Internet-Bezahlsystem Wirecard im Test

In der Praxis

Um einen richtigen Eindruck vom Wirecard-Verfahren zu bekommen, testen wir den Internet-Bezahldienst. Dazu registrieren wir uns zunächst bei Wirecard.

1. Schritt Wir geben im ersten der vier Schritte an, in welchem Land wir wohnen, welche Währung gelten soll, was die eigene Staatsangehörigkeit und welches die Muttersprache ist.

2. Schritt Nun werden Namen, Geburtsdatum eingegeben und ein Benutzername gewählt. Außerdem müssen eine funktionierende E-Mail-Adresse und eine Mobiltelefonnummer angegeben werden. An das Mobiltelefon versendet Wirecard den Freischaltcode für das Konto.

3. Schritt Jetzt wird das Passwort festgelegt und eine von sechs Sicherheitsfragen ausgewählt und beantwortet. Außerdem sind hier die Geschäftsbedingungen und die Datenschutzerklärung einzusehen und entgegenzunehmen. In der Datenschutzerklärung steht unter anderem folgender Text:

Desweiteren willige ich darin ein, dass die Wirecard Bank AG meine personenbezogenen Daten dazu nutzen kann, mir von Zeit zu Zeit Produktangebote der Wirecard Bank AG oder ihrer Partner zuzusenden.

Nach einer Registrierung muss man sich also darauf einstellen, dass hin und wieder Werbung von „der Wirecard Bank AG oder ihrer Partner“ im eigenen E-Mail-Postfach landet. Die Einwilligung hierzu lässt sich aber jederzeit widerrufen. Wir haben alles entsprechend eingegeben, akzeptiert und erhalten augenblicklich per SMS unseren Freischaltcode.

4. Schritt Schließlich wird der Freischaltcode auf der Wirecard-Seite eingegeben. Mit diesem letzten Schritt ist das Konto nun einsatzbereit.

Die Mindestsumme von zehn Euro lässt sich in Echtzeit über eine eventuell bereits vorhandene Kreditkarte einzahlen. Bei Einzahlung auf das Wirecard-Konto über das eigene Girokonto oder per Überweisung können, wie bei derlei Transaktionen üblich, ein paar Werktage vergehen. Ist das Geld eingetroffen, steht sofort die virtuelle MasterCard bereit.

Solange der Jahresumsatz des Wirecard Online-Kontos unter 2500 Euro bleibt, ist keine offizielle Identifizierung des Kontoführenden nötig. Dazu schreibt Wirecard:

Als deutsches Kreditinstitut unterliegt die Wirecard Bank der Identifizierungspflicht für alle Kontoinhaber. Abhängig vom Grad der Identifizierung des Konsumenten wird sein Einzahlungslimit angepasst. Bei einem

Jahresumsatz über EUR 2.500,- ist grundsätzlich ein PostIdent-Verfahren nötig.

Das Übertragen von Geldbeträgen von einem Wirecard-Konto zu einem anderen soll in Echtzeit möglich sein. Eine derartige Überweisung erfolgt wie bereits bei der Konto-Registrierung über eine so genannte Mobile TAN. Der Anwender gibt die Wirecard-Kontodaten des Empfängers an und bestätigt die gewünschte Transaktion durch die Eingabe einer ausdrücklich hierfür auf das eigene Mobiltelefon per SMS gesandte sechsstellige Zahl.

Das Überweisen auf ein herkömmliches Bankkonto ist derzeit aus dem Wirecard-Account heraus nicht möglich. Somit ist das auf das Wirecard-Konto überwiesene Geld dem Verbrauch gewidmet. Wirecard plant, künftig auch die Möglichkeit der Geldübertragung auf Girokonten anzubieten. Bis dahin hat der Wirecard-Kunde die Möglichkeit, über das Wirecard-Serviceteam eine Rücküberweisung auf sein Bankkonto anzufordern. Die Kosten dafür betragen 2,50¤ pro Überweisung.

Wer steckt hinter Wirecard?

Das Unternehmen dahinter heißt Wirecard Bank AG und gehört zur Wirecard AG, einem „internationalen Anbieter für elektronische Zahlungssysteme und Risikomanagement“. Das Unternehmen ist an der Frankfurter Wertpapierbörse im TecDAX notiert (ISIN: DE0007472060). Die Wirecard Bank AG ist laut eigener Aussage Mitglied der Kreditkartenorganisationen MasterCard, VISA und JCB und verfügt über die erforderlichen Lizenzen für die Herausgabe eigener Kreditkarten.

Fazit

Für vorsichtige Gemüter, die ihre Kreditkartendaten nicht im Internet einsetzen mögen oder über keine reguläre Kreditkarte verfügen, ist Wirecard eine gute Wahl, denn ein eventueller Verlust ist begrenzt, dennoch stehen die Annehmlichkeiten des Internet-Einkaufs zur Verfügung. Die Einrichtung eines Kontos inklusive einer virtuellen MasterCard ist unproblematisch, unbürokratisch und geht angenehm schnell vonstatten.

Wirecard-Anwender müssen sich im Klaren sein, dass jede Transaktion zur Aufladung mit einer entsprechenden Gebühr behaftet ist. Konto-Einrichtung und -Führung sowie der Einkauf mit der Wirecard verursachen keine Kosten.

Etwas befremdlich ist derzeit der Umstand, dass das einmal auf das Wirecard-Konto überwiesene Geld "weg" ist. Es steht selbstverständlich immer noch dem Konto-Inhaber zur Verfügung, solange er es nicht gegen Waren eingetauscht hat, aber er kann es zurzeit nicht einfach selbst vom Wirecard-Konto auf ein Girokonto zurückführen.

Wirecard arbeitet nach eigener Aussage "mit Hochdruck" daran, dieses Problem zu beseitigen. Bis dahin bleibt dem Wirecard-Kunden die Möglichkeit, Geld vom Wirecard-Konto mithilfe des Wirecard-Serviceteams rücküberweisen zu lassen.

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