Apple hat mit seinem ersten hauseigenen 5G-Modem C1 einen wichtigen Meilenstein erreicht. Der Chip debütierte im iPhone 16e und soll auch im kommenden iPhone 17 Air zum Einsatz kommen. Doch wie schlägt sich Apples eigene Lösung im Vergleich zu etablierten Qualcomm-Modems? Eine neue Studie von Ookla liefert detaillierte Einblicke in die Leistung des C1-Modems.
- Ookla-Tests zeigen gemischte C1-Modem-Leistung je nach Netzbetreiber und Land.
- iPhone 16e mit C1 erreicht in den USA 252 Mbps, in Spanien übertrifft es Qualcomm.
- Energieeffizienz des C1 wird besonders wichtig für das dünne iPhone 17 Air.
Ookla-Studie bestätigt solide Leistung des C1-Modems
Das Netzwerk-Analyseunternehmen Ookla hat seine zweite umfassende Geschwindigkeitsmessung des iPhone 16e mit C1-Modem veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen ein gemischtes, aber insgesamt positives Bild: In der „überwiegenden Mehrheit der untersuchten Märkte“ leistet das iPhone 16e mit Apples C1-Modem ähnlich wie das Standard iPhone 16 mit Qualcomms Snapdragon X71-Modem.
Die Leistungsunterschiede variieren jedoch erheblich je nach Netzbetreiber und Land. In den USA erreichte das iPhone 16 im T-Mobile-Netz eine mittlere 5G-Download-Geschwindigkeit von 317 Megabit pro Sekunde, während das iPhone 16e mit 252 Megabit pro Sekunde etwas langsamer abschnitt. Interessant wird es bei einem Blick nach Europa: In einem spanischen Netzwerk erzielte das iPhone 16e mit 139 Megabit pro Sekunde sogar bessere Werte als das iPhone 16 mit 110 Megabit pro Sekunde.
Erste Generation mit Kompromissen, aber vielversprechend
Diese Ergebnisse bestätigen frühere Erkenntnisse von Ookla aus dem März, die bereits eine „vergleichbare“ 5G-Leistung des C1-Modems attestierten. Für eine erste Generation eines hauseigenen Modems sind diese Werte durchaus respektabel. Apple musste bei der Entwicklung des C1 allerdings Kompromisse eingehen: Das Modem unterstützt keine mmWave-5G-Frequenzen, die besonders hohe Geschwindigkeiten ermöglichen.
Ein 5G-Modem ist der Chip im Smartphone, der die Verbindung zu Mobilfunknetzen herstellt und Daten überträgt. Es wandelt digitale Signale in Funkwellen um und umgekehrt, um Anrufe, Textnachrichten und Internetdaten zu ermöglichen. Die Leistung des Modems bestimmt maßgeblich, wie schnell das Gerät Daten herunterladen und hochladen kann.
Dennoch bringt der C1-Chip entscheidende Vorteile mit sich. Apple bewirbt ihn als das energieeffizienteste iPhone-Modem aller Zeiten, was zur längsten Akkulaufzeit eines 6,1-Zoll-iPhones beiträgt. Diese Effizienz wird besonders wichtig für das ultra-dünne iPhone 17 Air, das aufgrund seiner geringen Dicke von nur 5,5 Millimetern mit einem kleineren Akku auskommen muss.
Strategischer Schritt zur Unabhängigkeit
Die Entwicklung eigener Modems ist Teil von Apples langfristiger Strategie, sich von externen Zulieferern unabhängig zu machen. Ähnlich wie beim erfolgreichen Wechsel von Intel-Prozessoren zu Apple Silicon bei Mac-Computern will das Unternehmen auch bei der Mobilfunktechnologie die Kontrolle übernehmen. Mit den kommenden C2- und C3-Modems plant Apple, die Leistungslücke zu Qualcomm weiter zu schließen.
Für Nutzende des iPhone 17 Air bedeuten die aktuellen Testergebnisse gute Nachrichten: Das C1-Modem ist zwar nicht das schnellste am Markt, bietet aber eine solide Grundlage für zuverlässige 5G-Verbindungen. Die Energieeffizienz des Chips könnte sogar zu einer besseren Gesamtleistung des Geräts beitragen, auch wenn die reinen Geschwindigkeitswerte in manchen Netzen etwas niedriger ausfallen.
Die vollständigen Testergebnisse zeigen, dass Apple mit dem C1-Modem einen erfolgreichen ersten Schritt in die Welt der hauseigenen Mobilfunkchips gemacht hat. Während die Leistung je nach Region und Netzbetreiber schwankt, liefert das Modem insgesamt eine zufriedenstellende Performance für die meisten Anwendungsfälle.