Musikindustrie wehrt sich gegen Verkauf günstigerer Import-CDs

Machtkampf: Amazon nimmt zahlreiche Top 100 CDs aus dem Angebot

Weihnachten als Fest der Nächstenliebe und Besinnlichkeit? Das gilt wohl nicht in der freien Wirtschaft und schon gar nicht in der Musikindustrie: So kurz vorm Fest entfachen Sony BMG, Warner, Universal & Co. schnell noch einen erbitterten Machtkampf mit mit dem Versandhandelsriesen Amazon. Die Musikkonzerne wollten den Verkauf billiger Import-Alben verhindern und setzten damit ihr eigenes Weihnachtsgeschäft aufs Spiel - denn Amazon konterte und entfernte etliche Toptitel aus dem Angebot.

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Dass Amazon neben den offiziellen europäischen Alben auch Import-CDs im Angebot hat, ist nicht nur für Sammler eine Freude. Vor allem sind die Importe aus Nicht-EU-Ländern zumeist deutlich billiger als die regulären Versionen. Klar, dass sich dies hat auf die ohnehin angeschlagenen Kassen der Musikkonzerne auswirkt. Um die Verkaufspraxis Praxis zu stoppen, mahnten die Unternehmen Amazon nun ab: Ab sofort soll der Verkauf von Import-CDs ein Ende haben.  

Unter Druck gesetzt reagierte der Online-Riese Amazon jedoch kurzerhand und radikal: Statt nur die Import-CDs aus der Produktpalette zu entfernen, wurden fast alle Top-100-Titel der streitlustigen Konzerne aus dem Angebot entfernt und damit mitten im Weihnachtsgeschäft aus dem Verkehr gezogen. Es folgte ein Krisengespräch, jedoch ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, so die beteiligten Unternehmen. Ein wenig Weihnachten lassen die Streithähne vielleicht also doch einkehren. Wie es danach weitergehen und vor allem, wer in dem Machtkampf der Stärkere sein wird, muss das neue Jahr zeigen.

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