weitere Investoren springen ein

Nach der staatlichen Beteiligung investierte Nvidia fünf Milliarden US-Dollar in Intel für Chips in PCs und Rechenzentren. Auch das japanische Unternehmen Softbank steuerte zwei Milliarden US-Dollar bei. Intel wendet sich mittlerweile an verschiedene Unternehmen, um weitere Investitionen und Partnerschaften zu sichern.

Apple Silicon erklärt!

Apple Silicon bezeichnet die von Apple selbst entwickelten Prozessoren für Mac, iPad und andere Geräte. Diese Chips basieren auf der ARM-Architektur und werden vom taiwanesischen Auftragsfertiger TSMC produziert. Sie ersetzen seit 2020 schrittweise die Intel-Prozessoren in Mac-Computern und bieten bessere Energieeffizienz sowie höhere Leistung.

Die Beziehung zwischen Apple und Intel reicht bis ins Jahr 2006 zurück, als Apple von IBMs PowerPC-Prozessoren auf Intels x86-Architektur wechselte. Diese Partnerschaft ermöglichte es Mac-Nutzenden erstmals, Windows auf ihren Geräten laufen zu lassen – und zwar ohne Software-Emulation. Davon abgesehen waren die Intel-Chips damals schneller und verbrauchten weniger Strom als die PowerPC-Chips. Ab 2020 beendete Apple diese Zusammenarbeit schrittweise mit der Einführung eigener Apple Silicon Chips, beginnend mit dem M1-Prozessor.

Apple Silicon macht Rückkehr unwahrscheinlich

Eine Rückkehr zu Intel-Chips in Apple-Produkten gilt als völlig ausgeschlossen. Apple setzt mittlerweile vollständig auf selbst entwickelte Prozessoren, die vom taiwanesischen Auftragsfertiger TSMC produziert werden. Diese Chips übertreffen Intel-Prozessoren sowohl in der Energieeffizienz als auch bei der Einzelkern-Leistung.

Die gescheiterte Zusammenarbeit bei 5G-Modemchips verdeutlicht die Probleme zwischen beiden Unternehmen. Intel konnte keine Modems liefern, die Apples Standards entsprachen, weshalb der Deal platzte. Intel verkaufte sein Modem-Geschäft schließlich an Apple.

Mögliche Fertigungspartnerschaft im Fokus

Da eine Rückkehr zu Intel-Prozessoren ausgeschlossen ist, könnte sich eine eventuelle Partnerschaft auf die Fertigung bestimmter Komponenten konzentrieren. TSMC produziert derzeit alle Apple-Chips, doch möglicherweise könnte Intel bei der Herstellung anderer Bauteile zum Zug kommen.

Intels Foundry-Geschäft kämpft jedoch mit hohen Kosten und niedrigeren Ausbeuten im Vergleich zu TSMC. Das Unternehmen muss erst beweisen, dass es wettbewerbsfähige Fertigungsdienstleistungen anbieten kann, um größere Kunden wie Apple zu gewinnen.

Die aktuellen Gespräche zeigen, wie verzweifelt Intel nach neuen Geschäftsmöglichkeiten sucht, während Apple seine Unabhängigkeit von externen Chiplieferanten weiter ausbaut.

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