China

Gute Gründe: Apple investiert 500 Millionen US-Dollar in China

Apple investiert eine Menge Geld in die Volksrepublik China und eröffnet weitere Forschungs- und Entwicklungszentren in dem kommunistischen Land. Eine halbe Milliarde US-Dollar sollen investiert werden um junge Talente anzuwerben und auszubilden.

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Die neuen Entwicklungszentren von Apple sollen in Shanghai und Suzhou entstehen, teilte das Unternehmen in einer Pressemitteilung auf Chinesisch mit.. Zwei weitere, zuvor angekündigte Niederlassungen sollen in Peking und Shenzhen aufgebaut werden, so dass in diesem Jahr gleich vier Zentren aus dem Boden gestampft werden.

Apple hat gute Gründe für das Investment von einer halben Milliarde US-Dollar. Damit sollen in China Experten für die Lieferkette ausgebildet und gefördert werden. Absolventen der Pekinger Universität und den Uni-Standorten Tsinghua und Shanghai Jiaotong sollen künftig bei Apple Arbeit finden. Dazu hat Apple bereits Kooperationen für Praktika angeschlossen und will auch Unternehmensgründer fördern.

Zwar entwickelt Apple den Großteil seiner neuen Produkte in den USA, doch auch im Ausland wird mehr und mehr geforscht. Das erleichtert es Apple, kluge Köpfe aus aller Welt zu beschäftigen, ohne dass diese in die USA umziehen müssen.

Es könnte jedoch auch politische Gründe für Apples Engagement in China geben. Um die Gunst chinesischer Behörden zu gewinnen, muss Apple in China Fuß fassen. Apple hatte 2016 an dem chinesischen Unternehmen Didi Chuxing eine Beteiligung in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar erworben.

Will Apple auch Chinas Behörden besänftigen?

Kurz vor Weihnachten 2016 musste Apple sämtliche Apps der New York Times aus dem chinesischen App Store löschen, nachdem die Regierung eine entsprechende Anfrage gestellt hat. Es war nicht das erste Mal, dass Apple einer solchen Forderung aus China nachgeben musste. So gab es Schwierigkeiten mit Markenrechten aber auch die zwangsweise Schließung des iTunes-Movies und Books-Stores dürfen Apple stören.

Aktuell beschäftigt Apple etwa 12.000 Menschen in China. Dennoch sollen 4,8 Millionen Jobs in China durch Apple entstanden sein, wovon allein 1,8 Millionen App-Entwickler für iOS sein sollen. Das hört sich in unseren Ohren aber etwas übertrieben an. Apple erläuterte die Entstehung dieser Zahlen nicht.

Bild: jo.sau/ CC BY 2.0

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Wer Geld hat investiert in China. "Kommunistisch" (die Bezeichnung ist für sich ja schon ein Affront - Kommunismus gab es bisher überhaupt nicht auf der Welt! Aber unsere Medien nutzen den Begriff immer sehr gerne, um das Böse zu betiteln) oder nicht. Es geht immer um gute Standort-Bedingungen. Und die bietet die Volksrepublik immer. Hundert Tausende gut ausgebildete Studenten mit Ehrgeiz. Millionen und Abermillionen potenzielle Kunden und mögliche Mitarbeiter. Das Paradies. Folglich: Es nicht zu machen wäre reine Dummheit. Haben übrigens auch die deutschen Autokonzerne erkannt.

Diese Fakten mit dem Verbot der New York Times zu verbinden sind haarsträubend. Passt zwar in die westliche Weltanschauung, hat damit aber überhaupt nichts zu tun. Die Chinesen werden schon genau wissen, warum sie einige Restriktionen ausländischen Firmen auferlegen - sie stehen ja immerhin im Ruf, zu den etwas Bösen in der Welt zu gehören - nur weil sie andere Ansichten zur Gestaltung ihrer Zukunft haben. Letztlich entscheidet das Volk - trotz Einmischung von außen, um zu destabilisieren und Veränderungen zu befördern. Natürlich im eigenen Interesse.

Apple interessiert das wenig. Sie wollen gute Verwertungsbedingungen vorfinden, wie jeder andere Konzern auch. Da ist es komplett egal, wer die bietet. Schließlich kümmert sich die amerikanische Regierung auch nicht immer um die Menschenrechte - siehe Guantanamo oder auch die Todesstrafe in 38 Bundesstaaten oder der unsägliche Krieg im Irak oder die Unterstützung des ehemaligen rassistischen Systems in Südafrika.

Für Apple sind die 500 Millionen Peanuts. Jedoch gut angelegtes Geld. Immerhin haben sie unter anderem alle Smartphone-Hersteller des Planeten gegen sich. Und die Masse schielt verständlicher Weise ausschließlich auf den Preis, was auch für andere Angebote Apples gilt.

Ansonsten ist es schon auffällig, wie viele asiatische Entwickler im AppStore Apps anbieten.

Die Frage wäre nur, wie der gegenwärtige US-Präsident mit diesem Fakt umgeht. Letztlich aber auch kein Wunder. Bei 1,3 Milliarden sind sicher deutlich mehr dazu bereit, als bei 260 Millionen US-Amerikanern oder 80 Millionen Deutschen. Leider glauben wir immer noch, der Nabel der Welt zu sein.

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