Fortnite zurück Down Under

Fortnite kehrt nach Gerichtssieg auf australische iPhones zurück

Ein australisches Bundesgericht stärkt Epic Games den Rücken: Apple und Google haben ihre Marktmacht missbraucht. Fortnite kehrt auf iPhones zurück.

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Nach jahrelangen Rechtsstreitigkeiten kehrt Fortnite auf iPhones in Australien zurück. Ein australisches Bundesgericht entschied, dass Apple und Google ihre Marktmacht bei App-Stores missbraucht haben – ein wichtiger Sieg für Epic Games in ihrem globalen Kampf gegen die App-Store-Praktiken der Tech-Giganten.

Quickread: Auf einen Blick
  • Australisches Bundesgericht entscheidet: Apple und Google missbrauchten Marktmacht bei App-Stores und 30-Prozent-Provisionen.
  • Epic Games kündigt Rückkehr von Fortnite auf iOS in Australien über den Epic Games Store an.
  • Weltweite Rechtslage bleibt uneinheitlich: Epic gewann gegen Google, verlor aber größtenteils gegen Apple in den USA.

Australisches Gericht stärkt Epic Games den Rücken

Bundesrichter Jonathan Beach stellte fest, dass Apple und Google ihre dominante Position bei App-Marktplätzen und In-App-Käufen mit Provisionen von bis zu 30 Prozent missbraucht haben, um den Wettbewerb zu reduzieren. Das Gericht wies jedoch Epic Games’ Vorwürfe zurück, die Unternehmen hätten gegen Verbraucherschutzgesetze verstoßen oder sich „gewissenlos“ verhalten.

Epic Games kündigte umgehend an, Fortnite über den Epic Games Store für iOS in Australien verfügbar zu machen – zu einem noch nicht festgelegten Termin. CEO Tim Sweeney erklärte auf X, das Unternehmen müsse erst die über 2.000 Seiten umfassende Urteilsbegründung durcharbeiten, um die Details vollständig zu verstehen.

Apple und Google reagieren unterschiedlich

Die Reaktionen der beiden Tech-Konzerne fielen erwartungsgemäß verhalten aus. Google-Sprecher Dan Jackson begrüßte die Ablehnung einiger Epic-Forderungen durch das Gericht, insbesondere die Verteilung von App-Stores innerhalb des Google Play Store. Gleichzeitig widersprach er der Charakterisierung der Abrechnungsrichtlinien durch das Gericht.

Apple äußerte sich ähnlich und betonte, das Unternehmen stehe in allen Märkten vor hartem Wettbewerb. Ein Sprecher verwies darauf, dass Apple kontinuierlich investiere und innoviere, um den App Store zum sichersten Ort für Nutzende zu machen und Entwicklern weltweit gute Geschäftsmöglichkeiten zu bieten.

App-Store-Monopol erklärt!

Ein App-Store-Monopol liegt vor, wenn ein Unternehmen den digitalen Marktplatz für mobile Anwendungen dominiert und diese Macht missbraucht. Dies kann durch überhöhte Provisionen, Beschränkung alternativer Zahlungsmethoden oder Blockierung konkurrierender App-Stores geschehen. Gerichte prüfen, ob solche Praktiken den Wettbewerb unfair einschränken und Verbrauchern schaden.

Weltweite rechtliche Auseinandersetzungen

Die australische Entscheidung ist Teil einer weltweiten Serie von Gerichtsverfahren zwischen Epic Games und den beiden Tech-Giganten. In den USA verlief die Sache unterschiedlich: Epic verlor weitgehend gegen Apple, gewann jedoch durchgehend gegen Google. Ein Geschworenengericht entschied Ende 2023 einstimmig, dass Google seinen Play Store und das Play Billing System zu einem illegalen Monopol gemacht hatte.

In Europa kehrte Fortnite bereits 2024 auf iPhones zurück, allerdings nur über den Epic Games Store für iOS. In den USA ist das Spiel seit Mai wieder im App Store verfügbar, nachdem ein Bundesgericht Apple zwang, seine Regeln zu ändern.

Auswirkungen auf die App-Store-Landschaft

Die Entscheidung könnte weitreichende Folgen für die App-Store-Praktiken haben. Epic Games führt bereits seit 2020 einen globalen Rechtsstreit gegen Apple und Google, nachdem beide Unternehmen Fortnite aus ihren Stores entfernt hatten. Der Grund: Epic hatte ein eigenes Zahlungssystem eingeführt, um die 30-prozentigen Provisionen zu umgehen.

Die verschiedenen Gerichtsentscheidungen zeigen ein uneinheitliches Bild: Während Epic in den USA gegen Apple größtenteils verlor, waren die Erfolge gegen Google deutlicher. Die unterschiedlichen regionalen Urteile spiegeln die komplexe rechtliche Lage bei digitalen Marktplätzen wider.

Die australische Entscheidung stärkt Epic Games’ Position in weiteren laufenden Verfahren und könnte andere Entwickler ermutigen, ähnliche rechtliche Schritte zu unternehmen. Für Nutzende bedeutet dies potenziell mehr Auswahlmöglichkeiten bei App-Stores und Zahlungsmethoden.

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